Entscheidung nach 104 Minuten

EHC Red Bull München verliert - Augsburger Panther gehen in Führung


Enges Duell: der EHC München und die Augsburger Panther in den DEL-Playoffs.

Enges Duell: der EHC München und die Augsburger Panther in den DEL-Playoffs.

Von Patrick Mayer / Online

Der EHC München verliert in eigener Halle Spiel drei des DEL-Halbfinales 1:2 gegen die Augsburger Panther. Partie vier steigt am Mittwoch.

München - Déjà-vu für den EHC Red Bull München. Sie rannten an, sie schossen wie die Wilden, waren optisch klar überlegen, das Eis brach abermals, und wieder musste der EHC - wie schon in Spiel eins der Halbfinalserie - gegen den Erzrivalen Augsburger Panther in die Verlängerung.

Eishockeygott auf Augsburger Seite

Partie eins hatte man in einem 102-Minuten-Eiskrimi mit 2:1 in der dritten Verlängerung für sich entschieden: Am Ende schlug sich der Eishockeygott in Partie drei aber auf die Augsburger Seite. Brady Lamb versenkte den Puck nach 103 Minuten und 36 Sekunden. "Wir können uns nur ankreiden, dass wir unsere Chancen nicht reinmachen", sagt EHC-Kapitän Michael Wolf.

Damit steht es in der Serie nun 2:1 für Panther. Die Augsburger hatten Spiel zwei durch den Fangschuss von Andrew Leblanc 26 Sekunden vor Schluss mit 4:3 gewonnen. Spiel vier steigt am Mittwoch (19.30 Uhr), dann wieder in Augsburg. "München ist optisch überlegen, aber optische Überlegenheit gewinnt dir keine Spiele. Der EHC spielt schön rum, aber die Konter der Augsburger sind gefährlicher", sagte Ex-Torhüter (286 DEL-Einsätze) Patrick Ehelechner, der jetzt als Experte bei Magenta Sport arbeitet.

Prophetische Worte. Gleich danach war es James Arniel, der eine fehlende Zuordnung der Red Bulls ausnützte und seinen Konterlauf mit einem Schuss durch die Beine von EHC-Goalie Danny aus den Birken zum 1:0 abschloss (10. Minute). Der Frust in den Gesichtern der Münchner war unübersehbar. "Es ist Zeit, dass wir dreckiger vor dem Tor werden und die Dinger reinhauen", sagte EHC-Ass Yannic Seidenberg.

John Mitchell versenkt den Puck

Ende der Schönspielerei? München auf der Suche nach dem Dreck. Die Chancenverwertung war die Achillesferse der Münchner in dieser Halbfinalserie. 89 Schüsse hatten sie in den ersten Partien auf Augsburg-Goalie Oliver Roy abgefeuert, aber eben nur fünf Tore erzielt. Ohne weiteren Gegentreffer gingen Roy & Co. in die Drittelpause.

Danach war das fröhliche Scheibenschießen angesagt, doch Roy hielt und hielt und hielt. Und wenn er geschlagen war, rettete das Metall. Michael Wolf (28.) und Derek Joslin (31.) trafen Pfosten und Latte. "Wir schauen, dass wir die Scheibe bei jeder Gelegenheit aufs Tor bringen, jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, das Tor zu machen", sagte Stürmer Andreas Eder. In der 33. Minute konnte Stadionsprecher Stefan Schneider an seinem Geburtstag ein Münchner Erfolgserlebnis vermelden.

John Mitchell versenkte in Überzahl den Puck zum 1:1! Nur Mitchell und Mark Voakes mit je drei Treffern in dieser Halbfinalserie konnten Roy bisher überwinden. In der 38. Minute traf Voakes die Latte. "Wir nehmen zu viele Strafen, das wird eben irgendwann bestraft", sagte Augsburg-Stürmer Thomas Holzmann in der Drittelpause.

EHC Red Bull München: Motto Safety First

Im dritten Drittel setzen beide Teams auf das Motto Safety First - kein Team wollte den entscheidenden Fehler machen. Justin Shugg traf kurz vor dem Ende nochmal die Latte. Und so ging es mit dem 1:1 in die Overtime. 47:29 sagte die Torschuss-Statistik zugunsten des EHC. "Wir sind guter Dinge, dass wir es wieder hinkriegen", sagte EHC-Stürmer Frank Mauer.

Doch auch die erste Overtime blieb ohne Torerfolg. In der 95. Minute trifft Augsburg nur den Pfosten. Auch in der zweiten Verlängerung war Fehlanzeige bei den Toren. Den Schluss pucnkt setzte dann Brady Lamb für Augsburg in der 104. Minute.

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