Sommerumfrage
In der Metall- und Elektrobranche Niederbayerns steigen die Erwartungen

Katharina Kausche/dpa
Eine Umfrage zeigt: Die Stimmung in der Metall- und Elektro-Industrie hellt sich auf, doch der Kostendruck bleibt hoch.

Die Metall- und Elektroindustrie in Niederbayern blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Laut Sommerumfrage der Arbeitgeberverbände Bayme/VBM hat sich die Geschäftslage im ersten Halbjahr 2025 verbessert - ebenso die Erwartungen für die kommenden Monate. Besonders erfreulich sei: Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen zeigen nach oben.
„Der konjunkturelle Tiefpunkt ist überwunden“, sagt Andreas Prager, bayme VBM-Regionalvorstand in Niederbayern. Zugleich verweist er auf bleibende strukturelle Probleme: hohe Energiepreise, bürokratische Hürden und Fachkräftemangel. Auch die Ertragslage bleibt angespannt. 14,3 Prozent der Betriebe schreiben Verluste. 21,4 Prozent arbeiten mit einer Umsatzrendite von unter zwei Prozent.
Trotzdem steigen die Erwartungen: 64,3 Prozent der Unternehmen rechnen laut Sommerumfrage im Inlandsgeschäft mit einer Verbesserung. Die Produktionspläne sind wieder im positiven Bereich. Der entsprechende Saldo liegt bei plus 32,2 Punkten. Auch bei den Investitionen nimmt die Zurückhaltung ab: Im Saldo ergibt sich ein Plus von 26 Prozent. Prager führt die Trendwende auch auf die neue Bundesregierung zurück, die einen „Stimmungsumschwung“ ausgelöst habe. Nun komme es darauf an, das Sofortprogramm zügig umzusetzen - etwa durch flexiblere Arbeitszeiten und weniger Bürokratie.
Sorgen bereitet der Blick auf die USA: Fast jedes zweite Unternehmen exportiert dorthin, 86 Prozent davon sind von Trumps Zöllen betroffen. Prager warnt: „Handelsbarrieren bremsen Wachstum und verteuern den Austausch.“
Auch die Beschäftigung zeigt Licht und Schatten: 23 Prozent der Betriebe wollen Personal aufstocken, zugleich müssen bis Jahresende 1.500 Stellen abgebaut werden. „Die Wirtschaftswende ist eingeleitet, aber wir sind längst nicht am Ziel“, sagt Prager.