Verschossener Elfmeter des 1860-Torjägers

Sascha Mölders selbstkritisch: "Das darf mich nicht beeinflussen"


Elfmeter vergeben: Sascha Mölders scheiterte in der ersten Halbzeit am Halle-Torwart.

Elfmeter vergeben: Sascha Mölders scheiterte in der ersten Halbzeit am Halle-Torwart.

Von Matthias Eicher

Sascha Mölders wollte im Heimspiel des TSV 1860 gegen den Halleschen FC einfach nichts gelingen. Zuerst verschoss er einen Foulelfmeter, am Ende vergab er mehrere Chancen zum Sieg. Dass dies nicht seine beste Vorstellung war, weiß der Torjäger selbst.

München - Sascha Mölders und die Strafstöße: Im Spiel des TSV 1860 gegen den Halleschen FC (1:1) geriet der Löwen-Torjäger zur tragischen Figur, indem er vom Elfmeterpunkt vergab. Kurz bervor er den Strafstoß ausführen konnte, hatten die Gästefans den Angreifer mit Gegenständen irritiert, die sie auf das Spielfeld warfen.

Mölders übte hinterher trotzdem Selbstkritik - und hatte auch zu den beiden anderen Strafstößen des Spiels etwas zu sagen.

Sascha Mölders vergibt ersten Strafstoß

24 Minute: Sascha Mölders steht selbst zum ersten Strafstoß der Partie bereit. Aus der Ostkurve, wo der größte Teil der rund 1500 mitgereisten Halle-Fans standen, fliegen Gegenstände auf das Spielfeld. Mölders räumt selbst eine Rolle Klopapier weg, bevor er anläuft - und verschießt.

"Die entscheidende Szene sind für mich die Rote Karte und dann der Elfmeter, den ich verschieße - ich glaube, wenn der drin ist, gewinnen wir das Spiel", erklärte ein frustrierter Mölders nach Schlusspfiff über seinen Fehlschuss. Und das Drumherum? "Das darf mich nicht beeinflussen, ich muss ihn einfach reinschießen", so Mölders.

Gegentreffer des TSV 1860 laut Mölders irregulär

41. Minute: Sechzig kassiert das 0:1 durch einen Elfmetertreffer von Bahn. Was Mölders dabei stört, ist die Entscheidung von Schiedsrichter Justus Zorn: "Das war nie im Leben ein Elfmeter", schimpft Mölders. Halles Manu hatte bei Eric Weeger eingefädelt und sich daraufhin fallen lassen.

Danach mussten die Giesinger immer wieder anrennen, um das massierte Abwehrbollwerk der Gäste durchbrechen. Vergeblich. Mölders dazu: "Dann ist es immer schwierig. Das weiß jeder, der schonmal Fußball gespielt hat."

Mölders zu Steinhart: "Schieß du!"

66. Minute: Phillipp Steinhart trifft vom Punkt für Sechzig, Mölders schaut dabei nur zu. Mölders, der eigenen Aussagen zufolge auf die Chance, seinen Fehlschuss wieder wett zu machen, verzichtete: "Ich habe zu Phillipp gesagt: 'Schieß du!' Er hat ihn gegen Rostock reingemacht - war doch klar, dass dann er schießt, wenn ich schon einen verschieße im Spiel."

Am Ende hatte der Ex-Bundesligaspieler noch zwei, drei Kopfballchancen in aussichtsreicher Position, doch auch daraus konnte Mölders kein Kapital schlagen und 1860 musste sich trotz rund 70 Minuten Überzahl mit einem mageren Punkt begnügen.

Das Fazit des Mannes, der einen gebrauchten Tag verlebte: "Ich bin jetzt 33, es ist nicht der erste Elfer, den ich verschossen habe und nicht die erste Großchance, die ich vergeben habe." Zwei, drei Tage würde ihn das beschäftigen, aber danach komme "der Punkt, an dem es wieder vorbei sein muss."