Werkzeug-Diebstahl
Handwerker-Fahrzeuge in Niederbayern aufgebrochen: Tatverdächtige festgenommen

Oliver Berg/dpa
Seit Dezember des vergangenen Jahres kam es immer wieder zu Aufbrüchen von Handwerker-Fahrzeugen in Niederbayern. Das Vorgehen der Täter war dabei stets sehr ähnlich.

Seit Anfang Dezember des vergangenen Jahres ist es in Niederbayern zu über 40 Aufbrüchen von Handwerker-Fahrzeugen gekommen, bei denen meist auch Werkzeuge gestohlen wurde. Nun ist es der Kriminalpolizeiinspektion Passau am vergangenen Donnerstag gelungen, drei Tatverdächtige festzunehmen.
Wie die Polizei mitteilte, hätten sich seit Ende April die Aufbrüche im Zuständigkeitsbereich der Kripo Passau gehäuft. Zwischen dem 7. Mai und dem 15. Mai seien erneut weitere Fahrzeugaufbrüche in Passau, Hutthurm, Fürstenzell, Mötzling und Rehschaln sowie in Plattling und Otzing registriert worden.
Das Vorgehen der Täter war laut Polizei nahezu identisch: Sie hätten sich ausschließlich auf Transporter konzentriert, die aufgrund ihrer Außenbeschriftung als Handwerker-Fahrzeuge zu erkennen waren. Die Außenverkleidung der Seitentüren seien gewaltsam geöffnet worden, um anschließend den Schließmechanismus zu überwinden und die Fahrzeuge zu öffnen. Dann hätten sie daraus hochwertige Werkzeuge und Arbeitsmaschinen entwendet. Ersten Schätzungen zufolge dürfte der Sach- beziehungsweise Beuteschaden bei mehreren zehntausend Euro liegen.
Ermittler prüfen mögliche Tatzusammenhänge
Am vergangenen Donnerstag konnten Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Passau mit Unterstützung des Bayerischen Landeskriminalamtes sowie Spezialkräften des Polizeipräsidiums München drei Tatverdächtige im Alter von 36 und jeweils 40 Jahren in den frühen Morgenstunden an ihrer Unterkunft im Landkreis Passau festnehmen.
Die Staatsanwaltschaft Passau habe bereits im Vorfeld Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Bandendiebstahls beim Amtsgericht Passau beantragt. Die Männer wurden nach ihrer Festnahme in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht und befinden sich seither in Untersuchungshaft.
Diebesgut im Wald zwischengelagert
Aktuell prüft die Kripo Passau zusammen mit der Kripo Deggendorf und Landshut, ob Zusammenhänge zu weiteren Taten in deren Zuständigkeitsbereichen bestehen und ob es Hinweise auf weitere Mittäter gibt. Im Zuge der Ermittlungen sei bekannt geworden, dass ein Großteil des Diebesguts unmittelbar nach der Tat in nahegelegenen Waldstücken zwischengelagert wurde. Dort soll es mutmaßlich von weiteren Tatbeteiligten abgeholt worden sein. Wertlose oder geringwertige Gegenstände seien an den Ablageorten zurückgelassen worden.
Die Polizei bittet Spaziergänger, insbesondere im Raum Passau, Hutthurm, Fürstenzell, Mötzling, Rehschaln, Plattling und Otzing, auf eventuell weggeworfene oder leerstehende Werkzeugkisten zu achten und der Kriminalpolizeiinspektion Passau verdächtige Feststellungen unter der Telefonnummer 0851/9511-0 zu melden.