Klub-WM wird reformiert

Dem FC Bayern winkt ein neuer Millionen-Regen


Ab 2021 winken Karl-Heinz Rummenigge und Co. hohe Einnahmen aus der Klub-WM.

Ab 2021 winken Karl-Heinz Rummenigge und Co. hohe Einnahmen aus der Klub-WM.

Von Christina Stelzl

Der FC Bayern soll bei der reformierten Klub-WM 2021 in China einer von 24 Teilnehmern sein. Das heißt: Viel Geld, aber auch noch mehr Stress.

München - Noch mehr Geld für die reichen Klubs, noch mehr Spiele für die gestressten Stars? Die Pläne für die reformierte Klub-WM 2021 treffen selbst beim möglichen Teilnehmer FC Bayern nicht nur auf Gegenliebe.

"Die Spieler, das sind die Leidtragenden", sagt Trainer Hansi Flick: "Man muss wirklich gucken, ob es für die Spieler zumutbar ist, dass es in einer Sommerpause, in der keine großen Turniere stattfinden, auch noch eine Klub-WM gibt."

Die Münchner Führungsriege sieht das geplante neue Format und den damit verbundenen Geldregen ganz anders: "Super" und "wunderbar" nannte Ex-Präsident Uli Hoeneß die aufgeblähte Klub-WM als Ersatz für den Confed Cup schon vor einem Jahr.

Karl-Heinz Rummenigge begrüßt Reformpläne

Und auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge fand die Reformpläne "richtig", weil die aktuelle Klub-WM kurz vor Weihnachten "uninteressant" und "nicht lukrativ" sei. Nach einem Bericht des ZDF sollen die künftig 24 Teams allein für ihre Teilnahme jeweils 46,1 Millionen Euro erhalten. Der Titelgewinn soll mit 106 Millionen Euro vergütet werden - die direkte Folge wäre ein noch größerer Wettbewerbsvorteil in der Bundesliga für die Bayern, die im Vergleich "nur" 15,25 Millionen Euro als Antrittsgeld für die Champions League in dieser Saison kassierte.

Die nationale Konkurrenz sieht die Pläne deshalb kritisch. "Bayern München hat jetzt schon einen finanziellen Vorteil", sagte Trainer Peter Bosz von Bayer Leverkusen. Sport-Geschäftsführer Horst Heldt vom 1. FC Köln spottete: "Sollen sie doch noch einen Wettbewerb erfinden und alle zwei Tage spielen. Ich werde es mir nicht anschauen."

Klub-WM soll den Confederations Cup ablösen

Der FC Bayern gilt als heißer Kandidat für die Teilnahme im nächsten Jahr in China. Die reformierte Klub-WM soll den Confederations Cup ablösen und statt der unbeliebten jährlichen Ausgabe im Winter nur noch alle vier Jahre für fast drei Wochen im Sommer stattfinden. Acht Starter sollen aus Europa kommen. Darunter die Champions-League-Sieger der Spielzeiten 2017/18 (Real Madrid), 18/19 (Liverpool), 19/20 und 20/21 sowie die besten vier weiteren Vereine der Uefa-Klub-Rangliste - die vermeintliche Eintrittskarte für den FC Bayern. Und dann regnet es Moneten!

Ob sich das Starensemble um Robert Lewandowski tatsächlich am großen Kuchen beteiligen darf, wird sich Anfang März endgültig herausstellen. Dann will der Weltverband Fifa die Teilnehmer offiziell verkünden. "Es gibt wirklich eine Menge Szenarien. Und das Szenario mit Bayern München könnte eines sein. Aber es ist nur eine Schublade von Möglichkeiten. Ob die favorisiert ist, kann ich nicht sagen", sagte ein Sprecher der Europäischen Fußball-Union (Uefa).

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