Einsatzbilanz

Umgestürzte Bäume, fliegende Schirme: So verlief das Unwetter in Ostbayern


Einige Bahnstrecken waren am Mittwochnachmittag wegen umgestürzter Bäume gesperrt. (Symbolbild)

Einige Bahnstrecken waren am Mittwochnachmittag wegen umgestürzter Bäume gesperrt. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Für Dienstagnacht und Mittwoch hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für mehrere Landkreise in Ostbayern Unwetterwarnungen ausgesteuert. Abgesehen von umgestürzten Bäumen und einem herumfliegenden Sonnenschirm verlief das angekündigte Unwetter aus Sicht der Polizei in Niederbayern relativ glimpflich. 

Wie die Polizei mitteilt, gingen bei der Einsatzzentrale bis 16 Uhr rund 50 Meldungen im Zusammenhang mit dem Gewitter ein. Bei der Mehrheit der Meldungen mussten Einsatzkräfte die Straßen und Schienen wegen umgestürzter Bäume beziehungsweise herabgefallener Äste absichern oder sperren.

Auf der Bahnstrecke zwischen Neufahrn und Radldorf fällt die Regionalbahn 27624 der Deutschen Bahn aufgrund eines umgestürzten Baumes aus. Züge der agilis stehen bereit. Auch zwischen Bogen und Radldorf musste der Bahnverkehr kurzfristig eingestellt werden. Hier war die RB 27627 betroffen.

Wegen umgestürzter Bäume war zudem die Bahnstrecke zwischen dem Landshuter und dem Regensburger Hauptbahnhof gesperrt. Auch die RB 27622 zwischen Straubing und Bogen war nicht fahrbereit. Laut Deutscher Bahn wurden die Züge an den Bahnhöfen in Regensburg und Landshut zurückgehalten und ein Ersatzverkehr eingerichtet. 

Durch Sturmschäden mussten die Beschäftigten auch in der Oberpfalz ab 14 Uhr auf mehreren Strecken vorübergehend der Bahnverkehr einstellen. Das betraf die Strecken RB 23, 27 und 28 der Oberpfalzbahn sowie den Alex Richtung Landshut und alle Linien der Waldbahn. Bis auf den RB 27 zwischen Cham und Furth im Wald fahren inzwischen alle Züge wieder, allerdings kann es auch weiterhin zu Verzögerungen kommen.

58 Mal sind Feuerwehr und Polizei wegen des Unwetters am Mittwoch in der Oberpfalz ausgerückt. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen aber lediglich um umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste, wie ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen sagte. Die Einsatzorte konzentrierten sich demnach vom Nachmittag bis in die späten Abendstunden auf die Landkreise Regensburg, Cham und Schwandorf.

Diverse Einsätze von Feuerwehr und Polizei

  • Ein herumfliegender Sonnenschirm verletzte einen Mann in der Straubinger Bahnhofstraße. Er musste sich in ärztliche Behandlung begeben.
  • Kurz vor 14 Uhr mussten Beamte die B20 im Bereich Oberschneiding Richtung Straubing sowie die Westtangente auf Höhe "Am Hagen" wegen herabgefallener Äste sperren.
  • In der Graflinger Straße in Deggendorf löste das Unwetter ein Blechdach aus der Verankerung, sodass es zum Teil auf den Gehsteig fiel. 
  • Bei der Polizei Kelheim kam es zum Stromausfall und damit einhergehend auch zur kurzen Unerreichbarkeit.
  • An der A93 auf Höhe Hausen knickte ein Mittelspann-Strommast ab.
  • In der Inneneren Frühlingsstraße, an der Frauenbrünnlstraße in Straubing und bei der Westtangente fiel jeweils ein Baum auf ein Auto, nähe Cham stürzte ein Baum auf ein Gartenhaus.
  • Im Bereich Wallersdorf entliefen zwei, durch das Gewitter aufgeschreckte, Ponys.
  • Bei Wiesenfelden fiel ein Baum auf einen leeren Bus.
  • In Lindberg krachte ein Bus auf ein Wohnhaus, in Viechtach auf ein Wohnmobil - der Schaden liegt im fünfstelligen Bereich.
  • In der Nähe von Tiefenbach rissen zwei von drei Stromleitungen, sodass es zum Funkenflug kam. 
  • Auch im Landkreis Regen waren die Feuerwehren im Einsatz: Das Dach der Teisnacher Pfarrkirche wurde durch das Unwetter in Mitleidenschaft gezogen. 
  • In Deggendorf deckte der Sturm ein Hausdach ab. Es waren mehrere Feuerwehren im Einsatz.

Das Präsidium warnt zudem vor einer erhöhten Unfallgefahr entlang von Waldstücken. Alle Informationen zu Verzögerungen und Zugausfällen auf www.bahn.de sowie unter www.bahn.de/ris.

In Bayern rechnet der Deutsche Wetterdienst vor allem ab Donnerstagnachmittag gebietsweise mit schweren Gewittern. Demnach soll es zu heftigem Starkregen kommen, bei dem in kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter fallen können. Auch Orkanböen mit um die 120 Stundenkilometern und große Hagelkörner mit Durchmessern von etwa fünf Zentimeter seien laut Wetterdienst wahrscheinlich.