Überblick

Bayerns Basketballer gegen Alba: Der fünfte Teil in der Saga der Platzhirsche

Mal wieder Alba Berlin: Die Bayern-Basketballer empfangen ihren Rivalen in der Euroleague.


Schritt für Schritt: Trinchieri will nicht zu weit vorausdenken.

Schritt für Schritt: Trinchieri will nicht zu weit vorausdenken.

Von Ruben Stark

München - Die Bayern-Basketballer und Alba Berlin, die beiden großen Kontrahenten bitten mal wieder zum Tanz auf dem Parkett, diesmal am Freitag (20.30 Uhr) in der Euroleague auf jenem in München.

"Das ist der fünfte Teil der Saga", merkt Bayern-Coach Andrea Trinchieri an. Er hat schließlich jeden Einzelnen in seiner unnachahmlich intensiven Art genau miterlebt. Der 54-Jährige ergänzt: "Wir spielen zu Hause und wir wollen ein starkes Spiel zeigen."

Das hat diese Saison bisher schon recht gut geklappt gegen die Hauptstädter - in drei der vier Duelle behielt sein Team die Oberhand. Eng war's aber immer, der Maximalabstand betrug sechs Punkte. "Jeder Sieg gegen ein Team, das du wieder triffst, ist wichtig", findet Trinchieri, "du setzt den Ton."

Heißt in dem Fall, die Berliner wissen, dass es für sie haarig wird im Audi Dome. Hinzu kommt, dass der FC Bayern gezeigt hat, dass er die Spiele gewinnen kann, wenn er sie aus einer Führung heraus kontrolliert und dass er sich aber auch durchsetzen kann, wenn ein früher Rückstand zusätzlichen Kraftaufwand erfordert, so wie Anfang März im jüngsten Vergleich der beiden Platzhirsche im deutschen Basketball. "Wir können es auf verschiedene Art schaffen", stellt der Coach fest.

Nun hat das Spiel in der Königsklasse die Eigenheit, dass es für beide quasi um nichts mehr geht. Alba ist abgeschlagener Tabellenletzter im elitären 18er Klub, die Bayern sind auf Rang 15 etwas besser, aber bei sechs ausstehenden Spieltagen nur noch mit einer theoretischen Playoff-Chance ausgestattet.

Vier Siege müssten Vladimir Lucic und Co in dieser Zeit auf den Achten Maccabi Tel Aviv aufholen, ein schier unmögliches Unterfangen. Dennoch will Trinchieri nicht von vornherein auf die Liga Rücksicht nehmen, indem er manche Leistungsträger schont. "Erst nach diesem Spiel denken wir über das nächste nach. Das schulden wir uns, unseren Fans und dem Klub", sagt der Italiener.

Was aber durchaus die Möglichkeit offenlässt, dass er im Laufe der Partie die Gelegenheit nutzt, so sie sich ergibt. Wichtig sei nur, dass die Einstellung jedes Mal stimmt: "Wir picken uns nicht bestimmte Spiele heraus, da sendest du die falsche Botschaft."

Angetan ist Trinchieri von Neuerwerbung Zylan Cheatham, der erst kürzlich aus den USA kam und zuletzt in der BBL gegen Bayreuth stark debütiert hat. "Er bringt viel Energie", sagt der Coach, das sei gerade in dieser weit fortgeschrittenen Phase der Saison wichtig.

Nur hat Cheatham, der erstmals in Europa spielt, anders als Freddie Gillespie und Cassius Winston, die als Europa-Neuankömmlinge seit Saisonbeginn da sind, kaum Anlaufzeit. Nicht schlimm, meint Trinchieri: "Er passt nach Europa." So wie inzwischen auch die anderen beiden. "Wir sind sehr glücklich", sagt der Italiener, "ihre Entwicklung ist großartig."