Straubing

Anwohner beklagen weiter Geruchsbelästigung


Standen im Gründerzentrum Bürgern Rede und Antwort: Hafenmeister Martin Bayer, Gerhard Steiner, technischer Leiter Hafen, Geschäftsleiter Andreas Löffert, OB Markus Pannermayr, Aiterhofens Bürgermeister Manfred Krä, Alois Lermer vom Landratsamt und H. Stephan, VG Aiterhofen.

Standen im Gründerzentrum Bürgern Rede und Antwort: Hafenmeister Martin Bayer, Gerhard Steiner, technischer Leiter Hafen, Geschäftsleiter Andreas Löffert, OB Markus Pannermayr, Aiterhofens Bürgermeister Manfred Krä, Alois Lermer vom Landratsamt und H. Stephan, VG Aiterhofen.

Von Redaktion idowa

(eam). Die Bürger zeigten eher verhaltenes Interesse an dem Angebot des Zweckverbandes Industriegebiet, sich zu informieren und mit seinen Vertretern ins Gespräch zu kommen. Es waren am Freitagabend nur etwa 25 Interessierte ins Gründerzentrum gekommen. Geschäftsleiter Andreas Löffert stellte die wirtschaftlichen Eckdaten des Industriegebietes vor. Oberbürgermeister und Verbandsvorsitzender Markus Pannermayr und Aiterhofens Bürgermeister und stellvertretender Vorsitzender Manfred Krä wurden von der Mitteilung überrascht, dass nachts und am Wochenende weiterhin eine große Geruchsbelästigung von Betrieben ausgehe, die die Bürger von Sand tangiert.

Der Hafen habe sich über die Region hinaus sehr gut entwickelt, stellte Markus Pannermayr fest, diese Entwicklung sei auch größtenteils den Nachwachsenden Rohstoffen geschuldet. Man wolle auch in Bezug auf das geplante KV (Kombinierter Verkehr) Terminal eine offene Aussprache, denn das sei die beste Grundlage für weiterhin gute Nachbarschaft. Rund 2 500 Menschen finden derzeit im Industriegebiet Hafen einen Arbeitsplatz, stellte Andreas Löffert fest. Von den 220 Hektar umfassenden Industriegebiet stehen noch 53 Hektar für Betriebsansiedlungen zur Verfügung. Er erläuterte die jüngsten Ansiedlungen und Erweiterungen. Demnächst werde die Ethanol-Pilotanlage offiziell eingeweiht.

"Nachts muss man die Fenster schließen"

Die Probleme in der Biodieselfabrik AMD seien gelöst, fuhr Löffert fort, wurde aber sofort von einem Bürger aus Sand unterbrochen. Er stelle sich gute Nachbarschaft anders vor, und das Umweltamt der Stadt Straubing habe ihn immer wieder vertröstet. Die Geruchsbelästigung sei besonders nachts sehr stark, so dass er die Fenster schließen müsse, monierte der genervte Anwohner. Die Lebensqualität leide, so der Redner weiter, Pannermayr und Krä wurden beiden von dieser Beschwerde überrascht. Man werde sich des Problems annehmen, versprachen Löffert und Pannermayr, der ZVI handle hier im eigenen Interesse.

Ein weiteres Thema stellte das geplante Containerterminal dar. Obwohl das Industriegebiet ein Hafen sei, laufe rund Dreiviertel des Verkehrs mit Lastwagen, stellte Löffert fest. Der Lkw-Verkehr werde nach wie vor gebraucht, eine Aufgabe der Zukunft sei der Kombinierte Verkehr, der die Vorteile aller Verkehrsträger bündle. Dieses Terminal sei im Osten des Industriegebietes mit einer Zeitschiene von etwa sechs Jahren geplant. Die 600 Meter lange Gleisanlage wird nach Schätzungen Löfferts 160 bis 200 Meter von Sand entfernt liegen. Einige anwesende Bürger von Sand sehen neben derzeit vorhandenen Geruchsbelästigungen eine Lärmbelästigung hinzukommen. Man wolle für die Region neue Impulse setzen, argumentierte Löffert, zudem werde das KV Terminal mit 80 Prozent Fördermittel gefördert.

"Wer damit leben muss, muss damit leben können"

Der Gemeinderat habe in seiner jüngsten Sitzung Lärmschutz für die Bürger von Sand eingefordert, "damit die Bürger, die mit der Anlage leben müssen, auch damit leben können", brachte es Manfred Krä auf den Punkt.

Es sei geplant, täglich drei Züge einfahren zu lassen, nachts werde es keinen Betrieb im Terminal geben, stellte Löffert nachdrücklich fest. Zudem werde man für die Lastwagen keine Parkraumangebote schaffen. Laut Gutachten sei kein Lärmschutz erforderlich, die Genehmigungsbehörde, die Regierung von Oberbayern, werde aber die Bürger hören und dann entscheiden. Pro Tag werde das Terminal ein Aufkommen von 150 bis 200 Lastwagen verursachen, dies sei lediglich ein Zehntel des derzeitigen Verkehrsaufkommens. Er wolle den Bürgern keinen Sand in die Augen streuen, so Löffert, die Verkehrsentlastung werde in erster Linie die Fernstraßen betreffen. Allerdings sei der geplante Standort ein ausgewiesenes Gewerbegebiet, das bei einer Betriebsansiedlung ebenfalls Verkehr nach sich ziehen werde.Neben der befürchteten Lärmbelastung verirren sich immer öfter Lastwagen, so dass Anwohner um die allgemeine Lebensqualität fürchten. Den Einwand, die Betriebszeiten notariell festzusetzen, sei nicht nötig, Alois Lermer von Landratsamt erläuterte das Planprozedere. Eine Änderung der Betriebszeiten werde mit öffentlicher Beteiligung durchgeführt. Für Lärm gebe es objektive Grenzwerte, die nicht verhandelbar seien, bekräftigte Markus Pannermayr. Er könne nicht versprechen, dass der Lärmschutz, wenn nicht in der Planfeststellung gefordert, gebaut werde, gab er zu, denn dies müssten die Gremien des ZVI entscheiden. Manfred Krä wies nachdrücklich darauf hin, dass man auf dem Lärmschutz bestehen werde.