Fragezeichen hinter München

EM-Städte müssen Zuschauer garantieren


Ohne Zuschauer finden wohl keine EM-Spiele in der Allianz Arena in München statt.

Ohne Zuschauer finden wohl keine EM-Spiele in der Allianz Arena in München statt.

Von sid

Hinter der Austragung von EM-Partien in München stehen nach der neuesten Ansage der Europäischen Fußball-Union (UEFA) große Fragezeichen. "Jeder Ausrichter muss garantieren, dass Fans zu den Spielen dürfen", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kroatischen Medien: "Wir haben mehrere Szenarien. Aber die Option, dass irgendein Spiel der EM ohne Fans ausgetragen wird, ist definitiv vom Tisch."

Nach SID-Informationen müssen sich die zwölf Ausrichterstädte (München, Amsterdam, Baku, Bilbao, Budapest, Bukarest, Dublin, Glasgow, Kopenhagen, Rom, St. Petersburg und London) bis zum 7. April bei der UEFA hinsichtlich der Zuschauerfrage erklären. Die Entscheidung über das Format der Endrunde (11. Juni bis 11. Juli), die erstmals als paneuropäisches Turnier ausgetragen werden soll, wird wohl frühestens beim UEFA-Kongress am 20. April fallen.

"Die ideale Variante ist, in allen zwölf Ländern zu spielen. Aber es ist möglich, dass das Turnier in zehn oder elf Ländern gespielt wird, wenn einige Länder die Bedingungen nicht erfüllen", sagte Ceferin über die EM, die aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden war.

Großteil der Spiele soll wohl in Großbritannien stattfinden

Zuletzt wurde in verschiedenen Medien immer wieder darüber spekuliert, welche Städte gestrichen werden könnten. Am häufigsten fanden dabei Baku, Dublin, Bilbao und Glasgow Erwähnung. Zudem halten sich die Gerüchte, wonach ein Großteil der Partien in Großbritannien stattfinden soll. Diese Vermutung ist naheliegend, weil auf der Insel die Impfungen schon weit fortgeschritten sind - was Zuschauer in den Stadien ermöglichen könnte.

Nach den ursprünglichen UEFA-Plänen sollen in München die Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich (15. Juni), Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale ausgetragen werden.

Münchner Organisatoren berufen Sitzung ein

Die Münchner Organisatoren haben nach SID-Informationen am Mittwochvormittag aufgrund der Ceferin-Äußerungen eine Sitzung einberufen und wollen sich im Laufe des Tages erklären. Derzeit sind in München wie in ganz Deutschland keine Zuschauer in den Fußballstadien zugelassen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sagte dem SID, dass er weiter an alle Szenarien arbeite. "Wir möchten gerne im Sinne der Fans die Vision erfüllen, dass auch Zuschauer - unter den dann geltenden Bestimmungen - die Spiele der EURO 2020 in München besuchen können", hieß es in einer Stellungnahme. Ob dies gelingt, ließ der Verband aber offen: "In den weiterführenden Gesprächen mit der UEFA und unseren Partnern in München werden wir bis in den April hinein fortlaufend erörtern, ob und wie die Umsetzung dieser Ziele gelingen kann."