Gäubodenvolksfest
Wo die Straubinger Festwirte am liebsten in ihren Zelten sitzen
Sie sind meist liebevoll und detailreich gestaltet - und die Festfamilie findet hier immer einen Platz. Aber auch vielen Gästen stehen die Stammtische auf dem Gäubodenvolksfest offen. Im Gespräch verraten die sieben Festwirte ihre Lieblingsplätze im Zelt - und wie sie sich im Laufe der Jahre gewandelt haben.

Florian Wende
Mittags ist Anton Nothaft oft mit Ulrich Liebl anzutreffen - seinem Büroleiter und treuesten Mitarbeiter.
Anton Nothaft: Mittags immer in Box 8
„Mein fester Platz ist in unserer Box 8, einer Nische im Zelt. Hier ist es ruhig und man kann sich gut unterhalten. Trotzdem ist man aber dabei, hat einen guten Blick ins Zelt und kann den Leuten zuschauen. Meist sitze ich hier mittags am Tisch und treffe mich da mit meinem Büroleiter Ulrich Liebl. Er ist meine treueste Seele und seit unserem Start 1988 dabei. Wir reden am Tisch dann aber nicht über den Festbetrieb, sondern sprechen meist über Gott und die Welt. Andere Themen eben. Zum Essen gibt es am ersten Tag immer einen Giggerl, das hat Tradition. Die restlichen Tage esse ich dann das Tagesgericht.“
Thomas und Lisa Reisinger: Für den Stammtisch erstmal Schuhe putzen
„Jedes Wirtshaus hat einen Stammtisch, da braucht auch jedes Bierzelt einen. Deshalb gibt es unseren schon seit Anbeginn – nun natürlich auch im neuen Zelt. Der Tisch ist immer reservierungsfrei und jeder ist willkommen. Eine Bedingung gibt es aber: Wer hier sitzen möchte, muss dem Franz Josef Strauß die Schuhe putzen. Die Holzstatue von ihm steht schon ewig beim Stammtisch und wird auch im neuen Zelt wieder Platz finden. Wir frühstücken immer gegen 9 Uhr am Stammtisch und besprechen die Lage. Da kommt die Familie mit der Chefbedienung zusammen. Nach Ende eines Tages, oft gegen 1 oder 2 Uhr nachts, ist es ein Ritual, hier noch Brotzeit zu machen. Da lassen wir den Tag ausklingen.“
Stephan Weckmann: Am liebsten am Stehtisch
„Mein Stammtisch ist ein Stehtisch, nämlich einer unserer drei Schwemmtische gleich neben der Schänke. Die haben sich wirklich bewährt und sind bei den Gästen beliebt, denn die Hemmschwelle ist hier geringer, sich einfach zu anderen dazuzustellen. Da gibt es keine Berührungsängste und man kommt schnell ins Gespräch miteinander. Das ist schön. Auch Essen ist an den Tischen möglich. Ich bin hier oft zu finden, denn man hat von hier aus alles super im Blick – von den Eingängen bis zur Bühne.“

Florian Wende
Die Wenischs reservieren für sich einen guten Platz in der Hausbox. Oft reicht der Platz am Tisch gar nicht für alle aus.
Stefan, Anton und Christoph Wenisch: Vom Tonis ins Festzelt
„Wir haben unter dem Jahr einen Stammtisch im Tonis und den führen wir hier am Volksfest weiter. Der Tisch ist immer für die Gruppe reserviert und reicht oft gar nicht aus für alle Personen, gerade am Wochenende. Es ist ein guter Platz hier in der Hausbox, denn man hat alles im Blick und sieht, wer kommt. Jeden Morgen kommen wir mit den Capos der einzelnen Abteilungen zusammen und planen den Tag. Da besprechen wir auch, was am Vortag gut lief und wo es Verbesserungen gibt. Mittags essen wir hier oft mit der Familie.“

Florian Wende
Im Festzelt Krönner fällt durch den Umbau der bisherige Stammtisch weg. Die Festwirtsfamilie schafft sich nun einen kleinen Rückzugsort neben dem Festbüro.
Joschi, Magdalena und Andreas Krönner: Ein Familientisch weg vom Trubel
„Wir versetzen heuer unsere Fassade fünf Meter nach innen. Das Zelt wird somit kleiner, der Garten größer. Deshalb fällt der bisherige Stammtisch weg. Wir richten uns neben dem Festbüro im Hintergrund einen neuen Familientisch ein. Ein kleines Stüberl, wo wir uns auch mal in Ruhe besprechen können. Es wird unser gemütlicher Rückzugsort, weg vom Trubel. Der Herrgottswinkel gehört ebenso dazu wie ein Hirschgeweih und die hölzerne Eckbank in U-Form.“
Edith und Martin Lechner: Stammtisch wider Willen
„Den Stammtisch gibt es eigentlich gegen meinen Willen, ich fand ihn nicht so wichtig. Aber meine Frau hat mich fünf Jahre lange bearbeitet, bis ich klein beigegeben hab. Wir haben ihn nun im vierten Jahr und er ist für die Festfamilie gedacht. Hier sitzen also keine Fremden, außer wir erlauben es. Mittlerweile bin auch ich vom Stammtisch überzeugt und es ist gut, dass wir ihn haben. Denn hier, ein Stück von der Bühne entfernt, ist es nicht so laut und man kann sich mal austauschen. Strategisch ist er gut gelegen, denn das Büro und die Schänke sind nicht weit weg.“
Luca, Max und Klaus Greindl: Eine Ruhezone gleich bei der Küche
„Wir haben uns hinter dem Zelt, gleich bei der Küche, eine kleine Ruhezone abseits vom Trubel geschaffen. Hier sprechen wir
mit Mitarbeitern, tauschen uns aber auch mal innerhalb der Familie aus. Da kommen drei Generationen zusammen. Hier an der frischen Luft kann man mal durchschnaufen. Gerade an heißen Tagen tut das wirklich gut ...“
Das Gäubodenvolksfest in Straubing
Beim Gäubodenvolksfest 2025 waren vom 8. bis 18. August rund 1,25 Millionen Besucher in Straubing. Warum ist es ein Trumm vom Paradies? Hier der Versuch einer Erklärung.
Bilanz: Trotz geringerem Bierdurst als 2024 spricht der Gäubodenvolksfest-Veranstalter von einem guten Jahr. Die Aussteller der Ostbayernschau, die parallel zum Fest stattfindet, haben ein gemischtes Fazit gezogen. Die Polizei sprach in ihrer Bilanz von einem großteils friedlichen Fest.
Alles zum Fest: Alle Artikel zum Fest finden Sie auf unserer Überblicksseite zum Gäubodenvolksfest.


















