Sport in der Region

Tischtennis: Eine Alternative zu Handy und PC


Volle Konzentration: Die Nachwuchsspieler des TTC Straubing beim Training.

Volle Konzentration: Die Nachwuchsspieler des TTC Straubing beim Training.

Von Bastian Häns

Im Rahmen unserer Serie "Sport in der Region" waren wir dieses Mal beim Tischtennisclub Straubing zu Gast. Die Verantwortlichen des TTC sehen ihre Aufgabe auch darin, Jugendlichen eine Alternative zu PC und Handy anzubieten.

Lange spielten die deutschen Tischtennis-Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov in der chinesischen Super League statt in der deutschen Tischtennis Bundesliga. Dort war die Konkurrenz ebenbürtig. Auf der einen Seite ist dies natürlich eine Auszeichnung für die zwei besten deutschen Tischtennisspieler, auf der anderen Seite offenbart es aber auch die mangelnde Qualität in Deutschlands höchster Spielklasse, der Bundesliga, im Vergleich zur führenden Tischtennis-Nation China.

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Volle Konzentration: Die Nachwuchsspieler des TTC Straubing beim Training.

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Im Schatten von Fußball, Eishockey, Basketball und Co. ist Tischtennis in Deutschland inzwischen in der Versenkung verschwunden. Zum einen wird medial kaum darüber berichtet, auf der anderen Seite machen auch die deutschen Clubs zu wenig - "vor allem in der Nachwuchsarbeit", sagt Patrick Seifert, Nachwuchstrainer beim Tischtennisclub Straubing.

Nicht so in Straubing. Dort wurde, nach dem Neuanfang 2016, wieder eine schlagkräftige Nachwuchstruppe auf die Beine gestellt. "Die Anfänge waren sehr schwierig, aber jetzt haben wir einen guten Kader und sind ganz stolz auf unsere Truppe", sagt Seifert. Weil der alte Jugendtrainer sich vor drei Jahren zurückgezogen hat, mussten drei neue Trainer die Lizenz erwerben. "Das dauert eineinhalb bis zwei Jahre bis die Trainer fertig ausgebildet sind", erklärt der Vorstandsvorsitzende Florian Stögmüller.

Sechs Tischtennisplatten stehen beim Training an einem Freitagabend in der Halle der Straubinger FOS-BOS-Turnhalle nebeneinander. An fünf von ihnen steht jeweils ein junger Nachwuchsspieler des Straubinger Clubs an jeder Seite der Tische. Sie spielen Eins-gegen-Eins. An der ersten Platte, direkt am Eingang, steht Trainer Seifert. Immer wieder pickt er sich einen seiner Jungs zum Einzeltraining. Hier spielt er seinen Schützlingen unzählige Bälle zu. Die Aufgabe besteht darin, den Ball bestmöglichst zu treffen und auf einem bestimmten Punkt auf der anderen Seite der Platte zu platzieren. Manche Schläge gehen weit vorbei, andere treffen den Punkt genau. Hier wird an der Technik gefeilt und bestimmte Schläge, sei es mit Schnitt oder nicht, geübt.

Das größte Talent der Straubinger, wie Stögmüller ihn bezeichnet, ist der zehnjährige Arthur. Er ist einer der Kleinsten der Gruppe, dünn und hat schwarzes Haar. Gerade ist er an der Reihe bei Seifert an Platte eins. "Er hat 2018 an der bayerischen Meisterschaft teilgenommen und ist im Stützpunkttraining", sagt Stögmüller stolz. Am längsten dabei ist Timo. Seit Anfang an, also seit drei Jahren ist er im Verein. Er spielt in der ersten von vier Jugendmannschaften, in der Bezirksoberliga.

"Jeder profitiert von jedem"

Jede Woche sind vier Spiele, eines pro Mannschaft. Trainiert werden sie von fünf Lizenztrainern. Auch Mädchen sind herzlich Willkommen, aktuell sind zwei Spielerinnen in der Jugend gemeldet. Im Training spielt jeder mit jedem, also treffen Anfänger auf Fortgeschrittene. "Jeder profitiert von jedem", erklärt Stögmüller und fügt an: "Der Verein lebt davon, dass die Besseren ihre Fähigkeiten auch an die Anfänger weitergeben." Das Jugendtraining ist - im Gegensatz zu dem der Erwachsenen - durchstrukturiert: Es beginnt mit dem Einspielen, dann wärmt sich die Gruppe zusammen auf. In der Folge gehen die Einen zum Balleimer, also in diesem Training zu Coach Seifert, die anderen machen Einzelübungen und Spielsituationen. Im Liga-Alltag wird sich danach noch explizit auf die Gegner vorbereitet.

Zu Beginn eines Spieltages werden zwei Doppel ausgespielt, also im Zwei-gegen-Zwei. Danach folgen noch zweimal vier Einzelspiele, sodass am Ende jeder Spieler dreimal an der Platte stand. Beim achten Punkt endet die Partie.

Man merkt, dass Artur und Timo schon fortgeschrittene Spieler sind. Fast jeden Ball bekommen sie wieder auf die andere Seite der Platte. "Eine gute Hand-Augen-Koordination und die Beweglichkeit machen gute Spieler aus", sagt Stögmüller. Zudem müssen Spieler sehr Reaktionsfähig sein. Zum einen müssen die Akteure auf Spielsituationen reagieren können, zum anderen gehört auch eine Nervenstärke dazu, wenn das Spiel gerade sehr eng ist, oder man zurückliegt. "Manchmal muss ich dem Gegner in die Augen schauen und ihm unterbewusst mitteilen, dass ich als Sieger vom Platz gehe", erklärt Benjamin Korbel. Auch er ist Nachwuchstrainer beim TTC.

Die jungen Spieler bewegen sich von links nach rechts und von hinten nach vorne, um auch den schwierigsten Schlag des Gegners noch abwehren zu können und so den Punkt für sich zu entscheiden. Entgegen der Vorurteile, beim Tischtennis bewege man sich kaum, sagt Seifert: "Viele, die sich mit der Sportart nicht auskennen, meinen, dass man beim Tischtennis nur an der Platte steht und sich nicht bewegt. Da muss man aber nur mal bei den Profis zuschauen, da geht's schon ab." Daher ist beim Tischtennis auch eine gewisse Grundfitness und Beweglichkeit nötig.

"Eine der mitgliederstärksten Sportarten"

Der Straubinger Club verfügt auch über vier Erwachsenen-Mannschaften. Allgemein kann man den Sport bis ins hohe Alter spielen und er ist "eine der mitgliederstärksten Sportarten in Deutschland", so Stögmüller. Das Tischtennis verbindet Einzel- und Mannschaftsportart, da zum einen Einzel- als auch Doppelpartien gespielt werden und auch die Einzelbegegnungen zum Teamerfolg zählen.

Doch wie kommt man zu der Sportart? Der Einstieg ist leicht - Tischtennisplatten findet man auf fast jedem Schulhof, in Freibädern oder an Spielplätzen. "Jeder kommt mit Tischtennis irgendwo in Berührung. Wenn man Spaß daran hat, wieso sollte man es nicht im Verein probieren?", so Stögmüller. "Die Faszination am Tischtennis macht die Geschwindigkeit aus und schnell wird es erst, wenn man die Sportart im Verein richtig lernt."

Den Straubinger Verantwortlichen ist die Nachwuchsarbeit sehr wichtig. Zum einen, weil sie die Basis des Vereins darstellt und zum anderen, weil vielleicht irgendwann diese Spieler, wie Korbel oder Seifert es sind, den Jungen ihre Kentnisse beibringen. "Es hängt von den Vereinen ab, wie sehr sie sich auch mit der Nachwuchsarbeit beschäftigen. Es ist vor allem auch unser Anliegen, die Kinder weg von PC und Smartphone zu bekommen und ihnen die Abwechslung Tischtennis näherzubringen", sagt Korbel über die Aufgaben und Ziele des Vereins.

Neue Spielerinnen und Spieler sind jederzeit willkommen, das Training findet jeden Dienstag und Freitag in der Turnhalle der FOS/BOS Straubing statt.