Landkreis Regensburg

Erneute Absage: Scheinbar will niemand die Gemeinschaftsgärtner haben


Mitte Juni stehen die Straubinger Gemeinschaftsgärtner noch immer ohne Garten da. Dass man Salat noch bis in den August säen kann, spendet Organisator Dr. Klaus Breese wohl nur wenig Hoffnung. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Mitte Juni stehen die Straubinger Gemeinschaftsgärtner noch immer ohne Garten da. Dass man Salat noch bis in den August säen kann, spendet Organisator Dr. Klaus Breese wohl nur wenig Hoffnung. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Von Christian Geist

Tomaten, Kräuter und Spinat wuchern auf der Dachterrasse. "So langsam wird es eng, die Pflanzen brauchen mehr Platz", sagt Dr. Klaus Breese. Doch seine Gemeinschaftsgärtner haben zum zweiten Mal eine Absage für eine bereits sicher geglaubte Anbaufläche kassiert. Zunächst hatten die Kleintierfreunde eine Kooperation auf ihrem Vereinsgelände in letzter Minute abgelehnt. Nun hat das Umweltamt sein Veto eingelegt. Der Vogelschutz verbiete die Nutzung einer Brachfläche am Schanzlweg.

Diese Entscheidung überrascht Dr. Klaus Breese wie auch Stadtrat Peter Mittermeier (CSU), der bereits im Sommer 2014 im Stadtrat einen Gemeinschaftsgarten angeregt hatte und Breese nun nach Kräften unterstützt. Noch keine vier Wochen ist es her, da dachten beide Protagonisten, eine Lösung der Flächenfrage stehe unmittelbar bevor. Von einer offiziellen Zusage für besagte Fläche am Schanzlweg, westlich des Aktivspielplatzes, wollten sie damals zwar nicht sprechen, doch hatten beide den Eindruck, diese sei kaum mehr als eine Formalität. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich dort keinen Gemeinschaftsgarten sehe", erklärt nun Michael Krinner vom Umweltamt, "das haben die Beteiligten wohl nicht so erkannt".

"Erhebliche Probleme mit der Vogelwelt"

Haben Krinner, Breese und Mittermeier also aneinander vorbei geredet oder macht das Umweltamt gerade einen Rückzieher? Zumindest beschleicht Breese bei der Entscheidung "ein komisches Gefühl". An das von Brennnesseln überwucherte Grundstück grenzt im Norden das EU- und FFH-Schutzgebiet Pillmoos. "Ich sehe erhebliche Probleme mit der dortigen Vogelwelt", meint Krinner. Ihm fehlt eine durchgehende Abschirmung zu den Ruhezonen des Schutzgebiets, etwa durch eine Hecke. Das irritiert den promovierten Biologen Breese, hatte ihm Krinner doch vier alternative Flächen für den Gemeinschaftsgarten angeboten, unter anderem die gut 100 Meter entfernte Parkanlage neben dem Kindergarten St. Elisabeth.

Info

Wer ein Grundstück für einen Gemeinschaftsgarten zur Verfügung stellen möchte, kann sich mit Dr. Klaus Breese unter Telefon 0174/3039708 in Verbindung setzen. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.pilze-und-kraeuter-straubing.de.