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Bayern Basketballer mit Selbstvertrauen: Alba kann kommen

Die Bayern-Basketballer haben in der Euroleague Selbstvertrauen getankt. Sie spielen nun wie ein echtes Team. Doch die Berliner gehen mit einem internationalen Coup ins Spitzenspiel der Liga.


Defensivwucht: Die Bayern um Elias Harris (l.) nehmen Panathinaikos aus dem Spiel und ziehen in der Tabelle vorbei.

Defensivwucht: Die Bayern um Elias Harris (l.) nehmen Panathinaikos aus dem Spiel und ziehen in der Tabelle vorbei.

Von Martin Wimösterer

Genau 4 Sekunden und 65 Hundertstel - so lange brauchte der Panathinaikos-Trainer Dejan Radonjic gerade einmal, um das Euroleague-Spiel gegen seinen Ex-Klub zusammenzufassen. Die Bayern, Glückwunsch, hätten besser gespielt und verdient gewonnen. "Und das ist alles."

Den Bayern war beim 84:68-Erfolg im ersten Viertel ein 10:0-Lauf gelungen, auf den die Griechen im ausverkauften Audi-Dome keine wirkliche Antwort fanden. Andrea Trinchieri, der als Nach-Nachfolger Radonjic' seit 2020 die Bayern coacht, lobte: "Ein exzellentes Spiel von uns, auf beiden Seiten des Feldes."

Offensiv - großes Kino von Augustine Rubit, der 23 Punkte beisteuerte und mit der Panathinaikos-Verteidigung Katz und Maus spielte. Und auch große Oper, denn nach Verdi klingt es, wenn Trinchieri mit italienischem Klang den Namen seines Star-Centers ausspricht.

Gegnersichtung Zwei-für-eins: Bayern-Coach Andrea Trinchieri.

Gegnersichtung Zwei-für-eins: Bayern-Coach Andrea Trinchieri.

"Othello", sagte der Mailänder über den US-Amerikaner Hunter in einer Auszeit Sekunden vor der Halbzeit, "Othello wirft. Wie in Belgrad, erinnerst du dich?" Hunter erinnerte sich. Er bekam, wie vom Maestro am Taktikbrett orchestriert, von Mitspieler Nick Weiler-Babb den Ball und den Screen (Block des Gegenspielers). Der 36-Jährige, neuerdings heiß an der Dreierlinie, traf zum 43:28.

Und auch die Bayern-Defensive, die sich auch hinter Verteidigungen einiger Top-Teams der Euroleague nicht zu verstecken braucht, stand sicher. Ognjen Jaramaz gelang gar ohne Blickkontakt - mit reinem Instinkt - ein Block. Selbst Dwayne Bacon, der beste Scorer der europäischen Königsklasse, biss auf Granit. In den ersten drei Vierteln holte der US-Zocker nur zwei Pünktchen. Im Schlussabschnitt legte er dann noch 16 nach und brachte die Athener noch etwas heran - Makulatur.

Die Bayern hatten da den Motor, ohne allzu viel an Fahrt einzubüßen, gedrosselt. Ganz im Sinne des Wintermottos: Energie sparen. Auf den FCBB kommen ja nun zwei Knüller-Partien zu.

Am Sonntag, 18 Uhr, haben sie Alba Berlin zum Spitzenspiel in der Basketball-Bundesliga (BBL) zu Gast. Am Dienstag, 20.30 Uhr, gastiert Euroleague-Tabellenführer Baskonia Vitoria-Gasteiz im Audi-Dome.

Praktisch für den Bayern-Coach: Er spart sich Vorbereitungszeit. Denn, Gegnersichtung Zwei-für-eins, Berlin traf am Donnerstag auf die Basken und gewann - ein 85:84-Coup. Die Berliner kommen also mit Selbstbewusstsein nach München. Doch auch die Bayern sehen eigene Fortschritte. Trinchieri: "Wir spielen inzwischen mehr als Team und haben das Level der Intensität gesteigert. Wir lösen alles gemeinsam und versuchen, schneller zu spielen." Und das ist alles.