Bayernliga Süd

Hankofen jubelt im Derbykrimi gegen Vilzing


Durch einen Last-Minute-Treffer gewinnt die SpVgg Hankofen das Bayernliga-Derby in Vilzing und holt drei wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Die SpVgg Hankofen hat auf dem Weg zum Klassenerhalt in der Bayernliga Süd einen weiteren wichtigen Erfolg eingefahren. Am Mittwochabend gewannen die "Dorfbuam" das Ostbayernderby bei der DJK Vilzing und haben damit ihren Platz über dem Strich verteidigt. "Wir sind hergefahren und haben uns gesagt: Wenn wir einen Zusatzpunkt holen, dann wäre das gut für uns. Dass es jetzt drei Punkte geworden sind, ist natürlich umso besser", freute sich Hankofens Trainer Gerry Huber.

Hankofen ging in Vilzing nach 18 Minuten in Führung. Nach einer verunglückten Kopfball-Rückgabe von David Romminger war Ben Kouame vor DJK-Keeper Ladislav Caba am Ball und machte das 1:0 für die Gäste. Von der Spielanlage her war Vilzing das dominante Team, Hankofen lauerte aber immer wieder auf Konter und war dabei brandgefährlich. So klärte zum Beispiel nach einem Schuss von Mateusz Krawiec Hankofens Philipp Weber erst kurz vor der Linie (35.). Den folgenden Eckball setzte Krawiec direkt an den Pfosten. Aber auch Vilzing hatte Möglichkeiten zum Ausgleich, konnte diese aber ebenfalls nicht nutzen, sodass es mit dem knappen 0:1 in die Pause ging.

Vilzing drängt und gleicht aus

In Durchgang zwei spielte dann fast nur noch eine Mannschaft und das war die DJK Vilzing. "Wir sind gar nicht mehr richtig hinten rausgekommen. Wir standen viel zu tief, hatten aber auch nicht mehr die Power, um offensiver zu verteidigen", sagte Huber. Die größte Möglichkeit für die Gastgeber hatte Verteidiger Tobias Hoch, dessen Kopfball nach einem Eckball gerade noch von Daniel Rabanter auf der Linie an die Latte abgewehrt werden konnte (70.).

Fast schon logisch war ob des Spielverlaufs der Ausgleich in der 84. Minute. David Romminger drang in den Strafraum ein, wurde zu Fall gebracht und es gab Elfmeter. Ex-Profi André Luge übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum Ausgleich. Auch danach drängte die DJK, wollte nun den Sieg. Doch kurz vor dem Ende fuhr Hankofen noch einen seiner gefährlichen Konter. Über die rechte Seite setzte sich Daniel Hofer stark durch und verwandelte zum 2:1 für die "Dorfbuam".

Karmann: "Dem Gegner beide Tore aufgelegt"

"Es war ein Spiel, das wir über 90 Minuten gesehen eigentlich gewinnen müssen. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir uns gut präsentiert und Gas gegeben", analysierte Vilzings Coach Uli Karmann im Anschluss. Man sei am Ende dem Sieg näher gewesen als Hankofen, habe das Spiel durch zwei individuelle Fehler aber verloren. "Im Endeffekt haben wir dem Gegner die beiden Tore aufgelegt", sagte Karmann.

Vilzing ist nun seit drei Spielen sieglos und dürfte damit aus dem Aufstiegsrennen draußen sein. "Man muss bei uns auch die Umstände betrachten", sagte Karmann. Aufgrund von zahlreichen Ausfällen müssten viele Spieler auf ungewohnten Positionen agieren. "Die Abläufe, die wir schon in unserem Spiel hatten, sind dadurch nicht mehr da", erklärte der Coach. Die Situation mit durchschnittlich zehn Trainingsteilnehmern in den vergangenen Wochen sei nicht einfach.

Dass die Niederlage gegen Karmanns Ex-Club Hankofen war, der damit drei wichtige Zähler im Abstiegskampf geholt hat, machte es für Karmann zwar nicht angenehmer, da er natürlich dennoch gerne gepunktet hätte. "Aber es ist definitiv schon so, dass ich es Hankofen sehr wünsche, dass sie drinbleiben. Es sind noch viele Kontakte vorhanden, sie haben eine sympathische Mannschaft und natürlich wollen wir auch nächste Saison ein Derby spielen."

Huber: "Sind für unseren Fight belohnt worden"

Hankofens Trainer Gerry Huber freute sich ungemein über den Auswärtsdreier in Vilzing. "Es war natürlich glücklich", gab er zu. "Aber in der Situation, in der wir uns befinden, brauchst du zwischendurch auch mal ein bisschen Glück." Wie erwartet war Vilzing das spielbestimmende Team. "Aber wir haben mit Fight dagegengehalten und sind dafür belohnt worden. Mich freut es wahnsinnig für die Jungs, weil wir wirklich eine Wahnsinnstruppe haben", sagte Huber und fügte hinzu: "Jetzt dürfen wir aber nicht lockerlassen."

Weil auch die Konkurrenten ordentlich gepunktet haben, ist der Vorsprung auf die Relegationsplätze für Hankofen mit nur einem Zähler weiter gering. Für Huber ist das erst einmal aber nur nebensächlich, denn er richtet den Fokus auf sein Team: "Wenn wir unsere Sachen erledigen und unsere Punkte einfahren, dann können die anderen Teams machen, was sie wollen."