Digitalisierung nah am Menschen

"Straubinger Tagblatt"-Autoren mit Journalistenpreis ausgezeichnet


Die Sieger Valerie Tielich, Jessica Seidel und Simon Kunert.

Die Sieger Valerie Tielich, Jessica Seidel und Simon Kunert.

Von Bernhard Stuhlfelner

Der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis geht in diesem Jahr an Valerie Tielich, Jessica Seidel und Simon Kunert. Die drei Mitglieder der Regional-Redaktion der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung wurden am Freitagabend im Literaturhaus in München mit dem bayernweiten Journalistenpreis ausgezeichnet. Den Autoren sei mit ihrer Artikelserie "Ostbayern 4.0" gelungen, die Digitalisierung konsequent auf die regionale Ebene herunterzubrechen, heißt es in der Begründung der Jury. Das mache die Serie zu einem preiswürdigen Stück Journalismus. Die Texte waren im vergangenen Jahr im Mantelressort "Wirtschaft in der Region" unserer Zeitung erschienen.

Die drei Redakteure beschäftigten sich mit der Frage, wie die Digitalisierung die Welt in Ostbayern verändert. Gerade in der Wirtschaft sei das Thema allgegenwärtig, sagt Jessica Seidel. Dabei werde der Begriff aber häufig nur als inhaltsleeres Wort für Modernisierungen oder Investitionen verwendet, ergänzt Simon Kunert. "Unser Ziel war es deshalb, das Thema für unsere Leser greifbar zu machen und aufzuzeigen, wo sie als Arbeitnehmer, Endverbraucher oder Patient von der Digitalisierung betroffen sind", erklärt Valerie Tielich.

Positiv wertete die Jury, dass die Autoren zwischen verschiedenen journalistischen Darstellungsformen gewechselt hätten. "Sie nutzen informative Beistellelemente, Kommentare sowie Kurzinterviews. Die breit angelegte und für eine Regionalzeitung aufwendige Recherche ist in besonderem Maße hervorzuheben", erklärte Laudator Gregor Peter Schmitz, Leiter des Berlin-Büros der Wirtschaftswoche und künftiger Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen.

"Serie zieht relevantes Fazit für ganz Ostbayern" Zu der Serie steuerte jeder der drei Autoren zwei Texte bei. Jessica Seidel stellt das Telemedizin-Projekt "Tempis" aus der Region vor, bei dem sich 19 ländliche Kliniken per Videoübertragung zusammenschließen - und damit Leben retten. Zudem nimmt sie das Projekt "Smart Defense" der TH Deggendorf unter die Lupe, das Computersysteme sicherer machen will.

Simon Kunert porträtiert in seinen Texten einen gelernten Drucker und drei Metzger, die den Sprung zur Digitalisierung mit ihren traditionellen Handwerksberufen schaffen müssen.

Valerie Tielich stellt das spannende Feld der 3 D-Drucker anhand eines regionalen Unternehmens vor. Darüber hinaus beleuchtet sie in einem ihrer Beiträge die Digitalisierung in Gemeinden. Mithilfe digitaler Technik sollen zwei Modelldörfer in Bayern wieder eine Zukunftsperspektive bekommen. Die Erkenntnis: Digitalisierung isoliert keineswegs, sie führt zu mehr Interaktion.

So werde klar: Die Digitalisierung ist für viele Branchen eine riesige Herausforderung. Sie bringt Veränderungen mit sich. Aber sie ist zu meistern, wenn man sie als Chance begreift. Dieses Fazit sei relevant - gerade für die Zukunft der Arbeit, gerade für Ostbayern. Deswegen sei die Serie in der Hauptkategorie "Wirtschaftliche Bildung" der Journalistenpreise der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken preiswürdig, so die Jury.

"Der Gewinn des Preises bestätigt den Weg, den wir mit unserer Redaktion eingeschlagen haben. Wir wollen den Lesern mit Analyse und Hintergrund einen Mehrwert bieten. Deshalb arbeiten wir hart an den Themen im Lebensumfeld unserer Leser", erklärt Hannes Lehner, Regional-Chef bei der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.

Den vollständigen Artikel lesen Sie auf oder in Ihrer Tageszeitung vom 14. Oktober 2017.

Moderator Tilmann Schöberl, Valerie Tielich, Jessica Seidel, Simon Kunert.

Moderator Tilmann Schöberl, Valerie Tielich, Jessica Seidel, Simon Kunert.