Überblick

Uli Hoeneß im AZ-Talk: "Lothar überschreitet die Grenzen"

AZ-Talk im Deutschen Theater: Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern, nimmt auf demroten Sofa Platz - und ist dabei meinungsstark wie immer. Er lässt aber auch tiefe Blicke in seine Seele zu


Ein ganz besonderer Abend: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zeigt sich bei der AZ-Gala auf dem Roten Sofa im Deutschen Theater mit Chefredakteur Michael Schilling (l.) und Patrick Strasser, dem Bayern-Reporter der AZ (r.), so privat wie selten.

Ein ganz besonderer Abend: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zeigt sich bei der AZ-Gala auf dem Roten Sofa im Deutschen Theater mit Chefredakteur Michael Schilling (l.) und Patrick Strasser, dem Bayern-Reporter der AZ (r.), so privat wie selten.

Von Thomas Becker

Eine Szene, wie sie sich Helmut Dietl für "Kir Royal" ausgedacht haben könnte: Wagen fährt vor, Protagonist steigt aus dem Fonds, wirft seinem Fahrer wie schon tausend Mal zuvor den Schal zu, wird vom Veranstalter freudig begrüßt - und schon ist man mittendrin in einem dieser VIP-Abende mit dem Mister FC Bayern, mit Uli Hoeneß.

Zu sagen, dass zwischen Hoeneß und der Abendzeitung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer alles harmonisch und einvernehmlich lief, wäre dann doch geflunkert. Aber da der ewige Bayern-Boss Zeit seines Lebens einer gepflegten Auseinandersetzung noch nie aus dem Weg gegangen ist, konnte sich die AZ freuen, den mittlerweile 71-Jährigen im Rahmen des Jubiläums zum 75-jährigen Bestehen der Abendzeitung in der neuntägigen Diskussionsreihe "Das rote Sofa - Themen, die München bewegen" im Barocksaal des Deutschen Theaters zu begrüßen.

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Uli Hoeneß zu Gast bei Das rote Sofa, im Gespräch mit AZ Chefredakteur Michael Schilling und Sportreporter Patrick Strasser

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Uli Hoeneß auf dem roten Sofa der AZ.

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AZ-Chefredakteur Michael Schilling und Sportreporter Patrick Strasser im Gespräch mit Uli Hoeneß.

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Fußball: Bundesliga, Bayern München - Eintracht Frankfurt, 18. Spieltag in der Allianz Arena, Lothar Matthäus, Fußball-Experte fürs Fernsehen, vor dem Spiel. WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

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Fußball: Premier League, England, Tottenham Hotspur - Manchester City, 22. Spieltag im Tottenham Hotspur Stadion: Harry Kane (r) von Tottenham Hotspur feiert seinen Treffer zum 1:0. Mit seinem 267. Treffer für Tottenham übertraf Kane die bis dato mehr als 50 Jahre gültige Bestmarke von Clubikone Greaves, der 266 Tore für die Londoner erzielt hatte. +++ dpa-Bildfunk +++

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Manuel Neuer bei Cardio-Übungen im Fitnessraum des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München. Nationaltorwart Manuel Neuer trainiert nach seinem Unterschenkelbruch täglich an seiner Rückkehr auf den Fußballplatz. Neuer hatte sich im Dezember den Unterschenkel gebrochen und wurde anschließend operiert. +++ dpa-Bildfunk +++

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Die besten Filme aller Zeiten bei KABEL 1: Kommissar Rizzo, genannt "Plattfuß" (Bud Spencer, Foto M) ist in seiner Heimatstadt Neapel einer Rauschgiftbande auf der Spur. Zusammen mit FBI-Agent Barella führt er einen furiosen Kampf gegen die Gangster - mit schlagenden Argumenten... KINOHITS: "Plattfuß in Hongkong" - am Dienstag, den 13. Oktober 1998 um 20.15 Uhr auf KABEL 1.

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firo : 06.09.2017,Fußball,1.Bundesliga, Saison 2017/2018,Training FC Bayern München Fan moechte gerne ein Autogramm von Manuel NEUER $worldrights,Es gelten unsere AGB, einsehbar auf www.firosportphoto.de,copyright by firo sportphoto:Coesfelder Str. 207D-48249 Dülmenwww.firosportphoto.demail@firosportphoto.de(V o l k s b a n k B o c h u m - W i t t e n )BLZ.: 430 601 29Kt. Nr.: 341 117 100Tel:Â +49-2594-9916004Fax:Â +49-2594-9916005

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firo : 27.08.2018,Fußball,Aufnahme von Bastian Schweinsteiger in die Hall of Fame des FC Bayern Münchens, Uli Hoeneß , Bastian Schweinsteiger , Schweinsteiger , Karl -Heinz Rummenigge , Bayern München , Muenchen , halbe Figur , Gestik$worldrights,Es gelten unsere AGB, einsehbar auf www.firosportphoto.de,Gemäßden Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video. copyright by firo sportphoto:Coesfelder Str. 207D-48249 Dülmenwww.firosportphoto.demail@firosportphoto.de(V o l k s b a n k B o c h u m - W i t t e n )BLZ.: 430 601 29Kt. Nr.: 341 117 100Tel: +49-2594-9916004Fax: +49-2594-9916005

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Daumen hoch : Julian Nagelsmann head coach of FC Bayern Muenchen FC Paris Saint-Germain vs FC Bayern MünchenUefa Championsleague Saison 2022/23Achtelfinale Hinspiel 14.02.2023Prinzenparkstadion ParisCopyright by : sampics PhotographieBierbaumstrasse 681243 MünchenTEL.: ++49/89/82908620 , FAX : ++49/89/82908621 , E-mail : sampics@t-online.deBankverbindung : Hypovereinsbank München Konto : 1640175229 , BLZ 70020270 IBAN : DE78700202701640175229 BIC HYVEDEMMXXXweitere Motive finden sie unter : www.augenklick.de

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Manager Uli HOENESS (l./ FC Bayern Muenchen) mit Cheftrainer Louis VAN GAAL (m./ Bayern Muenchen) Rechts Co-Trainer Andries JONKER (Bayern Muenchen)Fussball 1.Bundesliga: FC Bayern Muenchen - Bayer 04 Leverkusen, Muenchen, 22.11.2009 *** Local Caption *** ©GES/Tobias Kuberski//copyright by : GES-Sportfoto, Am Herrenacker 5 , 76706 Dettenheim , Germany. SparkasseKarlsruhe , BLZ 66050101 , Kto. 9862301 , Tel.+49-(0)7247-85483 , info@ges-sportfoto.de

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Uli Hoeneß (FC Bayern München) wird gefilmt, während er an seinem Schreibtisch sitzt und telefoniert Uli Hoeneß FC Bavaria Munich will filmed during he to his Desk sits and phone

Auf dem Höffner-Sofa: Hoeneß und AZ-Sportreporter Patrick Strasser, der den Klub und seinen Lenker seit vielen Jahren begleitet und sogar eine Biografie über ihn verfasst hat.

Ein Sessel weiter: AZ-Chefredakteur Michael Schilling. Im kurzen Vorgespräch zu dem exklusiven Event im Barocksaal des Deutschen Theates ist der Ehrengast noch etwas skeptisch: "Bin ich denn tatsächlich der einzige Gast? Wie soll ich denn 90 Minuten lang über den FC Bayern reden?"

Ha! 90 Minuten sind ja ein Witz für ein solches Lebenswerk. Würde man ihn mit ein paar Grundnahrungsmitteln versorgen, könnte Hoeneß problemlos 90 Tage lang über seinen Klub reden - ohne dass es für die Zuhörer auch nur eine Sekunde langweilig werden würde.

Gleich zu Beginn des Gesprächs weist Hoeneß ausdrücklich darauf hin, dass er hier als Privatmensch - und dabei auch selten private Einblicke in sein Seelenleben gibt - spricht. Er sei nur noch Ehrenpräsident des FC Bayern, habe mit dem operativen Geschäft nichts mehr zu tun und gebe somit ausschließlich seine ganz private Meinung wider. "Ich habe keinen Einfluss auf Oliver Kahn", sagte Hoeneß, "aber solange ich lebe, habe ich eine Meinung." Dass diese Meinung noch von zentraler Bedeutung ist, ist ihm natürlich bewusst: "Egal, was ich sage, heißt es immer schnell: ‚Hoeneß kämpft gegen den Vorstand' - das ist total gaga."

Uli Hoeneß über...

...den Knaller gegen Paris: "Ausgang des Spiels hat mit Nagelsmanns Engagement überhaupt nichts zu tun!"

Für Uli Hoeneß wird der Ausgang der Champions-League-Kraftprobe mit Paris Saint-Germain keinen Einfluss auf das langfristig angelegte Trainerprojekt mit Julian Nagelsmann haben. "Ich finde, das wird total hochgespielt. Der Ausgang des Spiels hat mit dem Engagement von Julian Nagelsmann aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun", so Hoeneß. Man könne die K.o.-Spiele gegen das Star-Ensemble von PSG mit Weltmeister Lionel Messi und WM-Torschützenkönig Kylian Mbappé überhaupt nicht mit dem Münchner ViertelfinaI-Aus im ersten Jahr unter Nagelsmann vergleichen: "Im Achtelfinale gegen Paris kannst du ausscheiden. Es ist ein Riesenunterschied, ob ich gegen Villarreal ausscheide oder gegen Paris Saint-Germain. Wir haben uns in Paris eine super Ausgangsposition erarbeitet." Das aus Katar finanzierte PSG sieht er strukturell als "totales Gegenstück" zum FC Bayern: "Wir haben es mit einem Verein zu tun, wo Geld keine Rolle spielt. Die können alles kaufen - und verlieren dann gegen uns." Hoeneß glaubt an eine insgesamt erfolgreiche Spielzeit. Mit Blick auf den 35-jährigen Nagelsmann, dessen Trainer-Vertrag bis 2026 läuft, sagte er: "Wenn alles so kommt, wie ich das glaube, werden wir in sechs bis acht Wochen das Thema Nagelsmann nicht mehr diskutieren." Zum Thema Katar-Sponsing sagte Hoeneß:. "Ich weiß, dass der Vorstand zur Zeit im Gespräch ist mit verschiedenen Leuten in Doha. Es soll diskutiert werden, ob ein ganzheitliches Konzept entwickelt wird. Wie das ausgeht, kann ich jetzt noch nicht sagen."

... den Neuer-Zoff: "Manuel weiß, er hat einen Fehler gemacht"

Für Hoeneß ist es keine Frage, dass Nationaltorhüter Manuel Neuer im Fall einer vollständigen Genesung von seinem bei einer Skitour erlittenen Beinbruch ins Tor des FC Bayern zurückkehrt: "Wir hoffen alle, dass Manuel nach seiner schweren Verletzung im Laufe des Jahres wieder fit wird wie vorher. Und dann wird er bei Bayern im Tor stehen." Ein vereinskritisches SZ-Interview des Kapitäns nach der Trennung des Rekordmeisters vom langjährigen Torwarttrainer und Neuer-Vertrauten Toni Tapalovic sieht Hoeneß nicht als ein Hindernis an. Er sieht keinen Bruch zwischen dem Torwart und der Vereinsführung um Oliver Kahn, die sehr verärgert auf die Aussagen reagiert hatte, das Thema aber erst nach dem Champions-League-Rückspiel gegen Paris abschließend mit Neuer intern aufarbeiten will. "Er hat das längst bereut. Er weiß, er hat einen Fehler gemacht", so Hoeneß und meinte damit auch "das Skifahren". "Yann Sommer ist ein Glücksfall für Bayern. Dass unser Vorstand in dieser Not so einen tollen Charakter, so einen tollen Torwart, so eine Persönlichkeit gefunden hat und in Gladbach losgeeist hat - Chapeau!" Trotzdem glaubt er, dass Neuer wieder die Nummer eins wird, wenn er zu alter Leistungsstärke zurückfindet: "Ich schätze Yann Sommer extrem. Aber man darf nicht vergessen: Manuel ist Manuel."

...Schweinsteiger zum FC Bayern

Eine Rückkehr von Weltmeister Bastian Schweinsteiger, der von 2002 bis 2015 für die Münchner gespielt hat, zum FC Bayern würde Hoeneß sehr begrüßen, wenn dieser Interesse bekunden sollte. "Ich bin überzeugt, dass bei Bastian Schweinsteiger die Türen beim FC Bayern weit aufgehen", sagte Hoeneß. Ihm gefalle, wie sich Schweinsteiger nach seiner Bayern-Zeit und im Anschluss an seine Karriere weiterentwickelt habe: "Bastian hat eine unglaubliche Entwicklung in der Persönlichkeit gemacht. Früher war er ein Lausbub, ein guter Kicker, aber mit vielen Flausen. Jetzt ist er ein gestandenes Mannsbild, ein Weltmann. Er war in Amerika, er war in Manchester." Schweinsteiger sei auch in seinem Job als ARD-Experte gereift: "Am Anfang war er ziemlich unsicher und hat wenig Angriffsflächen geboten. Aber heute gefällt er mir, wenn er dem Hansi Flick sagt, wenn die deutsche Nationalmannschaft einen Scheißdreck gespielt hat." Eine Bayern-Zukunft nach der Spielerkarriere könnte sich Hoeneß auch bei Manuel Neuer und Thomas Müller gut vorstellen: "Thomas ist eine Identifikationsfigur für jede Art von Job bei Bayern." Müller sei schon jetzt mehr als nur ein Fußballspieler, er sei zugleich "Pressesprecher und alles".

... die Mittelstürmer-Frage: "Kane-Transfer wäre völlig gaga"

Eine Verpflichtung von Englands Nationalstürmer Harry Kane hält Hoeneß für eine irrwitzige Idee: "Ich halte den Transfer für völlig gaga. Letztes Jahr hat Tottenham 160 Millionen Euro Ablöse abgelehnt von Manchester City. Meinen Sie, der ist dieses Jahr billiger? Kane ist ein super Spieler, keine Frage. Aber das ist ein Geld, das zahle ich nicht." Hoeneß gehört dem Aufsichtsrat an, der Transfers ab einer Größenordnung von 25 Millionen absegnen muss. Hoeneß merkte an, dass es eine Überlegung sein könnte, auf der Mittelstürmer-Position im Sommer Geld in die Hand zu nehmen: "Grundsätzlich halte ich unseren Kader für den besten der Welt. Das einzige Fragezeichen war die Nummer 9." Nach dem Weggang von Robert Lewandowski hat sich Eric Maxim Choupo-Moting zum Mittelstürmer Nummer 1 entwickelt. "Ich war total überrascht über die Leistungssteigerung von Choupo-Moting", gestand Hoeneß. Die Vertragsverlängerung um ein Jahr sei eine "total richtige Entscheidung" gewesen: "Sonst hätten wir eine Mittelstürmer-Diskussion in den nächsten drei Monaten gehabt."

...über seinen Werdegang: "Ich war kein angenehmer Manager"

In seiner Funktion als meinungsstarker Privatier spricht Hoeneß sich für die Aufhebung der seit vielen Jahren diskutierten 50:1-Regelung aus - weil das der Spannung in der Bundesliga nur guttun könne, so Hoeneß. Bei den Hardcore-Bayern-Fans würden allerdings nicht viele so denken, schätzt er. Die Identität des FC Bayern beschreibt er mit einem Rückblick auf 1970, als er zu Bayern kam: "Damals war das ein Fußballverein. Wenn schönes Wetter war, war das Stadion fast voll, aber halt nur fast. Als ich knapp zehn Jahre später den Klub als Manager übernommen habe, habe ich versucht, den Klub zu einer Marke zu machen." In den USA und Großbritannien habe er sich mit dem Thema Merchandising vertraut gemacht - und dieses Wissen nach Oberbayern transferiert. "Am Anfang war ich kein angenehmer Manager, habe die Ellenbogen ausgefahren", bekennt er, betont aber, dass der FC Bayern schon immer ein sozialer Verein gewesen sei.

... den FC Hollywood und die digitale Welt: "Wie soll ich da einem sagen ‚Du A***hloch'"

An seinem geliebten Faxgerät hält Hoeneß bis heute fest, Instagram sei nichts für ihn, er schwärmt lieber von den längst vergangenen Zeiten, als der FC Bayern einfach mal so aufs Oktoberfest gehen konnte - und das von mittags bis spät abends, quer durch alle Bierzelte und Fahrgeschäfte: "Ich lebe gut ohne E-Mail-Adresse, weil ich mir 400 oder 500 Mails am Tag erspare. Die paar Leute, die mich sprechen wollen, können mich ja anrufen. Wir haben in der Pandemie zwei Aufsichtsratssitzungen digital geführt - das waren die schlechtesten überhaupt. Wie soll man denn da diskutieren? Wie soll ich da einem sagen ‚Du Arschloch!'" An die Zeiten des FC Hollywood erinnert er sich nicht so gern: "Mit Mario Basler habe ich bis heute ein super Verhältnis, aber das war manchmal schon anstrengend. Wenn der mit Claudio Pizarro, Giovane Elber und Stefan Effenberg unterwegs war: Da war aber was los!" Die meisten Trainer seien als Bekannte gekommen und als gute Freunde gegangen. Sogar mit Carlo Ancelotti, Louis van Gaal und Niko Kovac habe er heute immer noch ein gutes Verhältnis.

... über die Matthäus-Frage: "Lothar überschreitet die Grenzen"

Auf die Frage, ob Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus, der von 1984 bis 1988 und 1992 bis 2000 sehr erfolgreich für die Münchner gespielt hat, einmal eine wichtige Position beim FC Bayern übernehmen werde, sagt Hoeneß: "Lothar ist eine sehr wichtige Persönlichkeit des FC Bayern der vergangenen 20 Jahre, ein hervorragender Fußballfachmann. Aber manchmal vergisst er, dass er mal für diesen Verein gespielt hat. Wenn ich manchmal seine Vorschläge höre: Das verstehe ich nicht. Da überschreitet er die Grenzen. Ich glaube nicht, dass er beim FC Bayern mal eine wichtige Position übernehmen wird." Der Rekordnationalspieler arbeitet seit Jahren als meinungsstarker Experte im Fernsehen. Unvergessen der Spruch, den Hoeneß vor vielen Jahren über den jetzt 61-jährigen früheren Bayern-Kapitän abgefeuert hatte, dass dieser beim FC Bayern nicht einmal Greenkeeper werden würde.

... Einkaufen im Supermarkt: "Eine Gartenschere für nur 2,99!"

Zu Hause sei er oft für den Einkauf zuständig, erzählt Hoeneß: "Ich bin ein alter Store-Checker, jetzt habe ich bei Aldi tatsächlich eine Bayern-München-Pizza gefunden - dann kaufe ich die natürlich! 3,90 Euro! Die war sehr gut! Und gestern habe ich eine Gartenschere mitgebracht und meine Frau gefragt: ,Was meinst du hat die gekostet? Sagt sie: ,Hm, vielleicht zwölf Euro.' Da sage ich: 2,99!" Auf die Frage, wer diese Gartenschere, von denen Hoeneß gleich zwei gekauft hat, verwenden werde, sagt Hoeneß: "Unser Gärtner."

...über seine Hunde: "Kunos Tod - schlimme Momente"

Die Familie Hoeneß ist seit jeher auf den Hund gekommen. Fast schon Kultstatus hatte Labrador-Rüde Kuno, der den Bayern-Macher und seine Frau Susi über 14 Jahre lang durch ihr Leben begleitete. Dementsprechend angefasst wirkt Hoeneß am Montagabend auf dem roten Sofa der AZ auch, als er davon erzählt, wie er damals 2014 im Gefängnis in Landsberg vom Tod seines tierisch-besten Freundes erfahren musste. "Vom Gefängnisarzt erfuhr ich, dass meine Frau Susi angerufen hat, Kuno sei tot. Ich konnte nicht raustelefonieren. Das waren schlimme Momente." Benannt war Kuno übrigens nach dem ehemaligen 1860-Trainer Kuno Klötzer. "Das war so ein gemütlicher Mann", grinst Hoeneß. Sein aktueller Hund Ben sei dagegen nach dem Sprinter Ben Johnson benannt. "Morgens kriegt der Ben von mir eine halbe Semmel - und auch mal ein Stück Wurst."

...über Opa Uli: "Können wir Ben Spuncer schauen?"

Ganz sanft wird die Abteilung Attacke zu Hause, wenn die zahlreichen Enkelkinder zu Besuch sind. Bei seinen vier Enkeln (6, 8, 10 und 12 Jahre alt, "wie die Orgelpfeifen") ist der "stolze Opa" Hoeneß schon mal für die ansonsten verbotenen Dinge zuständig. Aber klar: "Welcher Opa ist das nicht?", fragt Hoeneß, der dann dem Nachwuchs ("alles Bubn") schon mal eine "kleine Cola" ausgibt und mit ihnen die alten Bud-Spencer-Filme anschaut, was den Jungs offenbar sehr gut gefällt: "Das macht schon sehr viel Spaß mit denen." Vor allem der Kleinste sei schon, seitdem er vier ist, ein großer Fan des mächtigen Italo-Haudraufs, erzählt Hoeneß mit einem Schmunzeln. Nur mit dem Namen habe er es nicht so: "Er kommt dann immer zu mir und fragt mich, ,Opa, können wir heute wieder Ben Spuncer schauen?'"

...über mehr öffentliches Training: "Fans sollen sehen, wie hart der Job ist"

Auf die Frage, warum es das - bei den Fans so beliebte- öffentliche Training an der Säbener Straße in letzter Zeit kaum noch gibt, sagt Hoeneß: "Das kann man in der heutigen Zeit nicht mehr so machen. Zu meiner Zeit war immer öffentliches Training. Da standen dann zehn, 20 Rentner rum, denen man im Winter noch einen Glühwein gegeben hat, damit sie nicht eingefroren sind. Und dann waren da noch zwei oder drei Journalisten. Wenn du heute jeden Tag öffentliches Training machst, sind in den Ferien 5000 Zuschauer da und eine Heerschar von 100 Journalisten." Hoeneß weiter: Die perfekte Lösung gibt es nie. Ich persönlich bin der Meinung, dass man mal darüber nachdenken sollte, die Leute in den Ferienzeiten reinzulassen, wenn die Bundesliga noch nicht spielt und man noch nicht taktische Dinge trainieren muss, sondern eher Lauf- und Konditionsarbeit - die Fans sollen ruhig mal sehen, wie hart dieser Job ist! Wenn früher in den Ferien 5000 Zuschauer kamen, hat sich unser Mega-Store in der Säbener Straße gefreut - da haben wir am Tag 50 000 Euro eingenommen. Das war eine Win-win-Situation für alle. Da muss man mal das ein oder andere Gespräch mit dem Trainer führen, ob man sich da wirklich etwas vergibt. Wenn er das aber partout ablehnt, kann man ihn nicht zwingen. Aber den Trainer will ich mal sehen, der sich da total dagegen stellt!"