Landkreis Regensburg

Zukunft steht in den Sternen: Zweite Eisfläche liegt zurzeit auf Eis


Die zweite Eisfläche ist nach wie vor ein Reizwort. Und liegt derzeit auf Eis.

Die zweite Eisfläche ist nach wie vor ein Reizwort. Und liegt derzeit auf Eis.

Das Reizwort "Zweite Eisfläche" brachte Erhard Grundl (Die Grünen) in der Juli-Sitzung des Stadtrats mal wieder ins Spiel. Er erinnerte daran, dass Markus Böhm und Hannes Süß vor vier Monaten eine Präsentation im Citydom veranstaltet und damals von einem Projektträger gesprochen hatten und Gespräche zwischen Stadt und Landkreis über Finanzierungsbeteiligung in Aussicht gestellt worden seien. Grundl wollte jetzt wissen, ob es schon Ergebnisse gibt, denn die zweite Eisfläche sei ein dringendes Projekt. Wir fragten bei der Stadtverwaltung und bei Markus Böhm nach dem Stand der Dinge.

Berufsmäßiger Stadtrat Alois Lermer hat in der Juli-Sitzung des Stadtrats auf Erhard Grundls Anfrage geantwortet, Gespräche über eine finanzielle Beteiligung des Landkreises habe es noch nicht gegeben. Auf Tagblatt-Anfrage teilte er jetzt mit, man habe dafür den Spätsommer angepeilt, wenn der neu gewählte Landrat Josef Laumer sich etabliert habe. Es sei klar, dass es sich um ein Thema handelt, das kontrovers gesehen wird. "Es steht aber auf unserer Agenda", sagt Lermer. Ein Projektträger sei der Stadt noch nicht namentlich genannt worden, hatte er in der Stadtratssitzung mitgeteilt. Die Verwaltung habe sich umfassend mit dem Thema beschäftigt. Im Stadtrat seien die Konzepte von Architekt Bast, von Böhm/Süß und die von der SPD favorisierte Containerlösung ausführlich dargestellt worden. Sinnvoll sei prinzipiell ein Standort möglichst nah an der bestehenden Eisfläche, da liege man wohl nicht so weit auseinander.

Der EHC habe aktuell mehr Trainingszeiten eingefordert. Die Verwaltung sei dem Verein entgegengekommen und habe dafür die Zeiten für die Eisstockschützen auf einen vierzehn-tägigen Rhythmus zurückgefahren. Das sei die einzige Möglichkeit gewesen, um nicht jemand völlig auszuschließen, wirbt Lermer um Verständnis.

Stadt ist nicht initiativ geworden

Initiativ sei die Stadt in Sachen Neubau einer zweiten Eisfläche nicht geworden, betont Lermer allerdings. Die Stadt habe finanziell nicht die Möglichkeit, als Bauträger aufzutreten, nicht bei einem Fünf-Millionen-Projekt. Vorstellbar sei grundsätzlich ein Projektträger und eine Refinanzierung über Miete. Allerdings brauche die Stadt dazu einen Partner, der zu festen Konditionen das Objekt erstellt. Erst wenn ein solches Angebot auf dem Tisch liege, könnten Verwaltung und Stadtrat prüfen, ob das realisierbar sei. Im übrigen gelte es zu klären, welche Vorstellungen ein Projektträger überhaupt habe. Absehbar jedenfalls sei das Thema nicht auf einer Stadtrats-Tagesordnung.

Wir fragten auch bei Markus Böhm nach. Er versichert, das Konzept für eine zweite Eisfläche stehe nach wie vor, vielmehr sei es sogar von Hannes Süß auf die aktuellen Herausforderungen angepasst worden. Die Süß-Konzeption sehe jetzt auch die Möglichkeit vor, eine bundesligataugliche Spielfläche für Volleyball sowie Inlinehockey zu installieren, sagt Böhm. Die Kosten von veranschlagt 5,2 Millionen Euro würden sich dadurch nur auf 5,6 bis 5,8 Millionen Euro erhöhen. Es sei finanziell vertretbar und technisch machbar, so Böhms Meinung.

Zusage von Projektträger liegt vor

Nach wie vor liege eine Zusage eines Projektträgers aus Niederbayern vor, das Vorhaben vorzufinanzieren. Er wolle allerdings noch nicht namentlich genannt werden, solange es von der Stadt nicht einmal eine Grundsatzentscheidung über einen Standort für eine zweite Eisfläche gebe, sagt Böhm. Und da liegt der Knackpunkt. Böhm und Süß sehen zu Unrecht bei sich den Schwarzen Peter, denn eigentlich sei jetzt die Stadt am Zug. "Wir haben unseren Vorschlag eingebracht." Vom Stadtrat sei unabhängig von Zeit und Kostensituation eine Grundsatzentscheidung gefordert, ob und vor allem, wenn ja, wo gebaut werden soll. "Kein Mensch lässt sich auf einen Hausbau ein, ohne zu wissen, wo der Standort liegt", spitzt Böhm ironisch zu.

Gemeinsam mit Architekt Hannes Süß hat er sowohl mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr und berufsmäßigem Stadtrat Alois Lermer als auch mit dem damals amtierenden Landrat Alfred Reisinger gesprochen. Der Landkreis halte sich zurück, die Stadt nicht minder, so sein Fazit.

Selbst die beiden Initiatoren übten sich zurzeit bewusst in Zurückhaltung, räumt Böhm ein und orakelt, man wisse gegenwärtig nicht wirklich, wie und ob es mit dem Eishockey-Profisport, sprich der DEL, in Straubing nach 2016 weitergehe.