Vilsbiburger Zeitung

Raben liegen mit Sieg gegen Wiesbaden voll im Soll


Von Redaktion idowa

Vilsbiburg. Nach 116 Minuten war der hart erkämpfte 3:2-Sieg über den VC Wiesbaden eingesackt. Die Roten Raben boten zwei Sätze eine tolle Volleyball-Demonstration, ließen es aber dann etwas zu locker angehen und brachten so Wiesbaden zurück ins Spiel. Diese nahmen die Geschenke dankbar an und holten sich die Sätze drei und vier. Doch im Tie Break ließen die Raben nichts mehr anbrennen und fuhren souverän den Sieg ein. 1310 Zuschauer waren von diesem gelungenen Volleyballabend begeistert.

Mit diesem letzten Spiel der Hinrunde haben sich die Roten Raben auf dem zweiten Tabellenplatz behauptet und können damit sehr zufrieden sein. Lediglich zwei Niederlagen gegen Schwerin und Hamburg sind eine gute Ausgangsposition für den Start in die Rückrunde am kommenden Samstag zu Hause gegen den USC Münster. Mit dem Verlauf der bisherigen Saison sind die Roten Raben aber auch auf einem guten Weg, das gesteckte Ziel "Erreichen der Play off-Runde" auch zu erreichen.

Raben-Trainer Guillermo Gallardo forderte von seinen Spielerinnen schon vor Spielbeginn, dass sie die Gäste aus Wiesbaden von Beginn an unter Druck setzen sollten. Das haben sie im ersten Satz auch perfekt umgesetzt: Risikoreiche Aufschläge stellten die VCW-Annahme sofort vor Probleme, dazu konzentrierte Arbeit im Block und durchschlagkräftige Aktionen am Netz; das war das Rezept, auf das die Gäste keine passende Antwort fanden. So lagen die Roten Raben bei der ersten technischen Auszeit mit 8:4 in Führung, bei der zweiten mit 16:13. Danach ließen sie sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und schnappten sich den ersten Satz sicher mit 25:20.

In den zweiten Satz kamen die Roten Raben allerdings nicht so gut; schnell lagen sie mit 1:4 hinten. Die ehemalige Raben-Spielführerin Regina Burchardt brachte sie mit ihren Aufschlägen arg in Verlegenheit. Doch die Raben fighteten zurück und schafften beim 5:5 den Ausgleich. Danach hatte man im zweiten Satz eigentlich nicht mehr das Gefühl, dass die Raben diesen noch abgeben würden. Souverän spielten sie diesen Satz mit 25:18 zu Ende.

Ganz so einfach machten es die Gäste aus Wiesbaden den Roten Raben aber nicht. Zwar lagen die Raben zu Beginn in Führung. Vor allem Magda Kralikova zeichnete sich hier durch ihre hervorragende Blockarbeit aus. Doch als die Raben nur einen Augenblick unaufmerksam waren, schlugen die VCW-Damen sofort eiskalt zurück und schafften den 6:6-Ausgleich. Dann waren die Raben wieder am Zug und zogen auf 9:6 davon. Aber erneut gaben die Gäste nicht auf und glichen zum 10:10 aus. Sie erarbeiteten sich durch zähe Kleinarbeit sogar eine 14:12-Führung. Bei der zweiten technischen Auszeit lagen die Raben knapp mit 16:15 in Front. Aber dieser Satz war noch lange nicht in trockenen Tüchern. Die Führung wechselte ständig, durch ein Missverständnis bei den Raben schafften die Damen aus Wiesbaden die 21:18-Führung und hatten beim 24:20 sogar den Satzgewinn vor Augen. Doch die Raben bäumten sich noch einmal auf und gaben sich erst beim 22:25 geschlagen.

Ganz schnell abhaken kann man den vierten Satz aus Sicht der Raben. Erst bauten sie sich eine Führung auf, verspielten diese wieder und schafften es dann nicht mehr, ins Spiel zurück zu kommen. So ging dieser Satz mit 25:21 an Wiesbaden und wieder einmal musste der Tie Break die Entscheidung bringen.

Doch da zeigten sich die Raben-Spielerinnen wieder hellwach. Angefeuert von den begeisterten Zuschauern erarbeiteten sie sich schnell eine 8:4-Führung. Allerdings gaben sich die Gäste nicht kampflos geschlagen und kämpften sich bis auf 12:8 heran. Als beim Punkt zum 13:8 Lenka Dürr quer über das gesamte Spielfeld segelte und so den Punkt machte, stand die Halle regelrecht Kopf. Spielführerin Nadja Jenzewski war es dann vorbehalten, den entscheidenden Punkt zum 15:8-Satzgewinn und damit zum 3:2-Erfolg über den VC Wiesbaden zu machen.

Wieder einmal war es Natalia Korobkova, die mit 27 Punkten die erfolgreichste Punktesammlerin war, gefolgt von Mittelblockerin Magda Kralikova (15) und Sarah Petrausch (14). Magda Kralikova wurde für ihren engagierten Auftritt von Wiesbadens Trainerin Xiaojun Yang zur wertvollsten Spielerin gewählt, Raben-Trainer Guillermo Gallardo entschied sich für VCW-Spielführerin Anke Borowikow, die mit 17 Punkte beste Angreiferin auf Wiesbadener Seite war.

Der Raben-Trainer war nach dem Sieg natürlich sehr zufrieden. Nicht gefallen hat ihm allerdings das Verhalten seiner Mannschaft im dritten und vierten Satz: "Da haben sie einfach aufgehört zu spielen". Dafür imponierte es ihm aber auch wieder, wie sie sich im entscheidenden fünften Satz zurückgekämpft hatte und den Wiesbadenerinnen mit ihrer Aggressivität und ihrem Einsatz den Schneid abkaufte.