Festakt

Neue Attenkofer-Akademie in Straubing festlich eröffnet

Die Attenkofer-Akademie mit dem Motto „Menschen, Werte, Medien“ ist mit einem Festakt, hochrangigen Gästen, nachdenklichen Worten, mit Haltung und Optimismus ihrer Bestimmung übergeben worden.

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Freuen sich über den Start der Attenkofer-Akademie (v.l.): MdL Josef Zellmeier, Architekt Peter Brückner, Akademie-Leiterin Sonja Ettengruber, Verleger Prof. Martin Balle, Florian Herrmann, Leiter der bayerischen Staatskanzlei, und Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr. 

Freuen sich über den Start der Attenkofer-Akademie (v.l.): MdL Josef Zellmeier, Architekt Peter Brückner, Akademie-Leiterin Sonja Ettengruber, Verleger Prof. Martin Balle, Florian Herrmann, Leiter der bayerischen Staatskanzlei, und Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr. 

Ein geschichtsträchtiger Tag für die Mediengruppe Attenkofer: Ihre Medienakademie auf dem Gelände des Druckzentrums am Aster Weg in Straubing ist am Donnerstag mit einem Festakt mit Ehrengästen aus Politik, Medien, Schule, öffentlichem Leben sowie vielen Mitarbeitern ihrer Bestimmung übergeben worden. Als zeitreisender Gast, der im Innenleben der Akademie digital eine tragende Rolle spielt, dabei: Clemens Attenkofer, der 1860 das Straubinger Tagblatt gegründet hat. Er hat seine Nachfolger, die Verlegerfamilie Balle (in drei Generationen präsent) für ihre Idee beglückwünscht, eine Stiftung zu gründen und damit die Akademie ohne jegliches öffentliches Geld zu realisieren. Im Vorjahr am Geburtstag des Seniorverlegers Dr. Hermann Balle, am 1. März, war der Grundstein gelegt worden, am Geburtstag des Juniorverlegers Prof. Martin Balle am Donnerstag erhielt das baulich wie inhaltlich innovative wie nachhaltige Gebäude den kirchlichen Segen.

Verleger Prof. Dr. Martin Balle begrüßte die Gäste in der Attenkofer-Akademie.

Verleger Prof. Dr. Martin Balle begrüßte die Gäste in der Attenkofer-Akademie.

Viel mehr als nur musikalisch umrahmt wurde der Festakt mit Lily Dahabs berührendem Gesang sowie Bene Aperdannier als einfühlsamem Begleiter am Keyboard. Es moderierte Sonja Ettengruber, die die Akademie leiten wird. Er freue sich unglaublich, bekundete Verleger Prof. Martin Balle. Das Stiftungsvermögen sei gut angelegt, für die Allgemeinheit, zur Stärkung der Demokratie, für die Stadt und die Belegschaft der Mediengruppe. Dazu rückte er in den Fokus, was ihn angesichts der aktuellen sozialen Frage, was ihn zu Krieg und Frieden und zur Digitalisierung umtreibt, was seine Überzeugung als Mensch wie als Verleger ist.

Die Reichen mehr in die Verantwortung nehmen

Wenn der Staat nicht mehr funktioniere, „darf man nicht gebrochene Existenzen im Bürgergeld verantwortlich machen“, so seine Forderung. Wenn man die Staatsfinanzen sanieren wolle, sei es absurd, zu den Armen zu gehen. Vielmehr seien die Reichen das Problem, die zu teilen verlernt hätten. Wer viel habe, könne mehr abgeben als die kleinen Leute, so seine Überzeugung.

Zum Stichwort Krieg und Frieden bekundete Balle, der Ruf nach Verteidigungsfähigkeit sei angemessener als nach Kriegstüchtigkeit. Eigentlich müsse es um Friedentüchtigkeit gehen und die immerwährende Bereitschaft zum Dialog, auch mit den vermeintlich nur Bösen. Dabei berief er sich auch auf Papst Franziskus und den Philosophen Jürgen Habermas. Er sprach sich „für eine Berufsarmee und eine gewisse Zahl Freiwilliger“ aus und geißelte die aktuelle Goldgräberstimmung in der Rüstungsindustrie.

Die Attenkofer-Akademie sei bewusst gedacht als Raum der Begegnung, der Gespräch und den Willen zu Gemeinsamkeit ermögliche, so sein Plädoyer für eine analoge Welt. Die digitale Welt habe weder Zeit noch Raum dafür.

An den anwesenden Staatsminister Florian Herrmann, Leiter der bayerischen Staatskanzlei, richtete der Verleger eindringlich den Wunsch, einer vierköpfigen iranischen Familie in Straubing die Abschiebung zu ersparen. Er verbürge sich für sie, beide Elternteile arbeiteten in der Pflege. Ihrem Anwalt sei lediglich ein Terminversäumnis passiert. Florian Herrmann beglückwünschte die Verlegerfamilie dazu, „etwas Besonderes geschaffen“ zu haben, hochmodern und pädagogisch hochwertig. Wenn es andere Menschen im Leben zu etwas gebracht haben, kauften sie sich eine Yacht oder ein Chalet. Nicht so die Balles: Sie gründeten eine Stiftung und bauten eine Akademie. Das sollte Vorbildcharakter haben, so Herrmann. Viele riefen immer gleich nach dem Staat, dabei sei in Eigeninitiative viel möglich.

Zahlreiche Gäste aus Politik kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Verleger Prof. Dr. Martin Balle (links) begrüßte Florian Herrmann (CSU), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei.
Verleger Prof. Dr. Martin Balle (links) begrüßte Florian Herrmann (CSU), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei.
Verleger Prof. Dr. Martin Balle (links) begrüßte Florian Herrmann (CSU), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei.
Florian Herrmann (links), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, und Verleger Martin Balle stehen anlässlich der Eröffnung der Attenkofer Akademie im Eingangsbereich des Neubaus.   
Florian Herrmann (links), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, und Verleger Martin Balle stehen anlässlich der Eröffnung der Attenkofer Akademie im Eingangsbereich des Neubaus.   
Florian Herrmann (links), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, und Verleger Martin Balle stehen anlässlich der Eröffnung der Attenkofer Akademie im Eingangsbereich des Neubaus.   
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Die Leiterin der Akademie, Sonja Ettengruber, begrüßte die Gäste. 
Die Leiterin der Akademie, Sonja Ettengruber, begrüßte die Gäste. 
Die Leiterin der Akademie, Sonja Ettengruber, begrüßte die Gäste. 
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer Akademie.
Matthias Hofer schlüpfte in die Rolle von Clemens Attenkofer.
Matthias Hofer schlüpfte in die Rolle von Clemens Attenkofer.
Matthias Hofer schlüpfte in die Rolle von Clemens Attenkofer.
Auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) hielt eine Rede.
Auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) hielt eine Rede.
Auch Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) hielt eine Rede.
Am Rednerpult: Florian Herrmann 
Am Rednerpult: Florian Herrmann 
Am Rednerpult: Florian Herrmann 
Auch vier Schüler bekamen die Gelegenheit, den historischen Gast Clemens Attenkofer zu interviewen. 
Auch vier Schüler bekamen die Gelegenheit, den historischen Gast Clemens Attenkofer zu interviewen. 
Auch vier Schüler bekamen die Gelegenheit, den historischen Gast Clemens Attenkofer zu interviewen. 
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft kamen zum Festakt in die Attenkofer-Akademie.
Ein Rundgang durch die Ausstellung in der neuen Akademie.
Ein Rundgang durch die Ausstellung in der neuen Akademie.
Ein Rundgang durch die Ausstellung in der neuen Akademie.
Der Blick auf die Attenkofer-Akademie.
Der Blick auf die Attenkofer-Akademie.
Der Blick auf die Attenkofer-Akademie.

Die Ausstellung, die in der Akademie gezeigt werde, berühre heute mehr, als sie vor zehn Jahren berührt hätte, ist Herrmann überzeugt. Es sei ein Déjà-vu, man sehe, Geschichte wiederhole sich: Seine Generation sei mit der Gewissheit stabiler Demokratie und stabilen Friedens aufgewachsen. Jetzt sei der Frieden gefährdet durch Aggressoren, die eine neue Weltordnung wollten. Die Akademie sei „Leuchtturm und Widerstandsnest“ gegen den Druck, der von links wie rechts auf der Demokratie laste und sich jedem sachlichen Diskurs verweigere. „Wir brauchen den Qualitätsjournalismus.“

Je zwei Schüler von Anton-Bruckner- und Ludwigsgymnasium in Straubing, Florian Fromm, Daniela Isaila, Matilda Gruber und Frederik Vuskovic, interviewten als kurzes Intermezzo den zeitreisenden Tagblatt-Gründer Clemens Attenkofer, in den sich Schauspieler Matthias Hofer verwandelt hatte.

Ein wunderbares Geschenk an die Heimat

„Genial gelungen“ und „ein wunderbares Geschenk an die Heimat“ nannte Oberbürgermeister Markus Pannermayr die Akademie. Sie schaffe Räume zur Diskussion und zum kritischen Hinterfragen – wichtig in einer Zeit, in der viele ihre Meinung nur in der vermeintlich grenzenlos freien Welt sozialer Medien bildeten. Dabei sei hier ein enger Tunnel programmierter Algorithmen. Seine Sorge sei, ob die Gesellschaft beieinanderbleibe. Denn die Gefahr der Anfälligkeit für Populismus, für allzu einfache Antworten, sei groß.

Ein weiteres Intermezzo des Festakts galt Impulsen zur Zukunft der Medienbranche – von Valdo Lehari, Vizepräsident des Verbands Europäischer Zeitungsverleger (ENPA), Stefan Hilscher, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), und Andreas Scherer, Vorsitzender des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV).

Den Schlussakkord setzten Dekan Johannes Plank und Pfarrer Bernd Reuther mit der Segnung des Gebäudes und der Menschen, die hier ein- und ausgehen werden. Architekt Peter Brückner, der von einem „einzigartigen Herzensprojekt“ und einem „nachhaltigen Gefäß für Demokratie und Pressefreiheit“ sprach, überreichte Verleger Martin Balle den symbolischen Schlüssel für die Akademie. Dann wurde gefeiert und bei ersten Führungen die Akademie erkundet.

Geschichte von Verlag und Pressefreiheit

Nach 587 Tagen Bauzeit steht die Attenkofer-Akademie. In dem dreigeschossigen Holzbau am Aster Weg 41 in Straubing wurden 380 Kubikmeter Holz und 50 Tonnen Stahl verbaut. 280 Quadratmeter Glasflächen sorgen für ein offenes, lichtes Gebäude.

In der Akademie vermittelt das Attenkofersche Verlagshaus seine Geschichte und die Bedeutung von Presse- und Meinungsfreiheit. Verlags- und Mediengeschichte werden in der Akademie in den allgemeinen zeitgeschichtlichen Kontext gesetzt. Experten haben hierfür vier Räume gestaltet, die Besucher durch unterschiedliche Zeitepochen führen – von den Anfängen der Pressefreiheit 1848/1849, dem Gründungsjahr der „Landshuter Zeitung“, über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis in das mediale Heute mit seinen Herausforderungen durch Social-Media-Plattformen und künstliche Intelligenz.

Erlebbar und begreifbar werden die einzelnen Stationen der Ausstellung mithilfe von Video- und Audioinstallationen, sowie Projektionen, Schautafeln und Exponaten. Das Besondere der Ausstellung: Clemens Attenkofer führt als Leitfigur durch die einzelnen Epochen. Der Buchdrucker und Buchhändler aus Landshut hat als 22-Jähriger im Jahr 1860 das „Straubinger Tagblatt“ gegründet.

Die Besucher können ihr erworbenes Wissen bei Mitmach-Elementen wie Quiz und Lernspielen testen und praktisch anwenden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Grafiken zu entwerfen, zu fotografieren sowie Podcasts und Videos aufzunehmen. Die Dokuschau der Akademie ist für Gruppen konzipiert und richtet sich an Schulklassen, Lehrerkollegien, Vereine, Clubs oder andere Gruppen aus der Gesellschaft. Auch für Einzelpersonen wird es regelmäßig Führungen geben.

Das ist aber noch nicht alles: Journalisten der Mediengruppe Attenkofer erklären den Job des Redakteurs, zeigen den Weg zu einem fertigen Artikel, bieten Schreibworkshops an, prüfen mit den Besuchern Fakten und enttarnen Fake News. Weitere Workshops, Diskussionsrunden, Vorträge, Seminare und Tagungen sowie speziell an Senioren gerichtete Angebote ergänzen das Programm. Wer darüber hinaus sehen möchte, wie eine Zeitung gedruckt wird, kann gleich nebenan im Druckzentrum die Rotationsdruckmaschine, das Papierlager und die Versandanlage besichtigen.

Betreut wird die Akademie von der Redaktion Freistunde, die vom Verlagshaus am Ludwigsplatz bald an den Aster Weg umzieht.
Die ersten beiden Veranstaltungen in der Akademie stehen schon fest: Am Mittwoch, 29. Oktober, ab 13.30 Uhr, geht es um das Thema „Gemeinsam – Ein Tag für aktive ältere Menschen“.

Eine Anmeldung ist per E-Mail an lima@mga.de möglich. Am Mittwoch, 19. November, um 8.30 Uhr, findet der Lehrermedientag der Bayerischen Zeitungen statt. Die Anmeldung erfolgt per Mail an info@attenkofer-akademie.de.

Auf der Internetseite der Attenkofer-Akademie unter www.attenkofer-akademie.de finden Interessierte eine Übersicht aller Veranstaltungen. Eine Anmeldung für Führungen wird demnächst möglich sein. Führungen für Schulklassen werden nach den Weihnachtsferien beginnen.   

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