Volleyball

Rote Raben unterliegen abgezocktem Dresden 0:3


Timo Lippuner musste sich mit seinen Roten Raben Dresden geschlagen geben.

Timo Lippuner musste sich mit seinen Roten Raben Dresden geschlagen geben.

Von pm

In einer engen Partie mussten sich die Roten Raben Vilsbiburg dem Dresdner SC am Ende klar mit 0:3 geschlagen geben. Weil die Gäste in den entscheidenden Momenten abgezockter waren.

Klasse-Volleyball im Klassiker, aber keine Punkte für die Roten Raben: Das Team von Trainer Timo Lippuner hat das Bundesligaspiel gegen den alten Rivalen Dresdner SC in drei engen Sätzen mit 21:25, 21:25 und 20:25 verloren. Vor der stolzen Kulisse von 1.783 Fans in der Ballsporthalle hatten die Gastgeberinnen gewiss mehr verdient als eine glatte 0:3-Niederlage; dass der Sieg des Deutschen Meisters der Jahre 2014 bis 2016 grundsätzlich in Ordnung ging, daran gab es aber keinen Zweifel.

Raben-Coach Timo Lippuner konnte erstmals nach ihrer Fußgelenkverletzung wieder auf Lena Stigrot zurückgreifen; die Nationalspielerin rückte anstelle von Anja Zdovc in die Starting Six. Die ansonsten unveränderte Vilsbiburger Anfangsformation war von der ersten Minute an voll da, und weil das ganz genauso für die Gäste galt, sahen die Zuschauer schon sehr früh ein temperamentvolles Match mit spektakulären Ballwechseln. Bei 14:13 für die Roten Raben nahm DSC-Trainer Alex Waibl bereits seine zweite Auszeit, und nach einer umkämpften Schlussphase holten sich die Gäste diesen Durchgang noch mit 21:25. Kleinigkeiten machten den Unterschied.

In Satz Nummer zwei konnte Vilsbiburg das hohe Niveau zunächst nicht halten und lag gegen einen sehr stabilen, griffigen Gegner mit 7:15 hinten, ehe eine bemerkenswerte Aufholjagd begann. Diese führte bei 17:18 fast bis zum Ausgleich - aber Dresden konterte und stellte mit einem weiteren 21:25 auf 0:2.

Dresden "abgezockter"

Von einer Vorentscheidung konnte trotzdem nicht die Rede sein, die Raben legten im dritten Satz noch einmal eine Schippe an Intensität drauf und wähnten sich bei 8:5 auf einem guten Weg. Dann lief das Match in Wellen ab, mehrere Führungswechsel hielten die Zuschauer in Atem: Der "Spielfilm": 13:9, 13:14, 16:14 und am Ende 20:25, weil der DSC in allen Elementen bärenstark und quasi fehlerfrei agierte, während es Vilsbiburg nicht ganz gelang, dieses Level durchgängig zu erreichen.

"Wir waren in den entscheidenden Momenten etwas abgezockter", befand Gästetrainer Waibl unmittelbar nach Spielende. Sein Kollege Timo Lippuner pflichtete ihm bei: "Es hat heute nicht ganz gereicht für uns. Dresden hat in den wichtigen Situationen einfach eine Aktion mehr gemacht. Das ist ein Qualitätsunterschied, deswegen war der Sieg verdient. Uns fehlt noch die Praxis auf diesem Niveau." Der ehrgeizige Raben-Coach verwies einmal mehr auf die schwierige Saisonvorbereitung, kündigte aber im gleichen Atemzug an, hart zu arbeiten, um die Mannschaft weiter voranzubringen.

Sports&Travel-MVP wurde beim Dresdner SC die Ex-Vilsbiburgerin Barbara Wezorke als Top-Scorerin mit 14 Zählern und bei den Gastgeberinnen Kapitän Lena Stigrot, die ebenso zweistellig punktete (10) wie Laura Künzler (15) und Dayana Segovia (14). Schon am Sonntag, 26. November, 18 Uhr, bekommen es die Raben mit dem nächsten Hochkaräter zu tun: Dann gastiert der SSC Palmberg Schwerin zum DVV-Pokal- Viertelfinale in Vilsbiburg.