"Faust in die Tasche stecken"

Nur Reservist beim FC Bayern: Wie lange macht Leon Goretzka das noch mit?


Leon Goretzka traf als Joker zum 2:0-Endstand gegen den FC Augsburg.

Leon Goretzka traf als Joker zum 2:0-Endstand gegen den FC Augsburg.

Von Christina Stelzl

Der FC Bayern hat seine Tabellenführung in der Bundesliga auf vier Punkte ausgebaut. Leon Goretzka zeigt sich nach dem Spiel dennoch nicht glücklich.

München - Leon Goretzka sorgte mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand in der 90. Minute gegen den FC Augsburg für die Entscheidung. Zufrieden war der Ex-Schalker nach der Partie dennoch nicht. Im bayerischen Derby musste Goretzka zunächst erneut auf Reservebank Platz nehmen, in der 70. Minute ersetzte er Youngster Joshua Zirkzee.

"Ich bin natürlich nicht glücklich, wenn ich nicht von Anfang an spiele", sagte der Nationalspieler nach der Partie in der Mixed Zone und fügte an: "Das wird man besprechen müssen." Seine Unzufriedenheit könne er auch "offen und ehrlich" zum Ausdruck bringen.

Leon Goretzka derzeit nur Reservist

Auch die letzten drei Bundesliga-Partien kam der Nationalspieler nur als Joker zum Einsatz. Hinzu kommt ein einminütiger Einsatz im Achtelfinal-Hinspiel gegen Chelsea.

Lediglich gegen seinen Ex-Verein Schalke 04 stand der 25-Jährige in der Startelf, allerdings ließ die Personalsituation vor dem Pokal-Viertelfinale auch wenig Spielraum. Unter normalen Bedingungen sind die Plätze in Bayerns Zentrale derzeit an Thomas Müller, Philippe Coutinho und Thiago vergeben.

Leon Goretzka traf auch gegen Hoffenheim als Joker

Und das obwohl sich Goretzka in einer "Top-Verfassung, wahrscheinlich sogar die beste Verfassung in meiner bisherigen Laufbahn" fühlt, wie er nach der Partie gegen Augsburg sagte.

Dass auf Goretzka als Einwechselspieler Verlass ist, unterstrich er bereits am vergangenen Wochenende beim Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Auch da traf er als Joker, wenngleich zum deutlich unbedeutenderen 6:0-Endstand.

Salihamidzic bevorzugt interne Kommunikation

"Ich weiß, wie er das meint, und ich weiß auch, dass er immer traurig ist, wenn er nicht spielt", sagte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic als er mit Goretzkas Aussagen konfrontiert wurde. Jeder habe das Recht seine Meinung zu äußern. Allerdings bevorzuge es der Bosnier, "wenn wir das unter vier oder mit dem Trainer unter sechs Augen besprechen".

Goretzka solle wenn er eingewechselt wird, "Gas geben und Tore machen", dann werde er auch wieder von Anfang an spielen.

Reservistenrolle: Wie lange geduldet sich Goretzka noch?

"Im Endeffekt gilt es für mich, dies zu akzeptieren, das ist die Entscheidung des Trainers", erklärte Goretzka. "Da musst du die Faust in die Tasche stecken und weiter an dir arbeiten." Fragt sich nur, wie lange Goretzka die Faust noch in der Tasche lässt.

Dass ihm die derzeitige Situation beim FC Bayern, der nun in der Tabelle vier Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Borussia Dortmund hat, nicht gefällt, hat der Nationalspieler deutlich zum Ausdruck gebracht.

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