DEL2

Torhüter Philipp Dietl vom EV Landshut als "Rookie des Jahres" geehrt

EVL-Keeper Philipp Dietl spricht im Interview über eine besondere Auszeichnung, seine Ziele - und seine Macken.

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Bester Rookie: 'Was ich mache, ist mein absoluter Traum', sagt der 20-jährige Philipp Dietl.

Bester Rookie: "Was ich mache, ist mein absoluter Traum", sagt der 20-jährige Philipp Dietl.

Schöne Auszeichnung für Philipp Dietl - und damit auch für die Nachwuchsarbeit des EV Landshut: Bei der DEL 2-Gala am vergangenen Wochenende in Regensburg wurde der 20-Jährige, der in dieser Saison mit Routinier Jonas Langmann eines der stärksten Torhüter-Duos der Liga bildet, als "Rookie des Jahres" geehrt.

Die Wahl durch die Geschäftsführer bzw. sportlichen Leiter der 14 Clubs, Teamkapitäne, Ligaoffizielle sowie Vertreter von Sportdeutschland.TV und EishockeyNEWS erfolgte in insgesamt sieben Kategorien. Die anderen Preisträger sind: Oskar Autio (Torhüter/Starbulls Rosenheim), Davis Vandane (Verteidiger/Krefeld), Robbie Czarnik (Stürmer/Ravensburg), Elias Pul (U 21-Förderspieler) und Sebastian Buchwieser (Trainer/beide Weiden). In der Gesamtkategorie "Spieler des Jahres" fiel die Wahl auf Rosenheims Autio. EVL-Goldhelm Tor Immo kam bei den Stürmern neben Sieger Czarnik und dessen Towerstars-Teamkollegen Mathew Santos unter die Top 3.

Als Dietl auf der Bühne des "Best Western Premier Novina Hotels" in Regensburg aus der Hand von DEL 2-Geschäftsführer René Rudorisch die Glastrophäe entgegennahm, strahlte er übers ganze Gesicht. Die Ehrung war ein verdienter Lohn für die rundum überzeugenden Leistungen des früheren U 18- und U 20-Nationaltorhüters in dieser Saison: In 16 Spielen erreichte Dietl zwei Shutouts, seine Fangquote liegt bei 92,45 Prozent, sein Gegentorschnitt bei nur 2,02.

Philipp, was bedeutet diese Ehrung für Sie - und inwiefern haben Sie im Vorfeld der Veranstaltung möglicherweise damit gerechnet?

Philipp Dietl: Ich war komplett überrascht. Auf Social Media habe ich einen Beitrag gesehen, dass ich unter den Top 3 bin, aber ich hätte nicht erwartet, dass ich die Wahl gewinne. Ich freue mich riesig, dass sich der Fleiß und die Arbeit ausgezahlt haben. Ich bin einfach sehr dankbar gegenüber dem Team, das mich über die gesamte Saison unterstützt, und meiner Familie.

Wenn wir auf die abgelaufene Hauptrunde zurückblicken: Nach allgemeiner Einschätzung - und ja auch nach dem Urteil der Jury - spielen Sie eine sehr starke Saison. Wie fällt die eigene Bewertung aus?

Dietl: Es ist einfach eine coole erste richtige Profisaison mit vielen Spielen, die gut für mich gelaufen sind. Darauf würde ich gerne aufbauen. Dass ich 16 Einsätze bekomme, damit habe ich eigentlich gar nicht gerechnet. Ich will die kleinen Schritte gehen, damit ich mir erst einmal ein Fundament aufbauen und wirklich Fuß fassen kann in dieser Liga, um dann immer konstanter zu werden. Ich will nicht gleich verheizt werden. Solche Spiele sind gerade für einen jungen Torhüter sehr intensiv, auch für den mentalen Part. Deswegen ist es, glaube ich, ganz gut, wenn man das langsam steigert.

Wie stufen Sie Hauptrundenplatz sechs für die Mannschaft ein?

Dietl: Die Platzierung ist okay, auch wenn wir einige Punkte liegen gelassen haben. So gesehen hätten wir in der Tabelle eine größere Rolle spielen können. Aber wir haben die Top 6 klargemacht, und wer das schafft, der hat ja nicht etwas verloren, sondern etwas erreicht. Die Top 6 gewinnt man! Ravensburg als Viertelfinalgegner ist eine Top-Mannschaft, aber wir freuen uns alle auf die Serie. Da haben wir eh noch eine Rechnung offen, wenn ich an das Viertelfinale vor zwei Jahren denke. Mit Blick auf die Vorgeschichte kann das für die Eishockey-Begeisterten eine spannende, richtig schöne Serie werden. Alles ist möglich!

"Natürlich würde ich gern so hochklassig wie möglich spielen"

Wie ist Ihre persönliche Perspektive? Sie haben beim EVL noch ein Jahr Vertrag ... und dann?

Dietl: Ich habe voriges Jahr mit einem Ziel beim EV Landshut für zwei Jahre unterschrieben. Dieses Ziel war, mich hier kontinuierlich weiterzuentwickeln - und dann schaue ich, wie es weitergeht. Das ergibt sich dann.

Wenn Sie sich eine optimale Karriere vorstellen - wie sähe dieser Traum aus?

Dietl: Natürlich würde ich gern so hochklassig wie möglich Eishockey spielen. Dazu gehört, dass ich gut auf meinen Körper achte, dass ich von Verletzungen verschont bleibe. Dann kann ich eine lange, spannende Karriere erleben.

Es gibt ja das hartnäckige Klischee, dass Torhüter - sportartübergreifend und im Eishockey vielleicht noch ein bisserl mehr - etwas verrückt sind. Wie sieht's mit Ihren Macken aus?

Dietl: Ich glaube, das Spezielle an mir ist, dass ich mich nur sehr selten mal entspannen kann. Ich bin jeden Tag auf Trab, damit ich besser werde, und zwinge mich zu Höchstleistungen. Es ist nicht so, dass ich ein gutes Spiel als Selbstläufer für das nächste Spiel sehe, sondern ich versuche dann, das Momentum immer bei mir zu halten und nicht aufzuhören, hart zu arbeiten. Das ist vielleicht mein Tick, dass ich immer ernst und nur ganz selten wirklich locker bin. Andere können den Ernst und eine gewisse Lockerheit verbinden, aber ich habe das noch nicht so geschafft. Ich nehme jedes Training so ernst wie ein Spiel.

Aber Sie können Siege und tolle Leistungen genießen?

Dietl: Das kann ich schon, absolut. Denn das zeigt ja, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Was ich mache, ist mein absoluter Traum. Dafür bin ich jeden Tag dankbar, und das ist wie so eine Super-Power: Wenn du dankbar bist, dann lernst du auch besser, mit Misserfolgen umzugehen. Ich liebe Eishockey über alles. Es ist einfach schön. Ich darf das machen, was ich mir als Kind erträumt habe.

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