Sportpolitik

Faeser: Visa-Verbot für Sportler aus Russland und Belarus


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Nancy Faeser will ein Visa-Verbot für russische und belarussische Sportler durchsetzen.

Von dpa

Mit einem Visa-Verbot will Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Teilnahme von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen in Deutschland verhindern.

"Wenn mir das Auswärtige Amt in dieser Haltung zustimmt, werden wir den russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten bei der Einreise nach Deutschland das Visum verweigern", sagte die SPD-Politikerin nach der 47. Sportministerkonferenz in Frankfurt am Main.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte unlängst für beide Nationen, die im Vorjahr wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine von allen internationalen Sportwettkämpfen ausgesperrt worden waren, die Tür zur teilweisen Rückkehr auf die Bühne des Weltsports geöffnet. Die Hoheit über eine Zulassung liegt nun in den Händen der internationalen Fachverbände.

Vorerst vom Tisch ist eine angedachte Streichung der staatlichen Förderung von internationalen Wettkämpfen in Deutschland im Falle einer Beteiligung von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern. "Wir haben darüber mit dem Deutschen Olympischen Sportbund diskutiert und uns dafür entschieden, davon abzusehen, weil wir sonst den Ausrichtern großen Schaden zufügen", berichtete Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU).

Dagegen bestärke die Sportministerkonferenz die Bundesregierung "einstimmig und ausdrücklich darin, dass sie über die Visa-Politik verhindert, dass russische und belarussische Athletinnen und Athleten bei Wettkämpfen in Europa teilnehmen können", sagte Beuth weiter.

Einigkeit herrschte auch darüber, dass "der Kriegstreiber Russland internationale Sportereignisse nicht als Bühne für seine Propaganda nutzen dürfe", so Faeser. "Die Sportministerkonferenz spricht sich einmütig gegen eine Wiederzulassung von russischen und belarussischen Athleten aus", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Die jüngste IOC-Entscheidung sei "ein falsches Signal".


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