Metal United Festival

Diebe verhindern Spende an die Lebenshilfe Regensburg


Knapp 1.600 Heavy Metal Fans pilgerten Anfang August zum Metal United Festival nach Obertraubling. An sich eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Die Ernüchterung folgte erst Tage später. Diebe hatten säckeweise Pfandflaschen gestohlen. Der Erlös daraus sollte ursprünglich für einen guten Zweck gespendet werden.

Knapp 1.600 Heavy Metal Fans pilgerten Anfang August zum Metal United Festival nach Obertraubling. An sich eine sehr erfolgreiche Veranstaltung. Die Ernüchterung folgte erst Tage später. Diebe hatten säckeweise Pfandflaschen gestohlen. Der Erlös daraus sollte ursprünglich für einen guten Zweck gespendet werden.

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Seit 2016 findet nunmehr das Metal United Festival direkt am Gelände des Aiports Obertraubling statt. Von Jahr zu Jahr mit steigender Resonanz. Mehr Besucher hinterlassen aber freilich auch mehr Müll - und Pfandflaschen. Der Erlös des Leerguts sollte heuer eigentlich für einen guten Zweck gespendet werden. Doch daraus wurde nichts. Diebe hatten sich die Pfandflaschen über Nacht unter den Nagel gerissen. Das sorgte nicht nur bei den Veranstaltern für lange Gesichter.

Jeder fängt mal klein an. So auch Frederik Löw und Arthur Teisinger. Im Jahr 2016 stampften sie innerhalb weniger Monate das Metal United Festival in Obertraubling aus dem Boden. "Die Idee kam mir während eines Konzerts im Airport. Ich fand schon damals, dass man hier das ideale Gelände für ein Festival hat", erinnert sich Löw gegenüber idowa. Bei der Premiere hatte man maximal 50 Camper und nur wenige Festivalbesucher. Drei Jahre später sieht das schon ganz anders aus. "Heuer hatten wir rund 1.600 Festivalbesucher und etwa 300 Camper", berichtet der 31-jährige Frederik Löw.

Wie er selbst sagt, hat das Organisationsteam zwar mittlerweile eine gewisse Erfahrung, trotzdem würde man von Jahr zu Jahr noch dazulernen. Auf eine Lektion hätten die Veranstalter allerdings gut und gerne verzichten können. Nur wenige Tage nach dem Festival am ersten Augustwochenende wurden von bislang unbekannten Tätern sämtliche gesammelten Pfandflaschen gestohlen. Wie im Vorjahr hatte Frederik Löw die Flaschen in Müllsäcke verpackt, mit einer Plane überdeckt und auf der Terrasse des Airport gelagert. Was 2018 noch reibungslos funktionierte, ging diesmal schief.

Heavy Metal Fanclub zeigt sich solidarisch

Löw: "Als ich die etwa 25 Müllsäcke voll Pfandflaschen am Donnerstag nach dem Festival holen wollte, habe ich festgestellt, dass sie jemand gestohlen hatte. Nur die Glasflaschen wurden an Ort und Stelle gelassen." Der 31-Jährige ist sich sicher, dass hier jemand gezielt das Objekt ausgekundschaftet hat und wusste, dass es dort etwas zu holen gab. Seiner Schätzung zufolge hatten die gestohlenen Pfandflaschen einen Wert von 600 bis 800 Euro. Besonders bitter: dieses Geld sollte eigentlich der Lebenshilfe Regensburg zu Gute kommen. "Weil es mit jedem Jahr mehr Pfandflaschen wurden, haben wir nach 2017 beschlossen, den Erlös daraus für einen guten Zweck zu spenden. 2018 kamen dadurch 600 Euro für das Johanniter Kinderhospiz zustande", so der Veranstalter.

Umso größer war natürlich die Enttäuschung nach dem Diebstahl in diesem Jahr. "Vor allem die Leute von der Lebenshilfe Regensburg waren natürlich traurig. Das tut mir leid. Aber wir werden diese Spende dafür im nächsten Jahr definitiv nachholen", verspricht Frederik Löw. Fürs nächste Jahr hat der Veranstalter seine Lektion gelernt. Löw: "Die werde ich bestimmt nicht mehr draußen für jedermann zugänglich lagern, sondern einfach versperrt im Gebäude."

Doch womöglich muss die Lebenshilfe Regensburg auch 2019 nicht ganz leer ausgehen. Denn nach dem Facebook-Post des Metal United Festivals meldete sich spontan ein Heavy Metal Fanclub bei den Veranstaltern und bot seine Hilfe an. "Denen hat das auch richtig leid getan und sie haben umgehend Hilfe in Form einer Geldspende für die Lebenshilfe angeboten", berichtet Frederik Löw.

Zwar erstattete der 31-Jährige bei der Polizei Anzeige gegen die unbekannten Pfanddiebe, Hoffnung auf Aufklärung des Falles macht er sich allerdings nicht. Das bestätigt auch ein Polizeisprecher gegenüber idowa: "Die Chancen sind leider gleich Null. So ehrlich muss man sein." Denn das Festivalgelände befindet sich mitten im Industriegebiet, über Nacht ist es dort praktisch menschenleer. Falls dennoch jemand in der Nacht von 7. auf 8. August verdächtige Beobachtungen gemacht hat, sollten sich diese Zeugen unter Telefon 09401/9302-0 mit der Polizei Neutraubling in Verbindung setzen.