301 Starter beim Gäubodenvolksfestlauf - die besten Bilder gibt's hier

Beim Gäubodenvolksfestlauf nahmen 301 Läufer teil. (Foto: Josef Unterholzner)

Von Josef Unterholzner

Mit 34:53 Minuten war Andreas Hecht von der DJK Weiden beim 33. Gäubodenvolksfestlauf am Samstagvormittag der schnellste Mann. Gerti Schön vom FTSV Straubing sicherte sich mit einer Zeit von 40:52 Minuten den Pokal für die schnellste Frau. Insgesamt 301 Amateur- und Hobbyläufer beteiligten sich am traditionsreichen Volksfestlauf des FTSV und freuten sich über die ganz angenehmen Temperaturen nach den Wochen der großen Hitze.

157 Läuferinnen und Läufer kamen über die Zehn-Kilometer-Strecke in die Wertung. Bernd Seitz von der KC Regensburg war mit 76 Jahren der zweitälteste Teilnehmer und erreichte nach 1:31:18 Stunden als letzer das Ziel. Im zarten Alter von 44 Jahren habe er seine Laufkarriere gestartet, um einen Ausgleich zu seinem Bürojob als Bauingenieur zu haben, erzählte Seitz bestens gelaunt kurz nach dem Zieleinlauf. Weil ihm Laufen so großen Spaß machte, wurden die Strecken immer länger. 259 Läufe mit mehr als 42 Kilometern Länge hat er seitdem absolviert. Sein längstes Rennen war ein 24-Stunden-Lauf, bei dem er 169 Kilometer ohne Pause lief.

Unter dem Motto "Zurück zur Natur" lief Seitz anfangs grundsätzlich barfuß, seit etwa 15 Jahren schwört er aber auf Teva-Sandalen: "Freiheit für die Füße". In Straubings Läufer-Szene ist Bernd Seitz ein alter Bekannter, schließlich war er früher bei jedem Rennen mit dabei. Seit er vor elf Jahren eine neue Lebensgefährtin aus Sachsen kennengelernt hat, kommt er nicht mehr so regelmäßig nach Straubing, sorgt aber mit seinen Sandalen und einer Feder in den Haaren ("Die hab' ich unterwegs gefunden") immer noch für Furore.

"Mir fehlt derzeit im Rennen einfach die Luft und der Doktor hat die Ursache noch nicht gefunden", erklärt Bernd Seitz seine nicht ganz optimale Zeit. Zu spät aufgestanden ist er am Samstag allerdings sicher nicht: Mit seinem Carbon-High-Tech-Rennrad ist er von Regensburg nach Straubing geradelt, um am Volksfestlauf teilzunehmen. "Das Radel hat mir mein Sohn zum 70. Geburtstag geschenkt. Neben Laufen ist Radelfahren auch ganz schön." Für Aufsehen sorgte auch der 21-jährige Mesfine Tesfaje aus Eritrea. Als elfter Mann erreichte er auf der Zehn-Kilometer-Strecke nach 39:13 Minuten das Ziel. Dabei hat er erst vor etwa drei Monaten mit dem Laufen begonnen und sich erst vor ein paar Wochen der FTSV-Laufgruppe angeschlossen.

Großen Sportsgeist zeigten die Teilnehmer quer durch alle Altersklassen. Als erstes legten die Bambini und Schüler auf der 400-Meter-Stadionrunde los. Julia Augustin vom FTSV Straubing sicherte sich dabei in 1:38 Minuten den ersten Platz bei den Bambini. Jüngste Teilnehmerin war die dreijährige Sophia Luckmeier aus Pilsen. Nach 2:52 Minuten kam sie ins Ziel, wollte aber anfangs gar nicht glauben, dass ihr Rennen schon vorbei ist und lief einfach weiter. Erst ein lauter Ruf ihrer Mutter riss Sophia 50 Meter nach der Ziellinie aus ihren Träumen. Als Lohn für ihre tolle Leistung wurde sie von der Mama fest in die Arme genommen. Von den zehn Startern bei den Bambini waren sieben vom FTSV Straubing.

Ebenfalls zehn Teilnehmer traten in der Altersklasse der Kinder über die 400-Meter-Strecke an. Vinzenz Reindl von der SG Post Süd Regensburg war mit 1:21 Minuten der schnellste Bub, Johanna Jobst vom FTSV Straubing mit 1:23 Minuten das schnellste Mädchen.

Immer der perfekte Sport

Auch die Schar der Jugendlichen, die auf die 1500-Meter-Wendepunktstrecke geschickt wurden, war heuer nach der großen Hitzewelle stark dezimiert. Offensichtlich war der Temperaturrückgang zu spät gekommen, um noch zusätzliche Läufer zur Teilnahme zu animieren. Die Helfer vom FTSV bei der Nachmeldestation hatten auch so schon alle Hände voll zu tun, weil sich rund 100 Kurzentschlossene noch am Sonntagvormittag für den Lauf nachmeldeten, wie FTSV-Vorsitzender Dieter Filipcic berichtete.

Bei den U-14-Buben gewann Ralf Dillmann vom FTSV Straubing, bei den U-14-Mädchen Muriel-Alizée Optenhoevel von der LG Stadtwerke München. Schnellster U-12-Bub war Jannik Rummerl vom LV Deggendorf, schnellstes U-12-Mädchen Juliana Kowalenko vom TSV Bogen.

Bei den Fünf-Kilometer-Hobbyläufern sorgten die Mitarbeiter der Klinik Mallersdorf und die beiden Gruppen mit jugendlichen Asylbewerbern von Justland Wohnen aus Bogen und der Jugendwohngemeinschaft Frauenberg für Aufsehen. Die Mitarbeiter des Klinikums machten darauf aufmerksam, dass Laufen zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung der perfekte Sport für Gesundheit bis ins hohe Alter ist. Und die jugendlichen Asylbewerber sorgten mit fantastischen Laufleistungen für bewundernde Blicke und Kommentare der übrigen Läufer. Die Wertung bei den Frauen führte am Ende Hanna Bruckmayer vom TV Altötting mit 18:38 Minuten an, bei den Männern gewann Andreas Heilmeier vom TV Geiselhöring in 17:50 Minuten. CSU-Stadtrat Andreas Fuchs stellte mit 24:33 Minuten eine neue persönliche Bestleistung auf.