Straubing Tigers

Die Straubing Tigers wollen Platz 13 verteidigen und mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause


Verteidiger Sören Sturm kann sich gut vorstellen, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Straubing Tigers zu verlängern. (Foto: Harry Schindler)

Verteidiger Sören Sturm kann sich gut vorstellen, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Straubing Tigers zu verlängern. (Foto: Harry Schindler)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Am Freitagabend kommt es im Eisstadion am Pulverturm zum Kellerduell der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dann empfängt der Vorletzte Straubing Tigers das Schlusslicht Schwenninger Wild Wings. Jedoch könnten die Vorzeichen kaum unterschiedlicher sein. Um das zu sehen, muss man sich nur die bisherige Bilanz im Januar beider Teams betrachten. Während Schwenningen nur sechs Zähler holte, sammelten die Tigers deren 16. Am vergangenen Freitag überholten die Niederbayern die Schwenninger in der Tabelle und reichten die Rote Laterne weiter.

Somit gehen die Straubinger seit langem einmal wieder als Favorit in eine Partie, was an der Herangehensweise allerdings nichts ändert. "Ohne Leidenschaft und Kampf können wir kein Spiel gewinnen. Das wird auch gegen Schwenningen der Schlüssel zum Erfolg sein", sagt Trainer Larry Mitchell. Und Verteidiger Sören Sturm meint: "Wir gehen in jedes Spiel gleich rein. Man muss vor Schwenningen immer auf der Hut sein. Ich denke, dass es ein enges aber gutes Spiel wird."

Mitchell: "Wollen mit einem guten Gefühl in die Pause."

Auch am Sonntag spielen die Tigers vor eigenem Publikum, empfangen dann den Tabellenzweiten EHC Red Bull München zum Derby. Gerade für Sören Sturm, der selbst drei Jahre in der Landeshauptstadt aktiv war, ist das ein besonderes Spiel. Und er rechnet sich auch gegen den Etatkrösus der Liga durchaus Chancen aus: "Man sollte uns auch gegen München nicht abschreiben." Larry Mitchell sagt: "Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Pause." Wie viele Punkte dafür nötig sind, lässt der Trainer offen.

Was allerdings deutlich spürbar ist: Die Atmosphäre rund um den Verein hat sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Was angesichts des Erfolgs nicht verwundert. Der größte Faktor für den Erfolg dürfte zweifelsfrei der Trainerwechsel von Rob Wilson zu Larry Mitchell sein. Sören Sturm sieht den Trainertausch ebenfalls als Wendepunkt der Saison an. Auch bei ihm war zuletzt ein deutlicher Leistungsaufschwung festzustellen. "Seit Larry da ist, bekomme ich mehr Vertrauen und versuche, das zurückzuzahlen", liefert der 25 Jahre alte Verteidiger auch eine Begründung dafür.

Nach eineinhalb unglücklich verlaufenen Jahren scheint Sturm endlich angekommen zu sein in Straubing. Im Sommer läuft allerdings sein Vertrag aus. Er selbst könnte sich derzeit allerdings einen Verbleib in Straubing gut vorstellen: "Definitiv. Ich fühle mich hier wohl, so wie es momentan ist und sehe keinen Grund, den Verein zu verlassen." Sturm spielt aktuell in der zweiten Reihe und kommt auch im Powerplay zum Einsatz. Er könnte einer der Gewinner des Castings unter Larry Mitchell sein.

Spieler haben sich für einen neuen Vertrag angeboten

"Es gibt Spieler, die sich in den letzten Spielen angeboten haben", sagt Mitchell, ohne Namen zu nennen. Er führe mit Manager Jason Dunham bereits intensive Gespräche über den Kader für die neue Saison. "Und die Gespräche hören sich anders an, als noch vor vier Wochen", sagt Mitchell. Jedoch werden Änderungen im Kader nötig sein. "Wenn man unsere Torproduktion ansieht, muss man einige Spieler austauschen. Aber vielleicht nicht so viele, wie Jason am Anfang geglaubt hat", so Mitchell.

Jedoch muss vor allem bei den Ausländern das Scoring-Potential erhöht werden. Als gute deutsche Scorer, die mehr als 30 Tore pro Saison fast garantieren, fallen Mitchell in der DEL spontan Michael Wolf und Patrick Reimer ein. "Man kann davon ausgehen, dass die nicht so schnell nach Straubing kommen werden", muss Mitchell schmunzeln. Jedoch sei er auch glücklich, Spieler wie Sandro Schönberger, Thomas Brandl oder René Röthke zu haben.

Gerade weil die Torproduktion bei den Tigers in dieser Saison ein Problem ist (Mitchell: "Man kann sich nicht nur auf Blaine Down verlassen, dass er die ganzen Tore schießt."), ließ der Coach sein Team zuletzt defensiver agieren. "Wenn man nur zwei oder drei Tore pro Spiel erzielt, muss man weniger kassieren", so die plausible Erklärung des Trainers. Jedoch sei nicht nur sein System verantwortlich für den zurückgekehrten Erfolg, sondern vor allem die Spieler, die die Vorgaben umsetzen. "Man muss sich auf die Spieler verlassen können, sie stehen auf dem Eis. Ich gebe die Vorgaben, aber die Spieler müssen sie umsetzen", so Mitchell. Und wenn die Vorgaben des Trainers auch in den beiden Heimspielen gegen Schwenningen und München umgesetzt werden, dann wird am Ende auch eine Punktezahl herausspringen, mit der sich nicht nur der Coach mit gutem Gefühl in die Länderspielpause verabschieden kann.

Larry Mitchell führte die Straubing Tigers mit einer defensiven Taktik zurück in die Erfolgsspur. (Foto: Harry Schindler)

Larry Mitchell führte die Straubing Tigers mit einer defensiven Taktik zurück in die Erfolgsspur. (Foto: Harry Schindler)

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