Jahn-Offensivspieler im Interview

Makridis: Vergebene Chancen? "Lassen uns nicht aus der Fassung bringen"


Babis Makridis (rechts, hier im Duell mit Augsburgs André Hahn) steht vor seiner ersten kompletten Saison beim SSV Jahn Regensburg.

Babis Makridis (rechts, hier im Duell mit Augsburgs André Hahn) steht vor seiner ersten kompletten Saison beim SSV Jahn Regensburg.

Jahn-Offensivspieler Babis Makridis spricht im Interview über den nahenden Saisonstart, die Vorbereitung und sein erstes Halbjahr in Regensburg.

Charalambos "Babis" Makridis kam in der Winterpause aus der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach zum SSV Jahn Regensburg. In seinem ersten halben Jahr deutete der 24-Jährige sein Potenzial an und kam auf Anhieb auf sieben Startelf-Einsätze in der 2. Bundesliga. Rund eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart spricht der Offensivspieler über die bisherige Vorbereitungen, die Veränderungen im Jahn-Kader und die Ziele für seine erste komplette Jahn-Saison.

Herr Makridis, noch eineinhalb Wochen bis zum Pflichtspielstart. Wie bewerten Sie die bisherige Vorbereitung?
Charalambos Makridis: Ich sehe sie bisher als gut an. Klar hatten wir einige neue Spieler und es fand im Sommer eine personelle Veränderung im Kader statt. Aber es haben sich alle gut in die Mannschaft integriert und geben Gas. Die Mechanismen greifen immer mehr und wir haben Spiel für Spiel neue Erkenntnisse gewonnen. Wir können positiv in die letzte Vorbereitungswoche gehen.

In fünf Vorbereitungsspielen gelangen bislang nur zwei Tore, nur eines davon aus dem Spiel heraus. Was fehlt aktuell noch, um die durchaus vorhandenen Chancen noch besser zu nutzen?
Makridis: Ich glaube nicht, dass uns noch etwas fehlt. Es ist manchmal im Fußball so, dass man das Tor nicht trifft. Aber wir lassen uns von vergebenen Chancen nicht aus der Fassung bringen, sondern arbeiten akribisch weiter.

Durch die bisherige Vorbereitung zieht sich, dass der Jahn viele Verletzte hat. Wie schwer macht es das, sich einzuspielen?
Makridis: Es ist natürlich immer schade, wenn Spieler fehlen. Aber wir nehmen die Situation an und können sie ohnehin nicht ändern. Wir haben einen Kader, der Ausfälle kompensieren kann. Wir sind da relativ flexibel und es ist immer jemand da, der einspringen kann.

Die Mannschaft hat nach der vergangenen Saison einige Stützen verloren. Wie bewerten Sie den Umbruch und wie ist Ihr Eindruck von den Neuzugängen?
Makridis: Wir hatten natürlich eine gewisse personelle Veränderung im Kader. Das gibt es aber in vielen Vereinen, wenn sich nach Saisonende Stützen der Mannschaft oder Führungsspieler verabschieden. Wir haben gute Neuzugänge bekommen, alle bringen sich gut ein. Als Spieler sitzt man ohnehin nicht in der Kabine und denkt darüber nach, was sich alles verändert hat. Wir sind eine Mannschaft und haben ein gemeinsames Ziel vor Augen, dafür geben wir Gas.

Sie haben während der Vorbereitung verschiedene Positionen gespielt, mal vorne zentral, mal auf einer der Zehnerpositionen. Haben Sie einen Favoriten?
Makridis: Eine Lieblingsposition habe ich nicht. Es ist ohnehin so, dass wir vorne sehr flexibel sind. Da gibt es keinen, der nur auf einer Position spielt, sondern auf den Positionen in der Offensive findet eine gewisse Rotation statt. Diese Flexibilität macht mir auch Spaß.

In eineinhalb Wochen geht es im DFB-Pokal zum 1. FC Kaiserslautern. Woran müssen Sie bis dahin noch feilen?
Makridis: Wir gehen einfach unseren Weg weiter, den wir zum Vorbereitungsstart begonnen haben. Wir wollen uns Tag für Tag verbessern und es schaffen, dass die Mechanismen besser greifen. Da brauchen wir keinen neuen Zaubertrick. Wir haben noch über eine Woche Zeit und wollen dann mit großer Mentalität ins erste Spiel gehen.

Wäre es fürs gute Gefühl hilfreich, wenn der Jahn in einem der letzten beiden Tests noch einen Sieg einfahren könnte?
Makridis: Natürlich wollen wir auch Testspiele gewinnen und ärgern uns auch da über Niederlagen, sonst wären wir keine Profis. Aber es geht in der Vorbereitung nicht nur um die Resultate, sondern vor allem um die Art und Weise, wie wir unterwegs sind. Deswegen würden wir auch nicht mit weniger Selbstvertrauen starten, wenn kein Sieg mehr gelingen sollte. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut und positiv.

Das erste halbe Jahr beim Jahn liegt hinter Ihnen. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?
Makridis: Sehr gut. Die Zeit, in der ich der Neue war, ist vorbei. Ich bin voll integriert, was bei unserer Mannschaft aber ohnehin nicht schwer ist. Bislang war die Zeit durchweg positiv.

Dynamisch unterwegs: Babis Makridis deutete in seiner ersten Halbserie beim SSV Jahn sein Potenzial an. (Foto: Alexander Hassenstein/dpa)

Dynamisch unterwegs: Babis Makridis deutete in seiner ersten Halbserie beim SSV Jahn sein Potenzial an. (Foto: Alexander Hassenstein/dpa)

Von außen hatte man den Eindruck, dass Sie während der Rückrunde immer mehr an Fahrt aufgenommen haben. Hatten Sie ein ähnliches Gefühl?
Makridis: Wenn ich gespielt habe, stand ich auch mit dem entsprechenden Selbstvertrauen auf dem Platz. Am Anfang musste ich mich noch etwas einfinden, aber das wurde immer besser. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich immer mehr in Fahrt gekommen bin. Da will ich weiter ansetzen.

Nun stehen Sie vor Ihrer ersten kompletten Jahn-Saison. Mit welchen Erwartungen gehen Sie rein?
Makridis: Ich möchte einfach meinen Beitrag leisten und der Mannschaft helfen, damit wir gute Spiele abliefern. Als Team ist für uns das klare Ziel, möglichst schnell wieder die 40 Punkte zu erreichen. Zudem wollen wir auch fußballerisch überzeugen.