Umstrittene Untersuchungen
Auch Ski-Weltverband führt Geschlechtertests ein

David Taneèek/CTK/dpa
Im Ski-Weltcup wird es künftig nach einem Beschluss des Weltverbandes FIS Geschlechtertests geben. (Archivfoto)
Nach Boxerinnen und Leichtathletinnen müssen sich auch Skisportlerinnen auf Geschlechtertests einstellen. Der Ski- und Snowboard-Weltverband Fis beschloss, künftig nur noch Sportlerinnen zu Wettkämpfen zuzulassen, bei denen ein sogenannter SRY-Gentest zur Bestimmung des biologischen Geschlechts das Ergebnis „weiblich“ hervorbringt.
Fis-Präsident Johan Eliasch bezeichnet den Beschluss des Councils als „Eckpfeiler unseres Engagements für den Schutz des Frauensports“. Mit den nationalen Verbänden und anderen Akteuren in der Skiwelt werde nun erörtert, wie die Tests abzulaufen haben, hieß es weiter.
Das Thema Geschlechtertests ist höchst sensibel, vor allem das Boxen und die Leichtathletik standen diesbezüglich in den vergangenen Jahren im Fokus. Beide Verbände führten jüngst entsprechende Kontrollen ein, was unterschiedlichste Reaktionen zur Folge hatte. Box-Olympiasiegerin Imane Khelif, die bei den Sommerspielen in Paris im Zentrum einer intensiv geführten Geschlechterdebatte stand, zog etwa vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas.
Die Fis schreibt, vor ihrer Entscheidung führende Experten auf dem Gebiet umfangreich konsultiert zu haben. Eliasch sagte, es gebe „nur einen fairen und transparenten Weg“, um Frauensport zu schützen, nämlich „indem wir uns auf wissenschaftliche Erkenntnisse und biologische Fakten stützen“.
Beim SRY-Gentest werden Sportlerinnen auf ein Gen auf dem Y-Chromosom untersucht, das für die Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale entscheidend ist. Grundsätzlich reicht dafür ein Wangenabstrich oder eine Blutabnahme.