Brot aus Elisabethszell

Am Freitag rollen Hilfstransporte an ukrainische Grenze


Für die Menschen in der Ukraine werden unter anderem vor allem Isomatten, Schlafsäcke, Hygieneartikel sowie Babynahrung und Windeln benötigt. Viele Hilfsorganisationen - aber auch Privatleute - sammeln derzeit für die Betroffenen im Krisengebiet.

Für die Menschen in der Ukraine werden unter anderem vor allem Isomatten, Schlafsäcke, Hygieneartikel sowie Babynahrung und Windeln benötigt. Viele Hilfsorganisationen - aber auch Privatleute - sammeln derzeit für die Betroffenen im Krisengebiet.

Der Konflikt in der Ukraine geht derzeit vielen Menschen nahe. Auch im Landkreis Straubing-Bogen setzen sich Organisationen und Privatpersonen ein, den Menschen in der Ukraine zu helfen - und die Resonanz ist groß.

"Wenn man das sieht, muss man einfach was machen", sagt Reiner Dietl, Inhaber der drei "Dorfbäck"-Filialen im Landkreis und einer Filiale in Bad Kötzting. Deshalb hat er sich mit der Regensburger Sea Eye-Gruppe zusammengeschlossen. "Wir fahren mit unserem eigenen Lieferwagen am Freitag nach Regensburg und von dort aus an die polnisch-ukrainische Grenze", sagt Dietl. Im Gepäck hat er dabei nicht nur rund 600 Brote für die Menschen in der Ukraine, sondern auch wichtige Dinge wie Isomatten, Schlafsäcke, Hygieneartikel und Waschmittel. Die Brote backt Dietl zum Teil selbst, auch die Bäckerei Plendl aus Straubing sowie ein größerer Lieferant Dietls beteiligen sich. "Die JVA möchte auch noch Brote zur Verfügung stellen", erzählt der Bäcker aus Elisabethszell, einem Ortsteil der Gemeinde Haibach. Jedoch wisse er noch nicht, ob die Brote der JVA für diese Fahrt schon fertig werden. "Wir fahren aber in zwei Wochen noch mal", sagt Dietl.

Reiner Dietl

Reiner Dietl

Hilfe fürs Fahren willkommen

Die Spendenbereitschaft der Bewohner im Landkreis Straubing-Bogen sei überwältigend. Doch nicht nur Sachspenden kann Dietl brauchen. "Wenn sich jemand als Fahrer zur Verfügung stellen möchte, ist das auch super", erklärt er. Denn die Strecke bis zur polnisch-ukrainischen Grenze alleine zu bewältigen, sei anstrengend. Deshalb sei er um jede Hilfe froh. Ins Kriegsgebiet direkt würde Dietl aber nicht fahren wollen, das sei einfach zu riskant.

Auch das RKT, mit Hauptsitz in Regensburg, sammelt im Landkreis Straubing-Bogen für die Menschen im Krisengebiet. Wie Geschäftsführer Jürgen Zosel sagt, werden vor allem Babynahrung, Windeln und nicht verderbliche Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Konserven gebraucht. Auch Verbandsmaterial, Taschenlampen, Zahnbürsten und Damenhygieneartikel seien gefragte Spenden. Was aktuell (noch) nicht gebraucht wird, ist Kleidung. "Die Resonanz ist gigantisch", freut sich Zosel. Für die Hilfsaktion wurde eine Extra-Facebook-Seite eingerichtet. Diese ist auf der Plattform unter "Gemeinsame Hilfe für die Ukraine" zu finden. Dort fasst das RKT noch einmal zusammen, welche Dinge die Menschen in der Ukraine dringend benötigen.

Auch Rettungswagen fahren an die Grenze

Am Freitag gegen Mittag bricht das RKT in Richtung der polnisch-ukrainischen Grenze auf. "Momentan sind es fünf bis zehn Lastwagen", sagt Zosel. Zusätzlich fahren zwei normale Rettungswagen sowie ein Großraum-Rettungswagen mit. "Dadurch ist eine Erstversorgung vor Ort gesichert", erklärt der RKT-Geschäftsführer. Es werden jedoch nur Sachspenden angenommen, Geldspenden werden nicht benötigt. Wer für die Menschen in der Ukraine extra einkauft und einen Nachweis - also den Kassenzettel vorlegt - bekommt über den RKT e.V. eine Spendenquittung ausgestellt.

Hilfsangebot wurde auf das ganze Land ausgeweitet

Bereits seit 2014 versorgen Caritas international und der Partnerverband Caritas Ukraine Menschen in der Konfliktzone in der Ostukraine. Dass Russland die Menschen dort nun angegriffen hat, bedeutet, die Hilfe auf das ganze Land auszuweiten, teilt der Caritasverband der Diözese Regensburg, zu dem auch die Caritas Straubing-Bogen gehört, mit. "Derzeit versuchen Caritas-Mitarbeitende in der Ostukraine unter schwierigsten Bedingungen, die Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Heizmaterial und medizinischer Hilfe zu versorgen", heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

So kann geholfen werden

Spenden können an folgenden Stellen abgegeben werden:

Bei Reiner Dietl können in den "Dorfbäck"-Filialen in Elisabethszell und Haibach Sachspenden bis Donnerstagmittag abgegeben werden, in Mitterfels bis Donnerstag um 18 Uhr. Wer außerhalb der Öffnungszeiten etwas vorbeibringen möchte, kann sich telefonisch im Büro unter 09963/94303810 bei Reiner Dietl melden.

Das RKT nimmt am Hagen in Straubing bis Donnerstagnachmittag, solange die Teststrecke dort geöffnet hat (gegen 16 Uhr), die Materialien entgegen.

Der Caritasverband der Diözese Regensburg bittet um Spenden für die Caritas Nothilfen in der Ukraine. Wer die Arbeit in der Ukraine unterstützen möchte, kann folgende Kontoverbindung nutzen: Caritas international, IBAN: DE 88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL, Verwendungszweck "CY00050 Ukraine-Konflikt". Auch online unter www.caritas-international.de ist eine Geldspende möglich.

Das BRK Straubing-Bogen verweist Anfragen zu Spendenangeboten an die Landesgeschäftsstelle in München. Sachspenden können demnach derzeit nicht angenommen werden. Geldspenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Deutsches Rotes Kreuz, IBAN: DE 63 3702 0500 0005 0233 07, BIC: BFSWDE33XXX, Verwendungszweck "Nothilfe Ukraine". Weitere Informationen gibt es auf der Webseite unter www.brk.de/aktuell/ukraine.