Eishockey

Alle Jahre wieder

Wie schon in der Vorsaison läuft der EV Landshut in der Meisterrunde seiner Form hinterher. Gegen Sonthofen und in Weiden soll sich Besserung einstellen


ZU DEN POSITIVEN ÜBERRASCHUNGEN der Saison zählt Christian Ettwein (re.). Der 20-Jährige, vor der Saison aus Waldkraiburg gekommen, hat sich fest in der Landshuter Verteidigung etabliert und brennt nach seinem Fehlen in Memmingen (Hüfte) auf das Match gegen Sonthofen.

ZU DEN POSITIVEN ÜBERRASCHUNGEN der Saison zählt Christian Ettwein (re.). Der 20-Jährige, vor der Saison aus Waldkraiburg gekommen, hat sich fest in der Landshuter Verteidigung etabliert und brennt nach seinem Fehlen in Memmingen (Hüfte) auf das Match gegen Sonthofen.

Manche Dinge wiederholen sich jährlich. Ostern, Pfingsten, Weihnachten. Die Meisterrunde in der Eishockey-Oberliga Süd. Und der Leistungsabfall des EV Landshut in selbiger. Alle Jahre wieder. "Lätschert" ist der Begriff, der im Zusammenhang mit den jüngsten Auftritten am häufigsten fiel. Mal abwarten, welche Begrifflichkeiten nach den Partien am Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen den ERC Sonthofen und am Sonntag (18.30 Uhr) beim EV Weiden verwendet werden.

Im vorigen Jahr startete der EVL als Tabellenführer in die Meisterrunde und verspielte dann bis zum Beginn der Playoffs im März diese glänzende Ausgangsposition. Heuer ist der Fall ähnlich gelagert. Seit Januar haben sich die Rot-Weißen mit mittelmäßigen Ergebnissen als Rangdritter im gehobenen Mittelmaß der Oberliga festgesetzt - und könnten mit den oft leichtfertig hergeschenkten Punkten doch ganz oben mitspielen.

Liegt's am selbst von vielen Fans als langweilig empfundenen Konstrukt Meisterrunde, auf das die Niederbayern kurz vor der heißen Saisonphase eventuell keine so rechte Lust verspüren ? Der Schluss liegt zumindest nahe. "Nein", widerspricht EVL-Cheftrainer Axel Kammerer. Und sagt dann doch etwas, was Interpretationsspielraum lässt: "So eine Saison ist brutal lang." Ein mentaler Durchhänger daher nur allzu verständlich. Speziell, wenn die Gegner Lindau, Höchstadt oder Memmingen heißen. Axel Kammerer verwendet dafür einen schönen bairischen Ausdruck: "Uns fehlt gerade in allen Bereichen einfach ein Deuterl." Andererseits: Der 54-Jährige ist grundsätzlich nicht dafür bekannt, eine derartige Einstellung seiner Schützlinge zu tolerieren. Man darf gespannt sein, wie er das Problem angeht.

Zumal es sich - wie bereits 2017/18 - nicht nur auf die mentale Ebene beschränkt. Auch im physischen Bereich greifen aktuell nicht alle Rädchen ineinander. Einige Spieler wirken überspielt, den anderen fehlt nach längerer Verletzung die Wettkampfpraxis. Oder wie bei Neuzugang Tomas Plihal noch die richtige Anbindung ans EVL-Spiel. "Das ist zur Zeit schwierig. Wir haben neue Reihen, neue Spieler oder Verletzte, die zurückkehren", sagt Kammerer. "Aber wir haben diese Woche ganz gut trainiert." Am Dienstag hatte der Großteil der Mannschaft zusätzlich frei.

Eventuell wäre es besser gewesen, die Freizeit auf Mittwoch auszudehnen. Da verletzten sich nämlich im Training Miloslav Horava (Leiste) und Luca Trinkberger (Rippe). Beide fallen ziemlich sicher am Wochenende aus. Für Horava spielt Julien Pelletier, für Trinkberger rückt der etatmäßige Verteidiger Marius Nägele in den Sturm. Allrounder Luca Zitterbart bleibt stattdessen hinten, weil Kammerer die Verteidigungspärchen nicht auseinanderreißen will. Christian Ettwein (Hüfte) pausierte in Memmingen, ist aber wieder einsatzbereit. Im Kasten gibt es Arbeitsteilung: Gegen Sonthofen hält Max Englbrecht, in Weiden Patrick Berger. Ansonsten gilt: "Ärmel raufkrempeln und kämpfen", sagt Kammerer: "Und dann kommt die Souveränität, die uns derzeit fehlt, von selbst." Vorzugsweise schon am Freitag.

EV Landshut: Englbrecht, Berger; Ostwald, Zimmermann, Kronthaler, Alt, Zitterbart, Ettwein; Pelletier, Forster, Plihal, Ehl, Fischhaber, Schinko, Peter Abstreiter, Baßler, Hofbauer, Leon Abstreiter, Sedlar, Nägele.

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