Regensburg

Mit einer Flasche Wodka am Steuer eines 40-Tonners


Von Redaktion idowa

Vier Kilometer legte ein 29-jähriger Rumäne am Samstag zurück, nachdem er sich eine ganze Flasche Wodka genehmigt hatte. Allerdings nicht zu Fuß, sondern am Steuer seines 40-Tonners. Dabei beschädigte er sechs Autos, glücklicherweise wurde niemand schwer verletzt.

An der Rastanlage Pentling hatte der 29-Jährige sich die Flasche Wodka genehmigt, dann war er wieder ins Führerhaus seines Lkw gestiegen. Seinen Rausch hätte er lieber ausschlafen sollen. Gegen 16.10 Uhr fuhr er in Schlangenlinien Richtung Hof auf die Autobahn, beschädigte dabei etwa einen Kilometer vor der Anschlussstelle Regensburg-Süd sowohl die rechte als auch die Mittelschutzplanke. Anschließend hielt er auf dem Seitenstreifen an. Ein Auto-Fahrer blieb mit seinem Fahrzeug vor dem Sattelzug stehen und begab sich zum Fahrerhaus, in welchem der Rumäne über das Lenkrad gebeugt saß. Als der Helfer den Mann ansprach, fuhr dieser wieder los, sein Sattelzug prallte dabei von hinten gegen den abgestellten Wagen des Helfers.

Der Rumäne setzte ohne anzuhalten seine Fahrt Richtung Norden fort. Im weiteren Verlauf fuhr er wieder in starken Schlangenlinien, bis sein Sattelzug schließlich quer zur Fahrbahn zum Stehen kam. Nun fuhr er mit dem Fahrzeug rückwärts und versuchte zu wenden. Bei diesem Fahrmanöver drückte der Sattelzug drei auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen gekommene Autos gegen die Mittelschutzplanke. In zwei dieser Fahrzeuge wurden dabei sowohl drei Kinder im Alter von drei, sechs und sieben Jahren als auch eine 35-jährige Frau leicht verletzt.

Weitere zwei Autos konnten nicht mehr rechtzeitig vor dem Hindernis anhalten und fuhren auf den letzten der zwischen Sattelzug und Schutzplanke eingeklemmten Wagen auf. Der Rumäne setzte nach diesem Geschehen erneut seine Fahrt fort und kam dann mit seinem Sattelzug nach etwa 200 Metern rechts an der Schutzplanke zwischen der Anschlussstelle Regensburg-Süd und dem Autobahnkreuz Regensburg endgültig zum Stehen. Zwischenzeitlich eingetroffene Einsatzkräfte der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg konnten den sichtlich volltrunkenen Lkw-Fahrer bewusstlos zwischen den Sitzen im Fahrerhaus vorfinden. Beim Versuch, ihn aus dem Fahrzeug zu bergen, wurde der Mann wieder munter aber sofort renitent, weshalb er im Fahrerhaus gefesselt werden musste.

Die anschließende Bergung des Mannes aus dem Fahrerhaus erfolgte mit Unterstützung der Feuerwehr Pentling, die darüber hinaus auch die Unfallstelle absicherte und technische Hilfe leistete. Der alarmierte Notarzt führte noch vor Ort eine Blutentnahme bei dem Lkw-Fahrer durch. Der aufgrund der erheblichen Alkoholisierung zeitweise immer wieder bewusstlose Mann wurde anschließend durch den Rettungsdienst in ein Regensburger Klinikum eingeliefert und im Laufe der Nacht dann in eine Haftzelle bei der Polizei verlegt. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ordnete die Sicherstellung seines Führerscheins sowie einen vierstelligen Geldbetrag als Sicherheitsleistung an. Der rundum beschädigte Sattelzug wurde sichergestellt und durch ein Bergeunternehmen abgeschleppt.

Nach bisherigen Ermittlungen hat der Rumäne während seiner Pause auf der Rastanlage innerhalb kurzer Zeit eine Flasche Wodka konsumiert und ist dann um 16:10 Uhr losgefahren. Keine der vier verletzten Personen musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, da die Verletzungen, die durch den Notarzt und den Rettungsdienst vor Ort erstversorgt wurden, leichterer Art waren. Vier der insgesamt sechs beschädigten Autos waren nicht mehr fahrbereit, eine Abschleppung war notwendig. Es entstand an den Fahrzeugen und Schutzplanken ein Gesamtschaden in Höhe von geschätzten 50.000 Euro. Wegen der weitläufigen Unfallstelle kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, zeitweise musste der Verkehr durch die zuständige Autobahnmeisterei Pentling an der Anschlussstelle Regensburg-Süd ausgeleitet werden. Gegen 18:15 Uhr war die Autobahn wieder frei befahrbar, der bis über die Anschlussstelle Bad Abbach hinausreichende Stau löste sich wieder auf.