Umweltsünder

Altöl bei Schierling einfach am Straßenrand entsorgt


Einen offenen Behälter mit Altöl, Ölfilter und einen Arbeitshandschuh, haben Spaziergänger am Straßenrand gefunden.

Einen offenen Behälter mit Altöl, Ölfilter und einen Arbeitshandschuh, haben Spaziergänger am Straßenrand gefunden.

Einfach nur dumm oder schon skrupellos? Diese Frage stellt man sich unweigerlich bei der Betrachtung dieses Bildes: ein offenes Behältnis mit Altöl und daneben ein Ölfilter und ein Arbeitshandschuh direkt am Straßenrand. Dieses Bild bot sich den Spaziergängern in den vergangenen Tagen, nach der Bahnunterführung von Buchhausen kommend links Richtung Mannsdorf.

Man könnte meinen, der Verursacher habe direkt an diesem Ort einen Ölwechsel vorgenommen, denn das Öl im offenen Behälter zu transportieren, ist ohne Überschwappen wohl kaum möglich. Leidtragender dieser Aktion ist die Natur - und dann mal wieder der gemeindliche Bauhof, der das alles am Montag wegräumte, bevor der Behälter aufgrund des Dauerregens auch noch überlief. Für den Unbekannten kann das übrigens richtig teuer werden. Laut Bußgeldkatalog Bayern kann der Verursacher bei "Einleiten von Mineralöl in oberirdisches Gewässer" bei einer Menge bis zu einem Liter mit 100 bis 1.500 Euro belegt werden. Bei einer Menge bis zu fünf Litern können 250 bis 5.000 Euro fällig werden und bei mehr als fünf Litern unsachgemäßer Entsorgung 500 bis 25.000 Euro. Beim Einleiten von Mineralöl in Grundwasser können sogar bis zu 50.000 Bußgeld bemessen werden.

An Verkaufstelle oder am Umweltmobil abgeben

Dabei ist die Entsorgung von Altöl gar nicht so schwierig. "Für die Altölentsorgung bezahlen Sie bereits beim Kauf von neuem Öl. Jede Verkaufsstelle für Motor- und Getriebeöl ist laut Gesetz zur Rücknahme derselben Menge Altöl verpflichtet", heißt es im Abfallratgeber des Landratsamtes Regensburg. "Da die Rücknahme oft nur gegen Kaufnachweis erfolgt, lassen Sie an der Kasse die Quittung an den Ölbehälter kleben", rät die Behörde. Und für diejenigen, die vergessen haben, den Kassenbon aufzubewahren, bietet der Landkreis die Möglichkeit der Entsorgung durch das Umweltmobil, das zweimal im Jahr in Schierling Station macht. Dort können bis zu fünf Liter Altöl pro Haushalt kostenlos abgegeben werden.

Wie der ADAC mitteilt, könne ein Liter Altöl eine Million Liter Trinkwasser verschmutzen. Besonders wichtig sei es daher, das Altöl in geschlossene Behälter zu füllen und darin aufzubewahren. Geeignet seien etwa Flaschen, verschließbare Dosen oder Kanister. "Idealerweise füllt man das Altöl in Ölkanister, die bereits entleert sind, denn dann ist sichergestellt, dass der Behälter für Altöl geeignet ist", heißt es.