Landkreis Regensburg

Ehemaliger Domspatz missbraucht: Bistum will Fall neu aufrollen


Dom St. Peter in Regensburg. (Archivfoto: Armin Weigel/dpa)

Dom St. Peter in Regensburg. (Archivfoto: Armin Weigel/dpa)

Von kna

Das Bistum Regensburg will den Missbrauchsfall eines ehemaligen Mitglieds der Regensburger Domspatzen neu aufrollen. Das bestätigte Pressesprecher Clemens Neck am Donnerstag. Der Sänger des Knabenchors soll von einem Präfekten vor rund 50 Jahren in der damals den Domspatzen gehörenden Vorschule Etterzhausen als Kind missbraucht worden sein.

In der von der ARD unlängst ausgestrahlten Dokumentation "Sünden an den Sängerknaben" hatte der heute 63-jährige Georg Auer von seinem Schicksal berichtet. Dabei schilderte er auch eine Begegnung mit seinem mutmaßlichen Peiniger in Anwesenheit der früheren, mittlerweile verstorbenen Missbrauchsbeauftragten des Bistums, bei der der Geistliche geständig gewesen sei. Weitere Recherchen einer Zeitung, der "Neumarkter Nachrichten", brachten zusätzliche Bewegung in den Fall.

Laut Neck sieht der vom Bistum beauftragte externe Opferanwalt durch einen ARD-Film neue, vom Opfer erhoben Vorwürfe, die dem Bistum so nicht bekannt gewesen seien. Er habe deshalb der Diözese empfohlen, das Gespräch mit dem Betroffenen zu suchen. Bisher war dem mutmaßlichen Opfer eine Anerkennung verwehrt geblieben.