Straubing Tigers

Gutes Zeichen

Schwere Gegner? Tigers spielen heute in Nürnberg und erwarten am Sonntag Mannheim, aber Pokel macht klar: "Wir müssen uns vor keinem verstecken"


Er kam, sah - und hält, was es zu halten gibt: Sebastian Vogl erweist sich in den Spielen, in denen er für den verletzten Jeff Zatkoff zum Einsatz kommt, bisher als ruhiger und sicherer Rückhalt der Tigers. Auch heute in Nürnberg und am Sonntag daheim gegen Mannheim wird es wieder auf den 33-jährigen Backup ankommen.

Er kam, sah - und hält, was es zu halten gibt: Sebastian Vogl erweist sich in den Spielen, in denen er für den verletzten Jeff Zatkoff zum Einsatz kommt, bisher als ruhiger und sicherer Rückhalt der Tigers. Auch heute in Nürnberg und am Sonntag daheim gegen Mannheim wird es wieder auf den 33-jährigen Backup ankommen.

Von Michael Bayer

Es ist ein Wochenende, an dem der Maßstab höher ist." So beschreibt Tigers-Trainer Tom Pokel die Aufgaben, die vor seiner Mannschaft liegen - und die könnten wirklich einfacher sein. Am heutigen Freitag (19.30 Uhr) kommt es bei den derzeit sechstplatzierten Thomas Sabo Ice Tigers in Nürnberg um 19.30 Uhr zum Derby. Dort warten die Niederbayern seit dem 23. September 2016 auf einen Auswärtssieg. Am Sonntag schlägt dann kein Geringerer als der amtierende deutsche Meister Mannheim zum Top-Spiel im Eisstadion am Pulverturm auf. Beginn gegen die Adler - übrigens am "Kinder- und Jugendtag" mit anschließendem "Kids on Ice Day" (siehe Bericht unten) - ist um 14 Uhr. Dabei wird Stefan Loibl das erste Mal nach Bekanntgabe seines Wechsels zur nächsten Saison gegen seinen künftigen Arbeitgeber antreten.

Die Stimmung, sie ist "im Großen und Ganzen gut", meint Pokel. Doch wer glaubt, dass nach dem besten Saisonstart der DEL-Geschichte alles perfekt ist, dem entgegnet der Head Coach: "Es herrscht auch ein bisschen Unzufriedenheit wegen der Niederlage am Sonntag in Berlin." Das sei aber ein gutes Zeichen, denn: "Wir wollen mehr, die Jungs haben Ziele. Wenn wir die nicht erreichen, sind wir unzufrieden."

Ausschlaggebend für die zurückliegende 2:5-Niederlage waren aus seiner Sicht die Zweikämpfe, in die seine Mannschaft nicht gut hineingekommen sei. Für die beiden schweren Aufgaben heute und übermorgen fordert er daher ein härteres und körperbetonteres Spiel seiner Truppe. Mit deren Disziplin zeigt sich der Chefanweiser zufrieden: "Wir sind eine viel coolere und kontrolliertere Mannschaft dieses Jahr, laufen nicht blauäugig und kopflos in irgendwas hinein." Dass die Tigers laut Ranking dennoch weiter das unfairste Team der Liga sind, sei dem "kürzeren Weg zu den Strafen" geschuldet, wie es Pokel formuliert. Die Statistik spiegle das Plus an Disziplin somit nicht wider. Und in der Tat: Die Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Kael Mouillierat in Wolfsburg, die in dieser Statistik natürlich deutlich zu Buche schlägt, war eine in der betreffenden Situation überharte Entscheidung.

Viel Lob für starken Backup Vogl

In Sachen Kader wird Pokel sehr wahrscheinlich auch wieder auf die zuletzt angeschlagen pausierenden Benedikt Kohl und Travis Turnbull zurückgreifen können, bei denen heute final über einen Einsatz entschieden werde. "Sie haben volle Trainingseinheiten mitgemacht", weckt er berechtigte Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr der beiden. Auch der gegen die Eisbären von einem Puck im Gesicht getroffene Chase Balisy ist einsatzbereit, lediglich ein Veilchen rund ums linke Auge erinnert an die schmerzhafte Begegnung mit der Hartgummischeibe. Für Torhüter Jeff Zatkoff kommt ein Einsatz dagegen noch zu früh, der arbeitet "in kleinen Schritten" an seinem Comeback.

In der Zwischenzeit wird ihn weiter Sebastian Vogl vertreten. der für seine Leistungen viel Lob erhält: "Er ist bisher großartig gewesen. Ich bin das vierte Jahr hier und habe Sebastian schon einige gute Dinge machen sehen", so Tigers-Topscorer Jeremy Williams über "Birdy", wie der 33-jährige Goalie in Mannschaftskreisen genannt wird. "Er ist ein Profi durch und durch. Wenn die Möglichkeit kommt, ist er bereit - und das sieht man auch. Das Team musste sich entsprechend nicht groß umstellen, wir vertrauen ihm", sparte Williams nicht mit Lob für seinen Teamkollegen.

Zum Derby in Nürnberg weiß der 35-jährige Kanadier, dass es vor allem "nie eine einfache Aufgabe" ist und pocht auf ein simples Spiel sowie darauf, die Geschwindigkeit im Team zu nutzen und den Gegner laufen zu lassen. Die Ice Tigers haben immerhin drei Siege am Stück eingefahren und trotzen dem Verletzungspech in ihren Reihen bisher durchaus eindrucksvoll. Besonders Daniel Fischbuch ragt bei den Franken mit bereits zwölf Scorer-Punkten (und damit jetzt schon doppelt so vielen wie in der ganzen vergangenen Saison für Berlin) derzeit heraus.

Gegen die Adler Mannheim, die neben den beiden Verteidigern Cody Lampl und Thomas Larkin ebenso den am Bein verletzten David Wolf ersetzen müssen, erwartet Torjäger Williams ein "Schachspiel", bei dem es darauf ankommen werde, wer mehr kämpft. Zudem treten die Adler ausgeruht an, da ihr Freitagsspiel gegen die Iserlohn Roosters auf den 29. Oktober verlegt worden ist. "Wir müssen hart arbeiten, sie niederringen und unsere Chancen nutzen, wenn wir sie bekommen", schwört Williams auf die Partie ein. Und sein Coach stellt selbstbewusst klar: "Wir haben ein ganz gutes Team und müssen uns vor keinem Gegner verstecken - egal, ob im November oder Dezember oder an diesem Wochenende. Wir wollen spielen, um zu gewinnen."