Verkehrschaos 2026?

Sanierungspläne für Bahnstrecke Nürnberg-Passau umstritten

Die Sanierungspläne der Deutschen Bahn für die Streckenabschnitte zwischen Nürnberg und Regensburg sowie Obertraubling und Passau im Jahr 2026 sind umstritten. Kritiker fordern eine Überarbeitung der Planungen.


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Sanierungspläne der Bahn zwischen Nürnberg und Passau stoßen auf Kritik.

Von Redaktion idowa

Der Region zwischen Nürnberg und Passau droht 2026 ein Verkehrskollaps, das befürchten Kritiker der Pläne zum Ausbau der Bahnstrecke. Wie jetzt bekannt wurde ist die Sanierung des Abschnitts zwischen Nürnberg und Regensburg vom 6. Februar bis 10. Juli 2026 geplant. Anschließend folgt vom 10. Juli bis 11. Dezember die Strecke von Obertraubling nach Passau. Einer der wichtigsten Güterverkehrskorridore Europas wäre somit fast ein Jahr lang dicht. Fahrgäste müssten vornehmlich auf Busse umsteigen.

Kritiker wie der Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer fordern deshalb von der Bahn eine Überarbeitung der Planungen. „Zeitintensive Umleitungsstrecken zwingen Fahrgäste und Firmen, auf die ohnehin schon überlasteten Straßen auszuweichen. Noch dazu handelt es sich um reine Sanierungsmaßnahmen, die keine Kapazitätsverbesserungen zur Folge haben. Für die geplanten Ausbaumaßnahmen zum Deutschlandtakt in der Region kommen in den nächsten Jahren weitere Belastungen und Baumaßnahmen auf uns zu.“ Weiter schreibt Aumer in einer Pressemitteilung, dass es vollkommen unrealistisch sei, zu meinen, dass die Sperrungen zwischen Nürnberg und Passau durch einen Schienenersatzverkehr mit Bussen auf einer heute schon überlasteten Straßeninfrastruktur zu bewältigen seien. „Die Folge wird sein, dass die Pendler auf das Auto umsteigen und die überlasteten Straßen in der Region komplett im Verkehr ersticken. Der Hauptbahnhof Regensburg ist nicht in die Sanierungen miteinbezogen. Sein Ausbau um ein fünftes Gleis folgt später. Auch Unternehmen in der Region bleibt keine andere Möglichkeit, als ihre Güter über die Straßen zu transportieren.“

Neben einer Verschiebung einzelner Maßnahmen müsse laut Aumer deshalb geprüft werden, ob die Sanierungsarbeiten nicht auch mit kleineren Abschnitten und zum Beispiel in Ferienzeiten, abgearbeitet werden könnten. „Außerdem sollten die Maßnahmen dann schon auch mit einer Kapazitätserweiterung einher gehen.“

Die Deutsche Bahn verspricht, dass sie mit einem leistungsstarken Verkehrskonzept dafür sorgen werde, dass Reisende und Güter auch während der Generalsanierung der hochbelasteten Streckenabschnitte zuverlässig ans Ziel kämen. Eine Sprecherin der Bahn teilte dazu mit: „Die Bahn wird verschiedene, teilweise weitausholende Umleiterstrecken für die Fern- und Güterzüge technisch vorbereiten und ausrüsten. Zudem organisiert die DB einen umfangreichen Ersatzverkehr mit Bussen für die Reisenden.“ Einzelheiten dazu würden frühzeitig kommuniziert. Die DB bittet um Verständnis, dass „wir heute noch in einem frühen Stadium der Planungen sind und deswegen noch keine Details nennen können.“

Dennoch müssten sich die Fahrgäste auf „veränderte und zum Teil deutlich längere Fahrzeiten“ einstellen. Für den Güterverkehr werde darüber hinaus ein Lok-Pool bereitgehalten, um Gütertransporte über nicht elektrifizierte Umleitungsstrecken zu ermöglichen.
Die Sanierung der Bahnstrecken zwischen Nürnberg und Passau ist Teil des deutschlandweiten Ausbaus des Schienennetzes zum Hochleistungsnetz. 40 Strecken sollen dafür bis 2030 generalsaniert werden. Der Bund will 45 Milliarden Euro bereitstellen.