TSV 1860 gegen Fortuna Köln

Die K.o.-Kandidaten: Auf wen setzt Bierofka im Löwen-Sturm?


Warnt vor angeschlagenen Kölnern: Trainer Daniel Bierofka.

Warnt vor angeschlagenen Kölnern: Trainer Daniel Bierofka.

Von Anne Hund / Stadtviertel

Gegen die angeschlagene Fortuna aus Köln soll endlich der erste Auswärts-Dreier seit August her. Lex, Mölders, Karger, Grimaldi: Die AZ erklärt, welche Offensiv-Löwen auf Torejagd gehen.

Turbulenzen gab es zuletzt genug beim TSV 1860. Chronische Erfolglosigkeit in der Dritten Liga, die Ungewissheit einer Millionenzahlung von Investor Hasan Ismaik, der Rücktritt von Aufsichtsrat Peter Cassalette.

Daher kam auch Trainer Daniel Bierofka nicht umhin, trotz der Trendwende durch das überzeugende 2:0 vor Wochenfrist gegen den FSV Zwickau über Gesellschafter-Angelegenheiten zu sprechen. "Wir konzentrieren uns auf den Sport. Die Zahlung ist ja gekommen und ich war mir auch sicher, dass sie kommt", sagte der 39-Jährige über die kürzlich bei den Löwen eingegangenen 1,5 Millionen.

Appel des Cheftrainers: "Es geht nur zusammen"

Der Cheftrainer schob einen Appell hinterher: "Es geht nur zusammen. Man muss sehen, auf einen Konsens zu kommen, sich klare Ziele setzen und diese gemeinsam verfolgen. Anders wird es nicht funktionieren."

Im Auswärtsspiel der Sechzger am Samstag bei Fortuna Köln (14 Uhr, hier gibt es den Liveticker) ist zuallererst auch Sechzigs Kollektiv gefragt. Die Mission: nachlegen nach dem Zwickau-Sieg. Der Gegner: gefährlich, so Bierofka. "Günther Gorenzel hat ja schon die alte Metapher des angeschlagenen Boxers gebraucht. Die werden garantiert das Messer zwischen den Zähnen haben und beweisen wollen, dass die letzten vier Spiele nicht ihr wahres Gesicht waren", so Bierofka über Köln, zuletzt Kanonenfutter.

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Spieler, die im Hauptjob auf Torejagd gehen

Unter Neu-Trainer Tomasz Kaczmarek setzte es drei Pleiten und ein torloses Remis bei 0:16 Treffern. Mahner Bierofka braucht kein Schützenfest. Er würde sich gewiss mit dem ersten Auswärts-Dreier seit dem 4:1 beim VfR Aalen Mitte August zufrieden geben - wie hoch er auch immer ausfallen möge.

Vor dem Abflug nach Köln sprach der Coach hauptsächlich über jene Spieler, die im Hauptjob auf Torejagd gehen: Die AZ erklärt, auf wen Bierofka wohl erneut bauen wird, um den wankenden Boxer Köln umzuhauen - und wer laut dem 1860-Dompteur von hinten anschiebt.

Stefan Lex: Zuletzt nicht nur Türöffner durch sein 1:0 gegen Zwickau, auch durch Tempo und Überzeugung endlich torgefährlicher Wirbelwind. "Wir haben nie den Glauben an ihn verloren", sagt Bierofka über den 29-Jährigen: "Ich denke, es war auch ganz wichtig, dass wir immer gesagt haben: ‚Stefan, mach weiter, deine Zeit wird kommen.'"Zuletzt war Lex-Zeit bei den Löwen. Fortsetzung bei den Fortunen?

Sascha Mölders: Der Aufstiegsheld war nicht mehr immer erste Wahl, musste sich teils hinter einem furios bei Sechzig loslegenden Adriano Grimaldi anstellen. Zuletzt brachte Bierofka seinen Aufstiegshelden, nicht zuletzt wegen dessen unschlagbarer Einstellung. Und erklärt: "Sascha ist - egal, ob er spielt oder nicht spielt - ein ganz wichtiger Spieler. Einfach durch seine Art und Weise, wie er den Fußball auch lebt." Mölders sei "kein Diplomat", sondern einer, "der Dinge ganz klar anspricht. Wenn er auf den Platz geht, will er auch gewinnen." Daher sei der 33-Jährige - zuletzt auch in trauter Harmonie mit Lex - "Gold wert" für den TSV.

Nico Karger: Der linke Außenstürmer setzt oft Akzente, selten trifft er das Tor (zwei Saisontreffer). Bierofka spricht ihm Mut zu: "Er spielt zum ersten Mal Dritte Liga und braucht ein bisschen, diese Konstanz reinzubringen." Bierofka dürfte ihm im zuletzt guten Zusammenspiel mit Lex und Mölders eine weitere Chance geben, obwohl er Konkurrent Benjamin Kindsvater lobt - in der Hoffnung auf den vielzitierten platzenden Knoten.

Adriano Grimaldi: Jüngst kaum wiederzuerkennen, aber laut Bierofka auf dem Weg der Besserung: "Er hat eine gute Reaktion gezeigt." Zudem habe man ein "längeres und positives Gespräch" geführt. Letztlich hatte Mölders die Nase vorne, doch am Ende zählt nicht nur in Köln, wofür das beschriebene Quartett bei Sechzig steht: Tore.

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