Rieder und Owusu

TSV 1860: Wie die beiden Neuen Sechzig besser machen wollen


Auftritt der beiden Neuzugänge: Verteidiger Tim Rieder (l.) und Stürmer Prince Owusu beim Training mit den Löwen.

Auftritt der beiden Neuzugänge: Verteidiger Tim Rieder (l.) und Stürmer Prince Owusu beim Training mit den Löwen.

Von André Wagner

Die Neuzugänge Rieder und Owusu werden vorgestellt. Doch kann das Duo den Löwen helfen?

München - Falls noch irgendjemand einen letzten Beweis brauchte, dass die Löwen Verstärkung dringend nötig haben, dem wurde dies beim Achtelfinal-Spiel des TSV 1860 im Toto-Pokal gegen den Bayernligisten TSV 1865 Dachau quälend vor Augen geführt.

Am Ende entging der Drittligist gegen seinen zwei Klassen tiefer spielenden Kontrahenten nur dank der besseren Nerven der Pokalblamage. Das Team von Trainer Daniel Bierofka setzte sich erst im Elfmeterschießen nach einer zuvor tristen Nullnummer mit 6:5 durch. "Man muss einfach mal ein Tor erzielen", sagte Bierofka, "in der zweiten Halbzeit hat das Erzwingen gefehlt, die Präsenz im Strafraum, die Entschlossenheit im Abschluss."

Owusu hat Torquote im Kopf

Vielleicht kommt die mit Rückkehrer Prince Owusu zurück. Der Stürmer, der schon vergangene Saison das Trikot mit dem Löwen auf der Brust getragen hatte, kommt auf Leihbasis von Arminia Bielefeld. Der 22-Jährige wurde an der Grünwalder Straße zusammen mit dem anderen Spättransfer Tim Rieder (FC Augsburg) vorgestellt. Owusu wird bei den Löwen die Nummer 21 tragen, Rieder mit der 23 auf dem Rücken auflaufen. Doppelgestärkte Löwen.

"Der Kontakt zu Bierofka war immer noch da, deshalb habe ich die Chance ergriffen, wieder unter ihm zu spielen. Ich weiß, was er von mir verlangt. Ich selbst habe auch hohe Erwartungen an mich und versuche, das umzusetzen", sagte Owusu, der den Löwen am vorletzten Spieltag der Vorsaison mit seinem Treffer zum 3:2 gegen Fortuna Köln den Klassenerhalt gesichert hatte: "Klar ist es ein Vorteil, dass ich schon hier gewesen bin. Ich kenne die Taktik des Trainers und meine Mitspieler. Diesen Vorteil möchte ich so schnell wie möglich nutzen, um Tore zu schießen. Dafür bin ich da. Das Wichtigste ist, dass wir Punkte holen. Aber ich habe natürlich eine bestimmte Torquote für mich im Kopf, die behalte ich aber für mich. " So spricht eben ein Torjäger.

Rieder soll Schießbuden-Abwehr Stabilität verleihen

Rieder wiederum ist dafür da, der zuletzt alles andere als beeindruckenden Löwen-Verteidigung, die beim 0:4 bei Aufsteiger Waldhof Mannheim und dem 1:5-Debakel beim 1. FC Magdeburg Schießbuden-Potenzial bewiesen hat, Souveränität zu verleihen. "Meine Aufgabe ist es, die Verteidigung zu stabilisieren. Insgesamt wollen wir schnellstmöglich Punkte sammeln und von da unten wieder rauskommen", sagte der gebürtige Dachauer, der in seiner Jugend beim FC Bayern gespielt hatte.

"Ich habe mich hier sofort wohlgefühlt und brauche nicht lange, um mich einzugewöhnen. Ich denke, dass Sechzig ein super Schritt für mich ist. Es war letztes Jahr auch schon im Gespräch", sagte Rieder, der sich in Augsburg angesichts dreier hochkarätiger Defensivzugänge - Felix Uduokhai, Tin Jedvaj und Stephan Lichtsteiner - keine großen Chancen mehr ausrechnete.

Rieder: "Bierofka kann einen Spieler elektrisieren"

Klar ist: Der 26-Jährige muss sich entwickeln, will er es nochmal in die Bundesliga schaffen. Dort stehen bisher fünf Einsätze zu Buche. Bei dieser Selbstverbesserungs-Mission setzt Rieder auf Bierofka. "Ich denke, dass er einen Spieler elektrisieren kann und er ein Bild des Vereins ist. Es war für mich wichtig, dass ich zu einem Trainer gehe, von dem ich weiß, dass er mich voranbringen kann. Das war ein ausschlaggebender Punkt. Bierofka ist ein Trainer, für den man sich auf dem Platz zerreißt."Der erste Beweistermin für beide könnte am Freitag (14 Uhr) anstehen, im Testspiel gegen den österreichischen Erstliga-Absteiger Wacker Innsbruck am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße sind beide spielberechtigt.

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