1. Bundesliga, Version 2.1

IHC Atting startet mit Heimspiel gegen Uedesheim


Attings Kapitän Fabian Hillmeier freut sich auf den Saisonstart.

Attings Kapitän Fabian Hillmeier freut sich auf den Saisonstart.

Mit einem Heimspiel gegen die Uedesheim Chiefs startet am Samstag um 17.30 Uhr der dritte Anlauf des IHC Atting in der 1. Bundesliga. Doch der dritte Aufstieg des Clubs und die insgesamt vierte Erstligasaison seit 2010 fühlt sich mehr wie eine Version 2.1 denn eine 3.0 an.

2014 war man wiedererstarkt zum Unternehmen "Gekommen, um zu bleiben" in Liga eins angetreten, mit viel Elan, verstärktem Kader und großer Euphorie im Umfeld. Bleiben konnte man aber nur ein Jahr, eigentlich weniger. Denn der Erfolg stimmte zwar, die Infrastruktur aber nicht: Die ISHD entzog die Ausnahmegenehmigung für das Eisstadion am Pulverturm. Die komplette folgende Saison in Donaustauf zu spielen, traute sich der Club damals nicht zu. Die Verantwortlichen wollten den Gesamtverein nicht gefährden. So zog man sich noch im Oktober 2014 wieder zurück in Liga zwei.

Nun ist einiges anders. Zwar stimmt die eigene Infrastruktur weiter nicht - ein Hallenbau in Atting wurde abgelehnt - doch konnte der Club finanziell nachbessern. Dank des neuen Hauptsponsors amplus AG, einem Breitbandcarrier aus Teisnach, sowie weiterer Sponsoren, konnte der Etat gesteigert werden. Zudem hilft die Gemeinde Atting, ein mögliches Defizit zu tragen. Sponsoren- und Fördergelder werden nur für die Infrastruktur wie Fahrten zu Auswärtsteams, Übernachtungen, Schiedsrichter und Hallenkosten verwendet. So war der Etat im unteren fünfstelligen Eurobereich im vergangenen Herbst gesichert, die Aufstiegszusage wurde gegeben und der Club war wieder dort, wo er von der Spielstärke her auch hingehört. Unter Deutschlands Top-Teams, der 1. Bundesliga.

"Saison schwieriger als 2014"

In dieser bleibt vieles beim Alten für die Wölfe: "Es ändert sich nicht viel", sagt Kapitän Fabian Hillmeier, in den Playoffs mit seinen 20 Toren in sechs Spielen einer der großen Leader. "Wir haben den Kader komplett behalten, wir kennen den Platz Donaustauf und wir kennen die meisten Gegner." Allerdings: Die kennen nun auch die Wölfe. "Ich glaube, die unterschätzen uns nicht noch einmal. Zudem ist die Liga noch mal besser geworden, Mannschaften wie Kaarst oder Mitaufsteiger Kassel sind bestimmt auch stark. Die Saison dürfte schwieriger werden als 2014."

Damals startete man mit einem Sieg gegen Assenheim, es folgten drei Erfolge aus den ersten sechs Spielen, sowie unter anderem Heimsiege gegen die Top-Teams Köln und Essen und mehrmals die Tabellenführung. Am Ende stand Rang sechs und der Einzug in die Playoffs statt nur dem bloßen Klassenerhalt. "Unser Ziel ist es diesmal, nicht abzusteigen", sagt Hillmeier.

Dennoch sieht sich der Club nicht chancenlos auf dem Weg nach oben. Nationalspieler Thomas Bauer sagt: "Mein Ziel sind wieder die Playoffs, was mit unserem Kader meiner Meinung nach auch machbar sein sollte. Wichtig werden hierbei sicherlich die ersten Heimspiele sein, aber ich bin davon überzeugt das wir erfolgreich in die Saison starten werden." Ein gutes Polster könnte man sich in fünf Heimspielen am Stück - es folgen die Partie gegen Duisburg (12.3.), Köln (13.3.), Kaarst (19.3.) und Essen (20.3) - erarbeiten.

Richtige Heimspiele für Thomas Bauer

Bauer geht in seine dritte Saison bei den Wölfen. Diese wird für ihn zu einem echten Heimspiel. Denn Bauer wohnt in Donaustauf. "Für mich persönlich ist es natürlich eine super Sache, diesen Sommer quasi wirklich zuhause spielen zu können, vor allem weil ich in den letzten Jahren auch beim Eishockey zu Heimspielen einige Zeit unterwegs war und wir bei den bisherigen Spielen in Donaustauf noch ungeschlagen sind."

Neu ist dann doch etwas: Der Trainer. Seit rund einem Monat hat der Bayreuther Michael Dippold das Sagen. Für ihn ist Skaterhockey Neuland, doch kann er auf jahrelange Erfahrung in verschiedensten Hockeysportarten bauen. Mit Max Schneider, Christoph Wittenzellner und Moritz Eisenschink gehören nun drei weitere junge Spieler zu seinem etwas erweiterten Kader. Erstere beide werden auch gegen Uedesheim dabei sein. Es passt zur neuen Vereinspolitik, wieder mehr Fokus auf den eigenen Nachwuchs zu legen. Die Kroschinski-Zwillinge hatten bereits letztes Jahr in den Kader geschnuppert.

Dennoch wird erst einmal viel auf Spieler wie Hillmeier, Bauer, Tim Bernhard, Florian Meichel (vormals Tkocz) oder Goalie Raphael Heitzer ankommen. Der Nachwuchs soll reinwachsen. Der Kader gegen Uedesheim wird annähernd komplett sein. "Ich freue mich auf den Start", sagt er. "Wir wollen das erste Spiel unbedingt gewinnen", sagt der Coach. Drei Punkte für das Unternehmen 2.1. Das wäre ein toller Start.