Saisonstart

Vier Bundesliga-Profis aus Ostbayern am Scheideweg

Die Niederbayern Eric Martel (1. FC Köln) und Maxi Bauer (FC Augsburg) stehen ebenso vor einer wegweisenden Saison wie die beiden Oberpfälzer Can Uzun und Nathaniel Brown (beide Eintracht Frankfurt).

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Während Eric Martel (v.l.) in Köln gesetzt ist, kämpft Maxi Bauer um seine Zukunft in Augsburg. Can Uzun will mit Eintracht Frankfurt bald auch in der Königsklasse für Furore sorgen.

Während Eric Martel (v.l.) in Köln gesetzt ist, kämpft Maxi Bauer um seine Zukunft in Augsburg. Can Uzun will mit Eintracht Frankfurt bald auch in der Königsklasse für Furore sorgen.

Stolz hält Eric Martel die „Man of the match“-Trophäe in die Handykamera - und lächelt, wie ein Niederbayer eben lächelt: Mundwinkel leicht nach oben, bloß nicht zu überschwänglich. Wenige Minuten zuvor hatte der Straubinger das DFB-Pokal-Erstrunden-Aus des 1. FC Köln gerade noch so verhindert. Mit einem strammen Rechtsschuss aus 13 Metern zum 1:1 in Spielminute 90+6. Und dann auch noch in Regensburg, gegen seinen Jugendverein. Was für ein Pokalsonntag ...

Dass Martel zum Leistungsträger der Kölner gereift ist, war allerdings schon vor der Partie beim SSV Jahn bekannt. Der defensive Mittelfeldspieler geht als ausgewiesene Führungsfigur in seine vierte Spielzeit beim FC - und in sein letztes Vertragsjahr. Sportdirektor Thomas Kessler forcierte in diesem Sommer eine Vertragsverlängerung - Martel lehnte ab. Vorerst. Er wolle „abwarten und schauen, wie sich das Ganze hier entwickelt. Dann werden wir uns zusammensetzen und noch mal drüber reden“, sagte der 23-Jährige, der wenige Wochen zuvor als Kapitän der deutschen U 21-Auswahl in der Slowakei Vize-Europameister geworden war.

Für „Nene“ Brown gilt es, den Stammplatz in Frankfurt zu verteidigen. 

Für „Nene“ Brown gilt es, den Stammplatz in Frankfurt zu verteidigen. 

Bereits zum 18. Mal erscheint das Sonderheft „Bundesliga“, das den Printausgaben beiligt.

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Funktionierendes Mittelfeld-Duo

Die gute Nachricht für die „Geißböcke“: Nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga können sie fürs Erste weiter auf den Dauerbrenner zählen, der kaum Spiele verpasst, so wertvolle Defensiv- und Laufarbeit verrichtet - und wenn’s sein muss, eben auch mal Tore schießt.

In Minute 90+8 ließ Martels neuer Nebenmann im Mittelfeldzentrum, Ísak Jóhannesson, im Jahnstadion prompt noch den Siegtreffer folgen. Schon vor der Partie hatte der Niederbayer den Eindruck geschildert, das Zusammenspiel mit dem Isländer könne „ganz gut funktionieren“.

Eric Martel nimmt sich für die Bundesliga-Saison vor, „voranzugehen und noch kommunikativer zu werden“. Wie es danach weitergeht? Offen. Der Gäubodenstädter fühlt sich wohl in der Rheinmetropole. Gleichwohl bekundete sein Vater im Gespräch mit unserer Redaktion kürzlich, dass es „einige Bundesligisten“ gebe, die seinen Sohn „sehr reizen“ würden ...

Auch für Maxi Bauer aus Windorf bei Passau dürften die nächsten Wochen entscheidend werden. Der passionierte Angler nutzte die Sommerpause für einen ausgedehnten Urlaub in seiner niederbayerischen Heimat - und will sich im Training nun wieder für Einsätze beim FC Augsburg empfehlen, nachdem er die Rückrunde der Vorsaison leihweise beim 1. FC Kaiserslautern verbracht hat.

Die Nummer 42 verleiht Zuversicht

Der gebürtige Vilshofener fühlt sich wohl bei den Fuggerstädtern, wie er betont, hat derzeit aber einen schweren Stand in der Augsburger Innenverteidigung. „Mir ist bewusst, dass auf meiner Position viel Konkurrenz ist“, sagte der 25-Jährige, der bei den „Roten Teufeln“ in der 2. Bundesliga zunächst gesetzt war. Nachdem Torsten Lieberknecht den Trainerposten vier Spieltage vor Schluss übernommen hatte, bekam Bauer allerdings keinen Fuß mehr auf den Rasen. Ob Sandro Wagner auf ihn setzt, muss sich erst noch herausstellen.

Die beiden Oberpfälzer Can Uzun (19) und Nathaniel Brown (22) kämpfen sich derweil zurück bei Eintracht Frankfurt, nachdem sie die Saisonvorbereitung großteils verletzungsbedingt verpasst haben. Im DFB-Pokal beim Kantersieg über Oberligist FV Engers stand Uzun wieder in der Startelf. Beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen am Samstag könnte auch Verteidiger „Nene“ Brown, der im U 21-EM-Finale einen Muskelfaserriss erlitten hat, in den Kader zurückkehren. Für den gebürtigen Amberger, der seinen Stammplatz auf der linken Außenbahn verteidigen will, ist die Debüt-Saison in Frankfurt besser verlaufen als für den Regensburger Uzun, der mit weitaus größeren Vorschusslorbeeren ebenfalls aus Nürnberg gekommen war. Nur sechs Mal stand Offensivspieler Uzun in der Bundesliga-Startelf der Eintracht. In 20 Einsätzen gelangen ihm immerhin vier Treffer und zwei Vorlagen.

In der zweiten Spielzeit in Hessen strebt der Teenager den großen Durchbruch an. Helfen soll dabei die Trikotnummer 42: Nachdem er in der Vorsaison in Frankfurt die 20 getragen hatte, setzt er nun auf die Zahl, mit der er beim „Club“ - gerade mal volljährig - mit 16 Zweitliga-Treffern für Furore gesorgt hat. Im September könnte der türkische Nationalspieler auch in der Champions League debütieren - so wie bereits ein Jahr zuvor Juventus-Senkrechtstarter Kenan Yildiz, den er gegenüber unserer Zeitung noch zu „Club“-Zeiten als seinen „besten Freund“ bezeichnete.

Dieser Artikel ist Teil der Sonderbeilage „Bundesliga 25/26“ unserer Mediengruppe.

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