Happy End

„Bach spiele ich am liebsten“


Miriam Ruhstorfer spielt seit drei Jahren Orgel. Später will die Straubinger Gymnasiastin Kirchenmusik mit Klavier oder Orgel als Hauptfach studieren. (Foto: Tanja Pfeffer)

Miriam Ruhstorfer spielt seit drei Jahren Orgel. Später will die Straubinger Gymnasiastin Kirchenmusik mit Klavier oder Orgel als Hauptfach studieren. (Foto: Tanja Pfeffer)

Von Tanja Pfeffer

Später mal was mit Musik machen - diesen Traum haben viele Jugendliche. Miriam Ruhstorfer aus Leiblfing hat in diesem Jahr den ersten Grundstein für ein Musikstudium gelegt. Die 14-Jährige hat als jüngste Teilnehmerin des Kurses den D-Orgelschein in Regensburg bestanden - mit einer grandiosen Abschlussnote von 1,43. Später will die Straubinger Gymnasiastin Kirchenmusik mit Klavier oder Orgel als Hauptfach studieren.

Für den Orgelschein ist Miriam im vergangenen Schuljahr jeden zweiten Samstag nach Regensburg ins bischöfliche Ordinariat gefahren - zusätzlich zur Schule. Dort hatte sie theoretischen und praktischen Unterricht im Wechsel. Am Jahresende musste sie verschiedene Prüfungen ablegen - praktische in Gehörbildung, Klavier, Orgel und Gesang, theoretische zum Beispiel in Orgelbaukunde, Stimmkunde oder auch in Tonsatz. Jede Menge zu lernen und zu üben also. "Es war ein anstrengendes Jahr, aber der Orgelschein hat so großen Spaß gemacht", schwärmt Miriam. "Ich bin durch die Zeit viel sicherer beim Spielen geworden. Für den Kurs musste Miriam zuerst eine Aufnahmeprüfung bestehen. "Ich musste ein Lied aus dem Gotteslob auf der Orgel spielen, dann ein Literaturstück von Bach. Danach spielte ich noch ein Stück am Klavier und musste aus dem Gotteslob vorsingen. Ich war so aufgeregt", erinnert sich die 14-Jährige. Von 40 Bewerbern hat es Miriam mit 24 anderen in den Kurs geschafft. "Ich habe mich so gefreut. Ich wollte diesen Kurs absichtlich so jung machen, weil ich später in der Schule immer stärker eingespannt bin. Da habe ich wahrscheinlich nicht mehr so viel Zeit." Und Zeit nimmt Miriams außergewöhnliches Hobby viel in Anspruch. Jeden Tag übt sie auf der Orgel zu Hause, einmal in der Woche nimmt sie Unterricht und zwei- bis dreimal begleitet sie den Gottesdienst in Leiblfing. "Die Orgel in der Kirche dort ist eine der besten im Landkreis. Sie klingt toll." Vor drei Jahren hat Miriam sich zusätzlich zum Klavierunterricht noch für die Orgel entschieden. "Ich wollte noch etwas Neues lernen." Jetzt muss sie statt zwei Zeilen im Notenblatt gleich drei gleichzeitig lesen und spielen können. Ein neues Stück lernt sich Miriam deshalb immer auf dieselbe Weise: "Erst spiele ich die rechte Hand zusammen mit den Füßen, dann die linke Hand zusammen mit den Füßen und am Ende alles zusammen." Ihre liebsten Komponisten hat Miriam schnell ausgewählt: Johann Sebastian Bach. "Seine Stücke sind zwar schwer, aber überschaubarer, geordneter als andere." Dass sie den D-Schein jetzt bestanden hat, reicht der ehrgeizigen Gymnasiastin übrigens nicht. In diesem Schuljahr hat sie bereits den C-Schein in Regensburg begonnen. Bis Juli 2014 fährt sie wieder jedes zweite Wochenende nach Regensburg und feilt an ihren Chancen für ihr Studium der Kirchenmusik.