Wegweiser mit Taktgefühl

Lukas Rottbauer ist Taferlbub beim Auszug zum Volksfest


Im vergangenen Jahr durfte Lukas Rottbauer (links) zum ersten Mal das Taferl der Stadtkapelle Straubing beim Auszug zum Gäubodenvolksfest tragen. Dieses Jahr führt er die Gruppe wieder an. (Foto: Katharina Binder)

Im vergangenen Jahr durfte Lukas Rottbauer (links) zum ersten Mal das Taferl der Stadtkapelle Straubing beim Auszug zum Gäubodenvolksfest tragen. Dieses Jahr führt er die Gruppe wieder an. (Foto: Katharina Binder)

Straubing/Bogen. Erst leise, dann immer lauter tönte Blasmusik um die Ecke vorm Straubinger Stadtplatz. Voller Vorfreude fieberten die Zuschauer den Teilnehmern des Volksfestauszuges entgegen. Als erste Musikgruppe bog die Straubinger Stadtkapelle in den Ludwigsplatz und läutete somit die fünfte Jahreszeit in Straubing ein: das Gäubodenvolksfest. Ihnen voran marschierte Lukas Rottbauer mit seinem festlich geschmückten Taferl. Der 14-Jährige erinnert sich gerne an den Auszug im vergangenen Jahr. Er führte die Stadtkapelle das erste Mal als Taferlbub an. Auch heute Abend um 17.30 Uhr wird er das Taferl wieder tragen.

Heuer geht der 14-Jährige zum zwölften Mal beim Volksfestauszug mit. Die Begeisterung dafür liegt bei ihm in der Familie. "Mein Vater ist zweiter Vorstand der Stadtkapelle Straubing, meine Mutter und mein Bruder sind auch Mitglieder im Verein. Jedes Jahr gehen wir beim Auszug mit", sagt er. Das erste Mal war Lukas im Alter von drei Jahren dabei - da konnte er noch gar nicht richtig laufen. Das war aber kein Problem. "Ich wurde in einem festlich geschmückten Leiterwagerl mitgenommen", erinnert er sich.

Seitdem geht er jedes Jahr mit. "2010 und 2011 habe ich den großen Trommelwagen gezogen, letztes Jahr und heuer trage ich das Taferl", erzählt Lukas, sichtlich stolz auf seinen Aufstieg.

Bevor der Auszug zum Festplatz am heutigen Freitag beginnt, trifft sich der Verein wie jedes Jahr im Biergarten vom Landshuter Hof. "Dort bereiten wir uns auf den langen Weg vor. Wir machen sozusagen unser Warm-Up", erklärt Lukas. Aufgeregt ist der Jugendliche kaum. "Ich freue mich jedes Jahr darauf. Man sieht im Vorbeigehen so viel Bekannte", begründet er seine Vorfreude auf den Auszug. Außerdem bekommt er ein Getränke- und ein Essensmarkerl als Belohnung.

"Achtung, Haufen!"

45 Minuten dauert der Marsch zum Volksfestplatz, gelaufen wird eine Strecke von rund zweieinhalb Kilometern. Dabei muss Lukas als Taferlbub aber nicht nur vorangehen und das vier Kilogramm schwere Holzschild tragen. Er muss seinen Verein auch warnen. Dann nämlich, wenn die Ochsen, die den Stadtpflug ziehen, ihr Geschäft auf der Straße verrichten. Das macht er, indem er den Musikern zuruft: "Achtung, Haufen!" Außerdem gibt er als Träger des Taferls das Tempo vor. Das heißt, er sorgt dafür, dass der Abstand zwischen dem Stadtpflug und der Stadtkapelle Straubing nicht zu groß wird und holt bei Bedarf durch zügigeres Gehen auf. "Und ich zeige den anderen an, wenn der Auszug kurz steht, damit sie wissen, dass es im Moment nicht weitergeht", nennt der 14-Jährige als eine seiner Aufgaben. In diesen Momenten kann er das Taferl, das er mit einem umgehängten Gurt trägt, abstellen und Pause machen.

Kommt die Stadtkapelle auf dem Festplatz an, erholt sich Lukas mit seiner Familie im Bierzelt. "Wir trinken und essen etwas", sagt er. In der darauffolgenden Volksfestwoche wird er oft mit Freunden auf dem Fest sein. "Meistens probiere ich mit ihnen aufregende Fahrgeschäfte aus. Auf den TopSpin freue ich mich ganz besonders", erzählt Lukas. Und der 14-Jährige denkt auch schon an das kommende Jahr: Er will wieder das Taferl von seinem Verein tragen.

Aufgeregt ist Lukas kaum. "Ich freue mich jedes Jahr auf den Auszug. Man sieht im Vorbeigehen so viele Bekannte", sagt er. (Foto: Voltz)

Aufgeregt ist Lukas kaum. "Ich freue mich jedes Jahr auf den Auszug. Man sieht im Vorbeigehen so viele Bekannte", sagt er. (Foto: Voltz)