Informationsveranstaltung der CSA im Landkreis Straubing-Bogen

Digitalisierung als Chance für das Handwerk

"Schulen müssen Grundlagen vermitteln" - Experte erwartet neue Geschäftsmodelle


Der Kreisvorsitzende Georg Schwarzfischer-Engel dankte Referent Andreas Keller für seine informativen Ausführungen.

Der Kreisvorsitzende Georg Schwarzfischer-Engel dankte Referent Andreas Keller für seine informativen Ausführungen.

Die Digitalisierung ist in vielen Betrieben angekommen. Die Christlich-Soziale Arbeitnehmerschaft (CSA) im Landkreis Straubing-Bogen veranstaltete im Gasthaus Schmid, Wolferszell, einen Informationsabend zu dem Thema "Auswirkungen des digitalen Wandels auf das ostbayerische Handwerk".

CSA-Kreisvorsitzender Georg Schwarzfischer-Engel hatte als Referenten Andreas Keller, Bereichsleiter "Beratung" von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz eingeladen. Die Digitalisierung wird in der Arbeitswelt voranschreiten, so Schwarzfischer-Engel. Man fürchtet, dass Arbeitsplätze wergrationalisiert werden. Die Schulen müssen sich auf die Digitalisierung einstellen und die Schüler schon in der Schule daraufhin die Grundlagen mitgeben. Gesucht werden in Zukunft Fachkräfte. Arbeitnehmer ohne Ausbildung drohen auf der Strecke zu bleiben.

Hans Keller zeigte die Veränderungen durch die Digitalisierung auf. Er nannte die Chancen und Risiken. Digitalisierung bedeutet neue Betriebsstrukturen und Arbeitsprozessabläufe, es können neue Geschäftsmodelle entstehen, eine Veränderung der Kundenansprache und Marketing. Ein Rückgrat der technischen Entwicklung muss auch der Datenschutz und die Datensicherheit sein. Chancen sah Keller in der Verbesserung der wirtschaftlichen Stärke der Betriebe, der möglichen Effizienzsteigerung und der höheren Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk.

Viele Veränderungen in der Arbeitswelt

Durch die Digitalisierung haben 79 Prozent der Beschäftigten in den letzten fünf Jahren eine veränderte Aufstellung des Arbeitsplatzes erlebt. Die technischen Neuerungen können hilfreich sein, verlangen aber auch eine Veränderung der Kompetenzen und Belastungsgrenzen der Beschäftigten. Hier sind die Chefs gefordert und von den Arbeitnehmern nicht zu viel zu verlangen. Nur 13 Prozent der Beschäftigten erwarten eine Übernahme ihrer Arbeit durch Maschinen.

Die mittelständischen Betriebe haben für den Menschen noch was übrig, in der Großindustrie wird der Mensch wegrationalisiert. Die Chancen der Digitalisierung überwiegen jedoch die Risiken. Die Menschen müssen mitgenommen werden und die Ängste vor der Digitalisierung müssen abgebaut werden. Die Arbeitswelt 4.0 erfordert auch eine Qualifizierung 4.0. Die Arbeitgeber sind gefordert dies in ihrer Personalführung zu berücksichtigen. Die Arbeitnehmer sind gefordert sich darauf einzulassen. Mit zwei filmischen Beispielen zeigte Keller wie in Handwerksbetrieben die Digitalisierung Einzug halten kann. Auch technische digitale Hilfsmittel können die Berufsausübung optimieren.

Längst in den Köpfen angekommen

Die Diskussion zeigte, dass das Thema Digitalisierung im Handwerk längst in den Köpfen der Unternehmer angekommen ist. Es bieten sich unzählige Möglichkeiten, wie die Handwerksbetriebe die neuen Technologien für sich nutzen können, um sich den Arbeitsalltag zu erleichtern, zeitliche Abläufe zu optimieren oder auch langfristig Kosten einzusparen. Wenn sich handwerkliches Können mit den Chancen der Digitalisierung verbindet, wird sich das Handwerk auch in Zukunft durch spannende Tätigkeiten, sichere Arbeitsplätze und qualitativ hochwertige Produkte auszeichnen.