2:10-Niederlage

Atting  fängt  sich  in  einer Viertelstunde acht  Treffer


Holte sich beim 2:10 in Bissendorf nicht gerade Selbstvertrauen für den anstehenden Lehrgang mit der Nationalmannschaft: Attings Goalie Raphael Heitzer.

Holte sich beim 2:10 in Bissendorf nicht gerade Selbstvertrauen für den anstehenden Lehrgang mit der Nationalmannschaft: Attings Goalie Raphael Heitzer.

Der IHC Atting verliert das Topspiel bei den Bissendorf Panthern mit 2:10.

Auch am Tag danach war IHC-Atting-Coach Michael Dippold noch bedient - nicht, weil seine Mannschaft am Samstag die Tabellenführung in der 1. Inline-Skaterhockey-Bundssliga verloren hatte, sondern aufgrund der Art und Weise, wie die 2:10-Niederlage (0:0, 0:8, 2:2) im Spitzenspiel bei den Bissendorfer Panthern zustande gekommen war.

Der Blick auf die Drittelergebnisse allein verrät Dippolds Ärger: "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Da sind wir im ersten Drittel ebenbürtig, trotz der langen Fahrt hellwach und sogar etwas besser, fangen uns im zweiten dann in einer Viertelstunde acht Tore und spielen im letzten Drittel wieder gut mit."

Passiert sei das "aus heiterem Himmel". Denn er habe im zweiten Drittel weder eine Umstellung der Reihen vorgenommen, noch eine andere Taktik vorgegeben. "Im ersten Drittel haben wir uns gegenseitig neutralisiert, da gab es kaum Torchancen. Im zweiten Drittel gehen wir raus zum ersten Wechsel und fangen uns gleich ein unglückliches Tor." Florian Meichel fälschte einen eigentlich harmlosen Schuss der Panther unhaltbar für Goalie Raphael Heitzer in den Winkel ab. "Ich habe noch gesagt, dass wir defensiv weiter spielen sollen, aber wir sind danach viel zu offen gestanden", sagte Dippold. Auch eine Auszeit beim 0:3 half nicht.

Auch Goalie Heitzer, der nach dem siebten Tor seinen Platz für Eugen Kelbin räumte, sah die folgenden Minuten als Knackpunkt: "Wir haben hinten total aufgemacht, und die Panther sind Konter um Konter gefahren." Auch er habe so ein Spiel noch nie erlebt. "Diese Viertelstunde hat uns das ganze Spiel gekostet. Bei Bissendorf hat alles geklappt." Tor um Tor erzielten die Gastgeber, die meisten davon mit Fernschüssen. "Die hatten sehr gute Skater und Schützen, da hat fast jedes Ding gesessen", meinte Dippold.

Bis zur 29. Minute hieß es 5:0, mit einem Doppelschlag in der 33. Minute stellten die Panther auf 7:0, und in der 38. Minute fiel das 8:0. Im Schlussdrittel betrieben die Wölfe dann Ergebniskosmetik: Roman Schreyer (47.) und Thomas Bauer (51.) verkürzten. Kelbin hielt auf der Gegenseite gut, musste aber in der 52. und 60. Minute noch einmal hinter sich greifen. "Eugen war eine gute Option heute, er hat ein paar schöne Dinger gehalten", lobte der Coach seine Nummer zwei.

Damit haben die Wölfe nun alle drei Auswärtsspiele der neuen Saison verloren, stehen dank des Punktepolsters aus den fünf Heimspielen aber immer noch auf Rang zwei und damit mehr als im Soll - der zweite Aufsteiger Kassel ist Schlusslicht. "Das war bis auf 15 Minuten schon ein Topspiel Erster gegen Dritter", sagte Dippold. "Aber die Bissendorfer waren bisher unser stärkster Gegner: Größer und kräftiger als wir und taktisch sehr stark. Sie haben uns gut von der Mitte weggehalten."

Wieder einmal wurde auch der Heimvorteil in der 1. Bundesliga sichtbar. Die Attinger haben ganz offensichtlich ein Problem in den Turnhallen. "Da können wir unser Spiel mit dem harte Forechecking, das wir brauchen, nicht so aufziehen", sagt Dippold. "An den Hallenbanden zu checken, ist sehr gefährlich. Außerdem springt der Ball von den Wänden ganz anders zurück. Die Gegner haben sich darauf eingestellt, wir noch nicht. Wir wollen natürlich aber auch auswärts punkten."

Nun ist für die Wölfe eine Woche Pause, bevor es am 30. April und am 1. Mai zuhause gegen Lüdenscheid und Bissendorf weitergeht. Dann haben die Wölfe die Chance, sich für die Auswärtsschlappen bei den Highlandern (8:11) und den Panthern zu rehabilitieren. Fünf Cracks müssen aber auch am Wochenende ran: Goalie Heitzer, Bauer, Meichel sowie Kapitän Fabian Hillmeier und Matthias Rothhammer reisen zum Nationalmannschaftslehrgang nach Duisburg.