Straubing

Tigers-Coach Ratushny: "Man kann die eigene Spielweise nicht ändern, nur anpassen!“


Auf der Taktiktafel bringt Tigers-Coach Daniel Ratushny die kleinen Dinge noch einmal in Erinnerung, welche die Spieler im Spiel am Abend dann umsetzen sollen (Foto: Kettenbohrer).

Auf der Taktiktafel bringt Tigers-Coach Daniel Ratushny die kleinen Dinge noch einmal in Erinnerung, welche die Spieler im Spiel am Abend dann umsetzen sollen (Foto: Kettenbohrer).

Von Redaktion idowa

Jede Woche sitzt der Trainer der Straubing Tigers Daniel Ratushny mehrere Stunden vor seinem Laptop und analysiert die nächsten Gegner. Vor dem Heimspiel gegen Hamburg hat er uns einen kleinen Einblick in diesen Teil seines Jobs als Trainer gegeben.

"Eines möchte ich gleich vorweg sagen. Das wichtigste, was man wissen muss ist, dass man sein Spielsystem von Gegner zu Gegner nicht grundlegend umstellen kann", erklärt der Coach. Vielmehr gehe es darum, dass man die Stärken und Schwächen der Gegner herausarbeitet und sich die kleinen Dinge merkt. "Ich will da nicht zu sehr ins Detail gehen", so der Coach. "Hier ein einfaches Beispiel: Bei der Vorbereitung auf das Spiel gegen Berlin ist uns aufgefallen, dass ihre Verteidiger unsere Flügelstürmer sehr aggressiv an der Bande angreifen beim Forecheck und sich so immer wieder Raum in der Mitte auftut. Deshalb war es unser Ziel gegen Berlin die öffnenden Pass über unseren Center zu spielen in der Mitte unseres eigenen Drittels, anstatt diesen Pass entlang der Bande zu spielen", erklärt der Coach. Ein Mittel, das die Tigers dann im Spiel auch erfolgreich angewendet haben.

Zu viele Informationen für die Spieler sind nicht gut

Von derlei Erkenntnissen sammelt Ratushny unzählige in den Videos auf seinem Rechner. "Vor einem Spiel schau ich mir maximal drei Spiele an. Darunter ist in der Regel die beiden zurückliegenden Spiele des Teams und das Spiel, welches wir gegen das Team gespielt haben." Die Erkenntnisse daraus bespricht er dann mit seinem Co-Trainer Bernie Englbrecht. "Es geht hier vor allem um kleine Dinge", so der Coach. "Vier bis fünf dieser kleinen Dinge geben wir dann an unser Team weiter." In Kleingruppen werden diese in der Regel zwei Tage vor dem Spiel geschult. Am Spieltag selbst werden diese vier fünf Dinge dann noch mal in Erinnerung gerufen. "Mehr macht keinen Sinn, denn wenn man den Spielern zu viel sagt, dann fangen sie auf dem Eis zu denken an und man wird langsam." Dass das in einer so schnellen Sportart wie Eishockey von Nachteil ist, muss nicht extra betont werden.


Zumal nach Ansicht von Daniel Ratushny das Wissen um die Stärken und Schwächen des Gegners nur rund 20 Prozent des Erfolges eines Teams ausmacht. "Etwa 80 Prozent macht das eigene Spiel aus", erklärt der Coach. Dabei geht es nicht um komplizierte Spielzüge. Vielmehr muss man grundlegende Dinge des Spiels wieder und wieder üben. So wird beispielsweise das Duell eins gegen eins in jeder Einheit trainiert. "Da ist es zum Beispiel wichtig, dass man sich immer auf den Körper konzentriert und nicht auf dem Puck", erklärt Ratushny. "Das ist im Fußball anders, oder? Da muss man sich auf den Ball konzentrieren." Und er fügt noch an. "Wenn man den Körper im Blick hat, dann kann man den Spieler checken, wenn er den Puck vorbei legen will."


An diesen grundlegenden Dingen arbeitet Ratushny mit seinem Trainerteam jede Woche, um die angestrebte Konstanz im Spiel zu erreichen, welche für den Erfolg so wichtig ist. "Da wird das Spiel am Freitag gegen Hamburg ein echter Test. Nach dem Sieg gegen das Topteam Berlin wäre ein Erfolg gegen das nächste Topteam nicht hoch genug zu bewerten." Ungeachtet des Ausgangs der beiden Spiele, wird Ratushny sich am Montag wieder hinsetzen und weitere Spiele analysieren. Dabei profitiert er auch von einer Homepage der Deutschen Eishockey Liga. Auf dieser sind alle DEL-Spiele gespeichert und für die Coaches abrufbar.

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JEDE MENGE GESPRÄCHSBEDARF herrscht zwischen Tigers-Trainer Daniel Ratushny und seinen Spielern vor der ersten englischen Woche. Foto: Schindler

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Tigers-Coach Daniel Ratushny glaubt fest an die Playoff-Teilnahme seines Teams (Foto: Schindler).

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Tigers-Co-Trainer Bernie Englbrecht sieht sich schweren Vorwürfen Münchner Medien gegenüber (Foto: Schindler).

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Trainer Dan Ratushny ist mit der bisherigen Saisonvorbereitung zufrieden (Foto: Schindler).

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Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen (Bildmitte) stellte sich den Fragen der Tigers-Fans (Foto: Schindler).

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Nach 40 Minuten sah es aus Sicht der Tigers nicht gut aus. Sie lagen mit 0:2 zurück (Foto: Schindler).

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Nicht nur hinter vorgehaltener Hand spricht sich Tigers-Chefcoach Dan Ratushny (r.) manchmal mit seinem "Co" Bernie Englbrecht ab. Von dessen Sachverstand und Erfahrung profitiert die gesamte Mannschaft (Foto: Schindler)

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Dan Ratushny ist einer der Kandidaten für den Posten des Eishockey-Bundestrainers (Foto: Schindler).

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Eishockey Trainer des Jahres: Dan Ratushny! (Foto: Schindler)

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Dan Ratushny ist der Neue an der Bande der Tigers. Co-Trainer bleibt Bernie Englbrecht (links) (Foto: Schindler)

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