Zugverkehr

Vier statt drei Gleise für Nadelöhr zwischen Regensburg und Obertraubling?


Auch die Streckengeschwindigkeit zwischen Regensburg und Obertraubling soll angehoben werden. ICEs und andere Schnellzüge dürften in dem Bereich dann künftig 160 Stundenkilometer fahren.

Auch die Streckengeschwindigkeit zwischen Regensburg und Obertraubling soll angehoben werden. ICEs und andere Schnellzüge dürften in dem Bereich dann künftig 160 Stundenkilometer fahren.

Von red

Das Bundesverkehrsministerium hat pünktlich zum Wahlkampf die Ausbau- und Neubaumaßnahmen für den Deutschlandtakt vorgelegt. Regensburg soll demnach mit einer weiteren Maßnahme berücksichtigt werden: Neben dem geplanten dritten Gleis zwischen Regensburg und Obertraubling könnte jetzt sogar ein viertes Gleis kommen. Die vorhandenen zwei Gleise gelten momentan als Engpass für eine weitere Kapazitätserhöhung des Zugangebotes auf dieser Strecke. Deswegen wird schon länger die Erweiterung um ein drittes Gleis geplant. Da aktuelle Zugzahlprognosen ergaben, dass das dritte Gleis nicht ausreichen wird, um die Verkehre in diesem Bereich abzuwickeln, fordert unter anderem der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Stefan Schmidt, seit Längerem ein viertes Gleis. Auch der Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer setzt sich dafür ein. Nun kommt wohl Bewegung in die Sache, wie Aumer in einer Mitteilung erklärte. Deutsche Bahn und Bundesverkehrsministerium hätten die Schienensituation im Raum Regensburg demnach nochmals genauer untersucht. Und siehe da: Nach der neuen Bewertung und mit dem vierten Gleis erhalte Regensburg "die höchste Dringlichkeitskategorie im Bundesverkehrswegeplan", heißt es in einer Pressemitteilung aus Aumers Büro.

Drittes Gleis wäre schon vor dem Bau zu wenig

"Die Schiene ist ein wichtiger Baustein für die künftige klimaschonende Mobilität im Großraum Regensburg. Ohne die Beseitigung dieses Flaschenhalses ist keine Verbesserung beim regionalen Schienenpersonennahverkehr möglich. Für die Fahrgäste geht es so schneller und öfter von A nach B", schreibt Aumer in der Mitteilung. In der Liste der einzelnen Projekte des Deutschlandtaktes sei der komplette Abschnitt München-Landshut-Regensburg als besondere "Highlightmaßnahme" aufgeführt. Durch den viergleisigen Ausbau der Abschnitte Neufahrn Nord-Freising und Regensburg-Obertraubling sowie die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 160 Stundenkilometer werde eine Reisezeit von 76 Minuten für den Fernverkehr von Freising nach Regensburg erreicht. Doch Anlass zur überschwänglichen Freude gibt es noch nicht. Bis die ersten Züge über das vierte Gleis rollen, wird noch viel Zeit vergehen. Den Infos der Bahn zufolge befindet sich das gesamte Projekt noch in der Vorplanung. Danach erst folgen die endgültige Entscheidung des Bundes, die Entwurfsgenehmigungsplanung sowie die Erteilung des Baurechts und so weiter. Aumer fordert deshalb, dass die Planungen für das dritte und vierte Gleis nun parallel erfolgen und am besten auch in einem Schritt gebaut werden. Und setzt er sich dafür ein, dass der Bundestag die für den Deutschlandtakt und die weiteren Maßnahmen des Bedarfsplans Schiene notwendigen Mittel aufstockt. "Wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, dann wird die Eisenbahn das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden - auch in der Region Regensburg."

Noch kein Anlass für Jubelschreie

Der sogenannte Deutschlandtakt soll bis 2030 in Knotenbahnhöfen Anschlussverbindungen in alle Richtungen ohne nennenswerte Wartezeiten schaffen. Züge sollen im festen Rhythmus alle 30 bis 60 Minuten verkehren. Fern- und Regionalverkehr würden dabei optimal miteinander vernetzt. Auch der Güterverkehr soll von attraktiveren Transportzeiten profitieren.