"Wieder ein anderer Zug drin"

Jürgen Amann beim IHC zurück hinter der Bande


Jürgen Amann hatte damals schon gesagt: "Wenn es ein Problem geben sollte, werde ich zuhören."

Jürgen Amann hatte damals schon gesagt: "Wenn es ein Problem geben sollte, werde ich zuhören."

Von mb

Der IHC Atting geht in die beiden Auswärtsspiele bei den Crash Eagles Kaarst (Samstag, 18.15 Uhr) und bei den Uedesheim Chiefs (Sonntag, 14 Uhr) wieder mit einem Mann an der Bande. Jürgen Amann wird ab sofort wieder das Traineramt beim Bundesligisten übernehmen, vorerst bis Saisonende.

Amann hatte das Team nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr verlassen - unter anderem aus privaten und sportlichen Gründen. Mittlerweile hat er auch das Traineramt der Nationalmannschaft Österreichs übernommen. "Die Mannschaftsführung hat mich gebeten, zu helfen", sagt Amann. "Ich habe immer gesagt, dass ich zuhöre, wenn ein Problem besteht. Ich mache das auch gerne, denn ich habe mit der Mannschaft so viel erlebt und wir sind stark miteinander verbunden." Klar sei aber auch, dass die Termine in Österreich Vorrang haben. Vor allem im Herbst könne es zu Überschneidungen kommen.

Die Wölfe hatten seit Ende April ohne Trainer gespielt. Damals hatte man sich von Michael Dippold getrennt. In den letzten neun Wochen hatten Kapitän Fabian Hillmeier und Thomas Bauer die Mannschaftsleitung und auch das Training übernommen. "Wir sind froh, dass Jürgen wieder da ist", sagt Hillmeier. "Er kennt uns alle am besten und weiß, wie er uns einsetzen muss." Auch die ersten Trainingseinheiten hat er bereits geleitet. "Seither ist wieder ein anderer Zug drin", sagt Hillmeier. Am Dienstag hatte man ein gutes Training zusammen mit Regionalligist Donaustauf.

Zwei Haupt-Baustellen hat der neue Attinger Trainer zuletzt ausgemacht. "Wir müssen zunächst einmal wieder eine andere Trainingsintensität reinbringen", sagt Amann. Oftmals stand zuletzt nur ein Rumpfkader zur Verfügung. "Das ist schwer bei den vielen Schichtarbeitern, der langen Fahrt nach Donaustauf usw. Daher haben wir viel improvisieren und umbauen müssen, wenn Spieler nicht da waren."

Zurück zum erfolgreichen System

Die zweite ist die Grundordnung im Team. "Über diese kommen wir zurück zu unserem System, das uns die letzten Jahre so erfolgreich gemacht hat. In den letzten Spielen haben wir viele Tore bekommen und wenig geschossen. Bringen wir unser System zurück, schaffen wir wieder mehr Selbstvertrauen, was sich letztlich in Tore und Siege umschlagen sollte."

Fünf Spiele haben die Wölfe seit Ende April nur absolviert, in zwei davon gab es Punkte - Punkte, die sie derzeit noch auf einem Playoff-Platz halten. Doch gerade auswärts ist das Team in dieser Saison noch komplett erfolglos, wodurch es auch auf diesen achten Platz abgerutscht ist. Umso wichtiger wäre daher, dass man nun auch in der Fremde damit beginnt, Punkte zu holen.

Kaarst, das zuletzt auch auf DEL-Crack Marcel Noebels zurückgreifen konnte, hat aus den letzten fünf Spielen deren zehn eingefahren und ist in der engen Tabelle bis auf Rang vier vorgedrungen. Nur Schlusslicht Uedesheim, das vor Kurzem den Trainer gewechselt hat, fällt derzeit ab, hat momentan erst zehn Zähler und damit fünf auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Aus Attinger Sicht trügt der Playoff-Schein etwas. Denn mit ihren 19 Zählern haben auch sie nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. So eng geht es derzeit in der 1. Bundesliga zu.