Maßkrugstemmen und Maibock

Super Stimmung bei Auer Starkbierfest


Herausforderer Andreas Römer und seine Kontrahenten Baron Michael Beck von Peccoz (rechts) und Gastwirt Dimitri Christodoulou (links), der das Maßkrugstemmen gewinnt.

Herausforderer Andreas Römer und seine Kontrahenten Baron Michael Beck von Peccoz (rechts) und Gastwirt Dimitri Christodoulou (links), der das Maßkrugstemmen gewinnt.

Super Stimmung herrschte am Wochenende beim Starkbierfest im Schlossbräukeller Au i.d. Hallertau. Dafür sorgte die vierköpfige Musikgruppe um Konstantin Hofer, die Wirthauslieder zum Besten gab und dabei spontan auf Wünsche der Gäste einging. Highlight war die Fastenpredigt von Walter Sedlmeier.

Ob bei der "Fischerin vom Bodensee" oder beim klassischen "Prosit" - es ertönte ein laut schallender Chor zur Musik und erhellte die Gemüter beim ersten Starkbierfest nach vielen Jahren. Zur guten Stimmung trug auch der bernsteinfarbene Maibock (7,9 Prozent) der Auer Schlossbrauerei bei, der den 300 Gästen an diesem Abend von den Wirtsleuten Svetlana Wolff und Dimitri Christodoulou ausgeschenkt wurde.

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Fastenprediger Walter Sedlmeier

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Konstantin Hofer und Freunde heizen mit Schlagern gehörig ein.

Paragrafen-Verwaltungsrat statt Bürgernähe

Wer wohl eine volle Maß am ausgestreckten Arm im Neunzig-Grad- Winkel am längsten aufrecht halten kann, wollte Andreas Römer wissen und forderte dazu Baron Michael Beck von Peccoz samt Gastwirt zum Maibock-Maß-Stemmen heraus. Highlight des Abends war die Fastenpredigt von Walter Sedlmeier, für dessen kritisch beäugtes Marktgeschehen tosender Applaus folgte.

Dass Bürgermeister Hans Sailer wohl noch sparsamer als Bürgermeister a. D. Karl Ecker sei, mutmaßte Sedlmeier, da es für die Auer Faschingsprinzessin der vergangenen fünften Jahreszeit weder zur Proklamation noch zur Inthronisation einen Blumenstrauß gegeben hatte. Das zeige wirklich wenig Klasse.

Und von wegen Bürgernähe, die Gemeinde samt Räte verdiene eher den Titel Paragrafen-Verwaltungsrat: "Kommts raus aus eurem Sitzungssaal und lasst die Gemeinde an euren Vorhaben teilhaben." Der Festausschuss des Marktrates, der alle Kräfte für ein Straßenabschnittfest bündelte, um das "gigantische Spektakel" schließlich witterungsbedingt abzusagen, bekam ebenfalls sein Fett weg. "Es kann schon sein, dass sich der eine oder andere auf den Schlips getreten fühlt, aber da müsst's durch", fand Sedlmeier. Die "besten Mitarbeiter" beschäftigt aber die "schnellste Baufirma Europas", die die Gemeinde für die Baustellenarbeiten an der Unteren Hauptstraße beauftragte.

Und schließlich musste sich auch Baron Michael Beck von Peccoz anhören, was der Mönch über den Kauf der Brauerei durch einen chinesischen Investor zu sagen hatte. Immerhin habe nicht nur er seit Jahren "so viel Auer Bier wie möglich getrunken". Dass nach dem Dellnhauser Volksmusikfest und dem Hopfenfest nun auch das beliebte Pfingstfest weichen müsse, kritisierte der Prediger in seiner historischen Rede. "Wegen unserem Umbau ist es in diesem Jahr leider nicht möglich", erklärte Baron Michael Beck von Peccoz, "wir brauchen das Gelände an der Weißbierhalle als Lagerfläche. Wenn alles gut läuft, wird der Umbau in einem Jahr abgeschlossen. Wir planen das Pfingstfest für 2024 und sind mit Festwirten im Gespräch."