Lizenzen für nächste Saison eingereicht

TSV 1860, FC Bayern II und Türkgücü: Alle wollen ins Grünwalder Stadion


Aktuell teilen sich mit 1860 und Bayern II zwei Drittligisten das Grünwalder Stadion - im Sommer könnte mit Türkgücü ein dritter dazukommen.

Aktuell teilen sich mit 1860 und Bayern II zwei Drittligisten das Grünwalder Stadion - im Sommer könnte mit Türkgücü ein dritter dazukommen.

Von Bernhard Lackner

Beherbergt das Grünwalder Stadion ab der kommenden Saison drei Drittligisten? Nach AZ-Informationen wollen neben dem TSV 1860 auch der FC Bayern II und Türkgücü ihre Heimspiele in der kommenden Saison in Giesing austragen - der DFB hatte diese Möglichkeit zuletzt ausgeschlossen.

München - München entwickelt sich immer mehr zur Drittliga-Hochburg! Neben dem TSV 1860 und dem FC Bayern II könnte in der kommenden Saison mit Türkgücü München ein weiterer Drittligist aus der bayerischen Landeshauptstadt stammen. Das Problem dabei: Wo sollen all die Mannschaften untergebracht werden?

Nach AZ-Informationen haben alle drei Klubs in ihren Lizenzunterlagen für die kommende Drittliga-Saison, die bis vergangenen Montag beim DFB eingereicht werden mussten, das Grünwalder Stadion als Heimspielort angegeben.

Sollte Türkgücü, das aktuell mit acht Zählern Vorsprung die Tabelle der Regionalliga Bayern souverän anführt, tatsächlich aufsteigen, würde sich die brisante Stadionsituation also weiter zuspitzen.

DFB schließt drei Drittligisten im Grünwalder aus

Drei Drittligisten im Grünwalder Stadion hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vor gut zwei Wochen unmissverständlich ausgeschlossen. Schon jetzt tragen alle drei Mannschaften ihre Heimspiele in Giesing aus. Die DFB-Statuten schließen dies zwar auch für die 3. Liga nicht grundsätzlich aus, der Verband hält ein solches Szenario aber für nicht umsetzbar.

"Mehr als zwei Drittligisten in einem Stadion sind kaum realisierbar, es macht auch für die betreffenden Vereine keinen Sinn", betonte DFB-Direktorin Heike Ullrich zuletzt. "Die 3. Liga ist eine Profiliga und ist hinsichtlich Organisation, Vermarktung und Sicherheitsaspekten mit festen Anforderungen verbunden. Wir müssen als Liga-Träger - auch im Sinne der Fans und unserer Partner - klar strukturierte Abläufe und einen reibungslosen Spielbetrieb innerhalb der Liga gewährleisten."

Darum sind drei Drittligisten im Grünwalder unmöglich

Auch in Sachen Spielplanung wären drei Drittligisten, die sich ein Stadion teilen, so gut wie nicht umsetzbar: Der fest verankerte Spielplan in der 3. Liga sieht pro Wochenende eine Partie am Freitagabend, sechs Spiele am Samstagnachmittag, zwei Begegnungen am Sonntag und eine Partie am Montagabend vor.

Alleine die Einhaltung dieses Rahmens wäre mit drei Klubs in einem Stadion, wovon zwei am selben Spieltag zuhause spielen würden, aus Sicherheitsgründen über die gesamte Saison hinweg nicht möglich - die erste Mannschaft des FC Bayern und die SpVgg Unterhaching spielen schließlich ebenfalls Profifußball.

Um der Stadionproblematik zu entgehen, regte Türkgücü-Präsident Hasan Kivran in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" vor knapp zwei Wochen auch einen Umzug nach Nordrhein-Westfalen an. Diese Möglichkeit wurde von Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und Vize-Präsident des DFB, daraufhin entschieden zurückgewiesen.

Koch: Türkgücü "mangels eigenem Stadion in einer schwierigen Lage"

"Um es unmissverständlich und klar zu sagen: Der Aufsteiger in die 3. Liga aus der Regionalliga Bayern ist ein bayerischer Verein, der demzufolge auch in Bayern zu spielen hat", teilte Koch mit: "Türkgücü München ist, sollte sportlich der Aufstieg in dieser Saison gelingen, mangels eigenem Stadion in einer schwierigen Lage. Drei Mannschaften im Grünwalder Stadion lässt sich nicht machen." Gemeinsam mit der Stadt und den Vereinen solle nun eine Lösung gefunden werden.

Die Münchner Stadionfrage, sie bleibt weiter spannend.