In der DEL2

Der nächste Dreierpack: Interessante Gegner für die Eisbären Regensburg

Der EC Bad Nauheim und die Starbulls Rosenheim überraschen derzeit in der Liga - negativ wie positiv. Am Sonntag gibt es Aktionen der Fans für den Miesbacher Torhüter Anian Geratsdorfer nach schwerem Schicksalsschlag.


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Nach zuletzt drei Siegen in fünf Tagen warten nun schon wieder drei Spiele in fünf Tagen auf die Eisbären Regensburg.

Von Redaktion Sport

Es geht Schlag auf Schlag weiter für Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg: Nach zuletzt drei Siegen in nur fünf Tagen stehen nun bereits wieder drei Partien in fünf Tagen an. Los geht es am Freitag, 6. Oktober, mit dem Auswärtsspiel beim EC Bad Nauheim (Spielbeginn 19:30), dann gastiert mit den Starbulls Rosenheim der starke Oberliga-Aufsteiger am Sonntag, 8. Oktober, in der Donau-Arena (17 Uhr), ehe am Dienstag, 10. Oktober, der EHC Freiburg in der Domstadt antritt (20 Uhr) – diese Begegnung wird die sechste binnen zwölf Tagen sein. Am Wochenende stehen den Eisbären damit zwei interessante Begegnungen gegen zwei der bisherigen Überraschungsteams bevor…

Die Vorzeichen könnten allerdings unterschiedlicher kaum sein: Während Bad Nauheim, immerhin Vorjahres-DEL-2-Finalist, bislang mit Startschwierigkeiten zu kämpfen und erst sieben Punkte und den 13., also vorletzten, Tabellenplatz zu verbuchen hat, sorgte Oberliga-Aufsteiger Rosenheim an den ersten sieben Spieltagen schon für reichlich Alarm in der neuen Liga. Mit bislang zehn Zählern und Tabellenplatz acht liegt das Team aus Oberbayern nur knapp hinter den Eisbären, die mit bislang zwölf Punkten Sechster sind.

Sand im Getriebe bei Bad Nauheim
 

Doch alle Teams liegen nach wie vor eng beieinander. Und so könnte Freitagsgegner Bad Nauheim sich mit einem Sieg wieder ins Tabellenmittelfeld vorarbeiten. Doch bislang ist bei den Hessen Sand im Getriebe: Einen Drei-Punkte-Erfolg gab es bislang noch gar nicht. Stattdessen musste die Mannschaft von Trainer Harry Lange bereits vier Mal in die Overtime oder gar ins Penaltyschießen. Siegen in Ravensburg (4:3 nach Verlängerung) sowie zuhause gegen Dresden (ebenfalls 4:3 n. V.) und die starken Crimmitschauer (6:5 nach Shootout), stehen glatte, teils heftige Niederlagen bei DEL-Absteiger Bietigheim (2:6), in Kaufbeuren (4:5) und zuhause gegen Weißwasser (0:4) sowie eine 5:6-Pleite nach Overtime im Heimspiel gegen Freiburg gegenüber.

Grund für den durchwachsenen Start: Die „Roten Teufel“ haben bereits 30 Gegentore kassiert und stellen damit die zweitschlechteste Defensive der Liga. Im Tor musste der Klub den Abgang des Stammgoalies Felix Bick nach Krefeld verkraften. Ihn soll Maximilian Meier ersetzen, der aus Kaufbeuren in die Kurstadt kam. Bislang scheint im internen Duell aber DEL-Förderlizenzspieler Felix Lunemann die Nase leicht vorn zu haben. Der 21-Jährige, der in Köln unter Vertrag steht, kommt bisher auf vier Einsätze, Meier auf drei.

Christopher Fischer als Korsettstange in der Abwehr
 

In der Abwehr verließen einige Leistungsträger den ECBN, insgesamt vier Neuzugänge wurden geholt. Mit den jungen Paul Reiner (21/zuvor Frankfurt/DEL), Janis Lachmann (20/zuvor DNL und Oberliga in Krefeld) und Alexander Dersch (23/zuvor Landshut/DEL 2) wurde reichlich Potential verpflichtet. Mit dem 35-jährigen Christopher Fischer, der von Absteiger Heilbronn nach Hessen wechselte, kam aber auch ein Spieler mit der Erfahrung aus rund 600 Erstligaspielen nach Bad Nauheim. Mit bislang acht Scorerpunkten (zwei Tore, sechs Vorlagen) aus den ersten sieben Begegnungen zeigt dieser auch gleich, wie wichtig er offensiv wie defensiv für das Team sein kann. Zusammen mit den etablierten Kräften Kevin Schmidt, Patrick Seifert und Marius Erk sowie Top-Talent Leo Hafenrichter steht somit eine auf dem Papier starke Defensive.

Auch im Sturm galt es für die Hessen, wichtige Stützen zu ersetzen – der Großteil des Teams blieb allerdings beisammen. So setzt der Klub weiterhin auf vier Kontingentspieler aus Nordamerika: Taylor Vause (bislang neun Punkte) und Jordan Hickmott (sechs) aus Kanada sowie Tim Coffman (9) und Jerry Pollastrone (ein Zähler) aus den USA. Voll eingeschlagen hat bislang Neuzugang Markus Lillich (zuvor Kaufbeuren/DEL 2), der bereits an sechs Treffern beteiligt war. Neu sind auch Kevin Orendorz (zuvor Freiburg/DEL 2) sowie der gebürtige Regensburger Julian Lautenschlager. Letzterer war bislang allerdings kaum ein Faktor, konnte er verletzungsbedingt erst zwei Partien bestreiten. Ein anderer Ex-Eisbär knüpft bei Bad Nauheim indes nahtlos an seine starken Leistungen aus der Vorsaison an: Fabian Herrmann kommt, nach 41 Punkten in der Vorsaison, schon wieder auf einen eigenen Treffer und drei Assists (vier Punkte). Aber auch von Christoph Körner (Vorjahr 35 Zähler), Pascal Steck (16), Daniel Weiß (15 in nur 22 Spielen) und Marc El-Sayed (schon 450 DEL-Spiele) geht stets Gefahr aus.

Rosenheim hat schon einige Ausrufezeichen gesetzt
 

Schon am Sonntag darauf steht die nächste harte Probe für die Eisbären Regensburg auf dem Programm: Der starke Aufsteiger Starbulls Rosenheim gastiert dann ab 17 Uhr in der Donau-Arena. Die Oberbayern setzten schon einige Ausrufezeichen: Sie rangen nicht nur Top-Team Dresden beim 2:3 nach Overtime bei den Sachsen einen Punkt am ersten Spieltag ab, sondern schlugen unter anderem auch die drei (teils holprig gestarteten) Liga-Favoriten Kassel (2:1-Heimsieg), Krefeld (6:3-Heimsieg) und Bietigheim (4:1-Heimsieg). Das bedeutet gleichzeitig aber auch: Auswärts gab es für die Mannschaft von Coach Jari Pasanen erst einen einzigen Zähler, den aus Dresden. In Ravensburg (0:4) und Weißwasser (2:5) setzte es Pleiten.

Im Tor ist der Liga-Neuling mit dem erfahrenen 38-jährigen Deutsch-Tschechen Tomáš Pöpperle hervorragend besetzt, aber auch Eigengewächs Christopher Kolarz (22 Jahre) überzeugt.

Rosenheim setzt auf Talentschmiede
 

Auf zahlreiche Spieler aus dem Meisterkader setzt der Klub in der Defensive: Dominik Kolb, Marius Möchel, Christian Obu, Maximilian Vollmayer und auch Talent Kilian Kühnhauser zählten auch schon im Aufstiegsjahr zum Aufgebot und stammen allesamt aus der Region oder spielten schon im Nachwuchs für Rosenheim. Hinzu kommt mit Tobias Beck ein weiterer Spieler aus der eigenen Talentschmiede, der per Förderlizenz von Oberliga-Partner Peiting schon zwei Einsätze sammelte. Die zahlreichen Abgänge in der Defensive sollen indes vier starke Neuzugänge ersetzen. Vom dominantesten Team des Vorjahres, den Kassel Huskies, stieß Routinier Denis Shevyrin zum Team, der bereits rund 130 Mal in Liga eins auflief und in der zurückliegenden Spielzeit an 23 Toren beteiligt war. Jüngst verpflichteten die Starbulls mit Stephan Tramm einen weiteren Spieler, der zuletzt noch für Kassel aktiv war. Auch Hagen Kaisler, der aus Freiburg kam, kennt die Liga. Neuland ist die DEL 2 indes für den offensivstarken Kanadier Shane Hanna, der mit bisher vier Punkten aber keine Anlaufschwierigkeiten zu haben scheint.

Sieben neue Gesichter tummeln sich im Sturm der Oberbayern. So bekommt der Kanadier Tyler McNeely, ebenfalls einer der Aufstiegshelden, Unterstützung von seinem Landsmann Reid Duke (einst NHL-gedraftet, über 160 Spiele in der AHL/zuletzt erste slowakische Liga) und von Rückkehrer C. J. Stretch (USA/zuvor Bietigheim/DEL). Stretch und Duke setzten sich auch prompt an die Spitze der internen Scorerliste: Duke traf vier Mal selbst und legte ein Tor auf (fünf Punkte), Stretch bereitete schon sieben Treffer vor. Mit Bastian Eckl überzeugt bislang auch ein junger Regensburger: Der 23-Jährige, letzte Saison noch für Liga-Konkurrent Landshut am Puck, netzte schon drei Mal ein und legte einen Treffer auf (vier Punkte). Mit Sebastian Streu (23 Jahre alt/zuvor Iserlohn/DEL), Sebastian Cimmermann (20/zuvor Riessersee/Oberliga), Marvin Feigl (21/zuvor DEL-2-Meister mit Ravensburg) und Kevin Handschuh (20/zuvor Weißwasser/DEL 2) ist keiner der restlichen vier Neuzugänge älter als 23 Jahre. Und auch die aus dem Aufstiegskader verbliebenen Offensivkräfte bringen reichlich Qualität mit: Lukas Laub, Norman Hauner, Dominik Daxlberger, Manuel Strodel und Stefan Reiter bringen es zusammen auf fast 800 Spiele in der DEL. Reiter kam in der neuen Saison jedoch noch nicht zum Einsatz.

Aktionen für Anian Geratsdorfer
 

Verzichten müssen die Eisbären in beiden Partien auf den verletzten Verteidiger André Bühler. Ob dessen Defensiv-Kollegen Petr Heider und Korbinian Schütz nach Blessuren aus den vergangenen Partien werden spielen können, steht noch nicht fest.

Beim Spiel gegen Rosenheim sind einige Sonderaktionen geplant: Unter der Woche wurde bekannt, dass Anian Geratsdorfer (31), Torhüter des TEV Miesbach, bereits im Januar einen schweren Schicksalsschlag erlitt. Nach einem Herzinfarkt und später sogar einem Herzstillstand kämpft der Goalie mit den schlimmen Folgen. Sein Verein und sein Umfeld riefen jetzt unter dem Motto „Gemeinsam für Anian!“ zu Spenden auf. Auch die Eisbären sowie deren Fanszene wollen sich daran beteiligen. Der „Fanclub Eisbärnpower“ stellt eine Spendenbox unter Block B13 auf. Der „Fanclub Rot-Weiß“ sammelt indes mit Spendendosen und einer Becherpfand-Aktion bei Block A1. Darüber hinaus werden die Eisbären ein gameworn Heimtrikot mit Unterschriften der gesamten Mannschaft für Anian auf eBay versteigern (genauere Informationen hierzu folgen). Alle Informationen sowie die offizielle Pressemitteilung der Initiative gibt’s auf der EBR-Homepage unter: https://eisbaeren-regensburg.com/gemeinsam-fuer-anian-geratsdorfer-spendenaufruf-des-tev-miesbach-und-der-aktion-gemeinsam-fuer-anian