Bogener Zeitung

Faurecia-Werk vor dem Aus?


Von Redaktion idowa

Geiselhöring. (ver) Alles Hoffen war umsonst: Wie der Bürgermeister der Stadt Geiselhöring, Bernhard Krempl, am Montagabend mitteilte, steht das Faurecia-Werk im südlichen Landkreis Straubing-Bogen nun wohl endgültig vor dem Aus.

Krempl wurde eigenen Angaben zufolge seitens der Werkleitung darüber informiert, dass es für die Produktionsstätte des französischen Automobilzulieferers nicht gut aussehe. "Ich bin gerade wirklich stinksauer", sagt er. Das Stadtoberhaupt ärgert vor allem, dass den Menschen und auch den Kommunalpolitikern in der Region in den vergangenen Monaten noch Hoffnung auf den Erhalt des Werkes vorgegaukelt worden sei. "Uns wurde immer erzählt, dass - sollte ein geeigneter Auftrag an Land gezogen werden können - das Werk in Geiselhöring erhalten wird."

Was Krempl besonders sauer macht: Ein Auftrag wäre jetzt da. Faurecia soll Autositze für die 1erReihe von BMW produzieren. Allerdings werden die laut Krempl nicht in Geiselhöring hergestellt. Stattdessen werde ein neues Werk im tschechischen Pilsen gebaut. Dort soll der neue Auftrag abgewickelt werden. Auf Wunsch des Kunden, wie Faurecia-Pressesprecherin Kirsten Lattewitz erklärt. Sie betont auch, dass der Auftrag für den 1-er BMW nur eine von verschiedenen Optionen gewesen sei, um Arbeitsplätze am Standort Geiselhöring zu sichern. Für einen Teil des Werkes gibt es laut Lattewitz auch noch Perspektiven. Faurecia bemühe sich weiter, Aufträge für den Standort Geiselhöring zu finden.

Faurecia ist ein wichtiger Arbeitgeber für die Region um Straubing. Bereits Anfang April vergangenen Jahres wurde bekannt, dass der Produktion im Labertal das Aus droht. Insgesamt sind rund 570 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. "Das ist für uns ein schwerer Schlag", so Krempl.